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Flitzer, Drohne, Flaschenwerfer
Viel zu tun für die Polizei beim EM-Spiel in der Münchner Arena
In der Fröttmaninger Arena wird noch ein weiteres EM-Spiel stattfinden: ein Viertelfinale am 2. Juli. Foto: sd
München/Fröttmaning · Der Polizeieinsatz anlässlich der EM-Partie zwischen Deutschland und Ungarn am 23. Juni in der Fußball-Arena wurde von der Münchner Polizei mit rund 1.500 Einsatzkräften bewältigt.
Artikel vom 11.06.2021: Die Statistik macht Mut
Da polizeiliche Erkenntnisse über die Anreise von bis zu 2.000 ungarischen Fußballanhängern, insbesondere von darunter befindlichen 200 Anhängern von problematischeren Fangruppierungen vorlagen, wurden schon bei der Anreise nach München polizeiliche Kontrollen durchgeführt. Im Rahmen dieser Kontrollen wurden bei ungarischen Fußballanhängern vereinzelt pyrotechnische Gegenstände aufgefunden und sichergestellt, die Tickets wurden entzogen.
Außerhalb der Arena konzentrierte sich ab den Nachmittagsstunden das Fanaufkommen beider Mannschaften vorwiegend auf die innerstädtischen Gastronomiebetriebe sowie auf den Bereich um den Wiener Platz, an dem eine Testmöglichkeit speziell für die ungarischen Fußballanhänger vorbereitet war. Dort sammelten sich ab 16 Uhr zeitweise bis zu 600 Personen und feierten dabei lautstark ihre Mannschaft. In diesem Zusammenhang kam es auch immer wieder zur Zündung von pyrotechnischen Gegenständen, wobei einige Verursacher festgenommen werden konnten. Schließlich wurden rund 20 Sonderbusse eingesetzt, die die ungarischen Fußballanhänger nach Angaben der Polizei problemlos zum Fußballstadion brachten.
Mehrere Fans festgenommen
Kurz nach 19 Uhr skandierten ungarische Fußballanhänger homophobe Sprechchöre und versuchten gemeinsam, in einen anderen Block überzuwechseln. Wenig später kam es zu einem Aufeinandertreffen der Fans beider Mannschaften in diesem Zuschauerbereich. Dies konnte bereits in der Entstehung durch den dortigen Ordnungsdienst mit Unterstützung polizeilicher Einsatzkräfte äußerst schnell unterbunden werden. Dabei kam es aus diesem Block zu einem Flaschenwurf in Richtung der Polizeibeamten. Diese wurden dadurch nicht verletzt. Der Flaschenwerfer konnte festgenommen werden, er wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung angezeigt.
Kurz vor Anpfiff gelangte eine Person (18 Jahre alt, aus Nordrhein-Westfalen) mit Regenbogenfahne auf das Spielfeld und wurde dort vom Ordnungsdienst festgehalten. Anschließend übergaben sie den jungen Mann an die Polizei vor Ort. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstellt. Gegen 22 Uhr steuerte ein 46-Jähriger im Bereich Garching eine Drohne in die Flugverbotszone. Er wurde deshalb wenig später von Polizeibeamten festgenommen und wegen eines Verstoßes gegen das Luftfahrtgesetz angezeigt.
Aufgrund der aufgeheizten Stimmung und des aggressiven Verhaltens wurden zu Beginn der zweiten Halbzeit Einsatzkräfte im Block der Gastfans bereitgehalten. Kurz vor Spielende wurden zudem uniformierte Einsatzkräfte vor dem Block der ungarischen Anhänger postiert, um einen möglichen Platzsturm zu verhindern. Aufgrund der starken polizeilichen Präsenz blieb es hier jedoch entsprechend ruhig. Der Abzug der Fans aus dem Stadion verlief danach ebenfalls ohne größere Probleme. Auch in der Münchner Innenstadt sind danach bislang keine weiteren nennenswerten Störungen bekannt geworden.
Insgesamt kam es bei dem Einsatz zu mehreren Festnahmen wegen unterschiedlicher Delikte wie Entzünden von pyrotechnischen Gegenständen, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
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