Von Handy bis Bohrmaschine

München · Online mitbieten: MVG versteigert Fundsachen aus U-Bahn, Tram und Bus

Viele Dinge bleiben jeden Tag in den öffentlichen Verkehrsmitteln liegen. Was nach sechs Monaten nicht im Fundbüro abgeholt ist, kommt unter den Hammer. Symbolbild: bs

Viele Dinge bleiben jeden Tag in den öffentlichen Verkehrsmitteln liegen. Was nach sechs Monaten nicht im Fundbüro abgeholt ist, kommt unter den Hammer. Symbolbild: bs

München · Von A wie Akku-Bohrmaschine bis Z wie original verpackte Zahnbürste: Man glaubt gar nicht, wie viele und vor allem welche Gegenstände jeden Tag in U-Bahn, Tram und Bus unachtsam liegengelassen werden. Traditionell versteigert die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) regelmäßig eine Auswahl an Fundsachen. Nachdem die Auktion im Vorjahr wegen Corona nicht stattgefunden hat, wird sie heuer erstmals online durchgeführt.

Wie die MVG mitteilte, findet die Versteigerung der Fundsachen am Mittwoch, 16. Juni, von 11 bis 16 Uhr, live im Internet statt. Eine Veranstaltung mit Publikum ist aufgrund der Corona-Pandemie aktuell nicht möglich, die letzte Versteigerung mit Präsenz war im September 2019. Unter den Hammer kommen Fundsachen aus dem MVG Fundbüro, die nach mindestens sechs Monaten nicht abgeholt worden sind.

Jeden Monat kommen aktuell etwa 3.000 liegengebliebene Dinge aus U-Bahn, Tram und Bus im MVG-Fundbüro an. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind teils deutlich weniger Fahrgäste mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Dementsprechend sei auch die Zahl der Fundstücke bis auf 40 Prozent der üblichen Summe gesunken, erläutert MVG-Sprecher Johannes Boos.

Auffallend sei das Fehlen der Fundstücke von Touristen, Studenten und Schülern, wie Turnbeutel, Schulsachen oder Schwimmzeug, meint Boos. Doch mit dem Corona-Virus kamen auch neue alltägliche Dinge, die man liegen lassen kann – darunter Masken aller Art oder Desinfektionsmittel, aber auch Dokumente von Corona-Testcentern und vermehrt Impfpässe. "Dokumente, die konkret einer Person zugeordnet werden können, sind aber natürlich nicht Gegenstand der Online-Auktion", ergänzt Boos.

Am häufigsten werden nach wie vor Handys in den öffentlichen Verkehrsmitteln vergessen. "Teilweise kommen bis zu 20 Stück pro Tag im Fundbüro an", sagt Johannes Boos. Verlorene Mobiltelefone zählen auch zu den Gegenständen, die im Vorfeld der Auktion am meisten vor Ort im Fundbüro begutachtet wurden. Durchaus überraschend, gehören auch Bohrmaschinen dazu. Als wertvollste Funde stuft der MVG-Sprecher verlorene Schmuckstücke ein.

Ein besonderes Schmankerl für die Mitbietenden dürften die Überraschungskoffer und -taschen sein. Auch Tablets, MP3-Player, Fotoapparate, Uhren, Kleidung, Schuhe und Regenschirme zählen zum umfangreichen Angebot, ebenso ein Drucker, ein Föhn, ein elektrischer Eierkocher, eine Kaffeemaschine, ein Skateboard und eine Ukulele.

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten...

Die Auktion am 16. Juni wird im Auftrag der MVG von Rockmann Industrie-Auktionen durchgeführt. Der Online-Katalog zur Auktion ist unter //bit.ly/3xCDaDK// einsehbar. Wer mitbieten möchte, muss sich am Tag der Auktion bis um 10.45 Uhr anmelden, während der laufenden Versteigerung ist dies nicht mehr möglich. Es handelt sich nicht um eine reine Online-Auktion, sondern um eine echte Auktion, die per Livestream übertragen wird. Die Gebote können die Mitbieter live am Computer abgeben.

Der Zuschlag durch den öffentlich bestellten und vereidigten Versteigerer Markus Rockmann erfolgt traditionell per Hammerschlag nach dreimaligem Aufruf "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten." Wer nicht live an der Online-Versteigerung teilnehmen möchte, kann ein Vorgebot abgeben, per Online-Portal sowie schriftlich per Fax oder per Post. Der Auktionator steigert dann für denjenigen mit. B. Schuldt

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Artikel vom 09.06.2021
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