Lasst Blumen sprechen

München · Blumenschmuckwettbewerb steht in den Startlöchern

Lange Tradition: Vor dem Rathaus bepflanzen im Mai 1972 Karl Bschorr, Albert Bayerle, Georg Schmidt und Alfred Uhl (v.li.n.re.) Blumenkistl. Kl. Foto: Dieser Balkon erhielt von der Bayerischen Gartenbaugesellschaft München einen Sonderpreis.  F:Priv

Lange Tradition: Vor dem Rathaus bepflanzen im Mai 1972 Karl Bschorr, Albert Bayerle, Georg Schmidt und Alfred Uhl (v.li.n.re.) Blumenkistl. Kl. Foto: Dieser Balkon erhielt von der Bayerischen Gartenbaugesellschaft München einen Sonderpreis. F:Priv

München · »Wir von der Bayerischen Gartenbaugesellschaft e.V. München finden, dass Blumen dem Betrachter das Herz aufgehen lassen", fasst deren langjähriger Präsident, Heinz Czeiller, die lange Tradition des Wettbewerbs zusammen. In 2021 findet der Wettbewerb, an dem sich alle Münchner Haushalte beteiligen dürfen, bereits zum 71. Mal statt.

Am 1. Juli ist Anmeldeschluss, auszufüllen ist dabei lediglich ein Formular, das den Standort des Blumenschmucks beschreibt. Das Formular findet man unter www.gartenbaugesellschaft-muenchen.de

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Es kommt dabei übrigens nicht auf die Größe des Balkons oder des betreffenden Gartens an, sondern auf dessen Gestaltung. Auch ein kleiner Balkon kann ein echter Hingucker sein, weiß Heinz Czeiller aus Erfahrung. »Viele unserer Teilnehmer machen schon seit Jahren beim Blumenschmuckwettbewerb mit, früher gab es auch zahlreiche Firmen, die ihre Außenfassaden mit Blumenkästen geschmückt haben, das ist aber leider ein Phänomen, das immer seltener wird«, verrät der Blumenexperte.

Ruft man bei ihm an, erwischt man ihn meistens, wie nicht anders zu erwarten, in seinem Garten. Die Frage, wie viel Arbeit er in sein grünes Paradies steckt, will er nicht so recht beantworten. »Ich sehe das nicht als Arbeit an, für mich ist das meine Passion«, betont er bescheiden. Allerdings bestätigt der erfahrene Blumenfreund, dass man ohne Fleiß auch kaum einen Preis gewinnen kann. Von diesen gibt es allerdings viele. So werden unter allen Teilnehmern 47 Sonderpreise ausgelobt, 60 1. Preise und 40 2. Preise.

Wer glaubt, dass man damit schon mit der Teilnahme quasi gewonnen habe, irrt.

»Manchmal sehen wir auch sehr lieblose Arrangements, dafür kann man dann auch keinen Preis vergeben«, so Heinz Czeiller. Die meisten Teilnehmer aber seien mit Feuer und Flamme dabei.

Den Preisträgern winkt eine entsprechende Urkunde und auch ein Sachpreis, der von Pflanzen Kölle aus Untermenzing gestiftet wird. Hier haben wir Matthias Völlert (Warengruppe Outdoor/Pflanzen Kölle) gefragt, welche Pflanzen sich denn auch für den unerfahrenen Blumenfreund eignen, um einen wettbewerbsfähigen Balkon oder Garten vorweisen zu können.

»Einjährige Pflanzen sind hier sehr dankbar, da sie in der Regel den ganzen Sommer hindurch bis in den Herbst blühen. Sehr beliebt sind hierbei Geranien, die ganz zu unrecht als altmodisch angesehen werden. Hier gibt es viele neue Züchtungen wie beispielsweise die Rosalinda oder die Dolce Vita Coral Eye, die alles andere als altmodisch daher kommen«, so Matthias Völlert. Geranien gibt es mittlerweile nämlich in vielen Farbtönen und Blütenformen.

Um seinen Balkonkasten zu optimieren schlägt Völlert so genannte »Strukturpflanzen« vor, die zwar nicht bunt blühen, aber eine interessante Blattstruktur und Blattform aufweisen, so dass ein elegantes Zusammenspiel erreicht werden kann. Hier sind auch Dipadenien sehr beliebt, die ebenfalls zu den Dauerblühern gehören. Wichtig ist es, vor dem Bepflanzen von Töpfen oder Kästen auf gute, frische Erde zu achten.

Ist die Erde neu und hochwertig, braucht man die ersten acht bis zehn Wochen nicht zu düngen, danach sollte man aber seine Pflanzen auf jeden Fall mit dem passenden Dünger versorgen, rät Matthias Völlert weiter. Auch regelmäßiges Gießen ist ein Muss, wenn man mit einer Blütenpracht belohnt werden will.

Die Jury der Gartenbaugesellschaft fährt übrigens alle Teilnehmer persönlich ab, macht Fotos von der blühenden Pracht und bewertet dann gemeinsam Komposition, Gestaltung und Wirkung des Objekts. Fotos vom Nachbargarten einzusenden bringt also nichts.

Im kommenden Jahr feiert der Verein übrigens bereits seinen stolzen 200. Geburtstag. Das Ziel des Vereins, München mittels Blumenschmuck zu verschönern und gleichgesinnte Hobbygärtner zusammen zu bringen, gilt heute noch so wie vor rund 200 Jahren. Was eignet sich besser, um die Anwohner der Weltstadt mit Herz dazu zu bewegen, ihre Balkone und Gärten liebevoll und üppig zu dekorieren, als ein Wettbewerb, ist die Heinz Czeiller und die übrigen Mitglieder der Jury einig. hw

Artikel vom 28.05.2021
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