Fallzahl in Stadt und Landkreis München um fast fünf Prozent gestiegen

München · Mehr Gewalt gegen Polizeibeamte

463 Beamte des Polizeipräsidiums München sind im Vorjahr durch Gewalt im Einsatz verletzt worden. Foto: CC0

463 Beamte des Polizeipräsidiums München sind im Vorjahr durch Gewalt im Einsatz verletzt worden. Foto: CC0

München · Polizeipräsident Thomas Hampel hat kürzlich das Lagebild des Polizeipräsidiums München zur Thematik „Gewalt gegen Polizeibeamte“ für das Jahr 2020 vorgestellt. Im Berichtszeitraum stiegen im Bereich des Polizeipräsidiums, der Stadt und Landkreis München umfasst, die Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte auf 1.476 bzw. 4,8 Prozent an (2019: 1.409, 2018: 1.333 Fälle).

Die Zahl entspricht 17,2 Prozent aller in diesem Zusammenhang in Bayern gemeldeter Fälle.

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Der Großteil der erfassten Fälle setzt sich aus den Delikten Beleidigung (38,8 Prozent, plus 9,6 Prozent), des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte (28,5 Prozent, minus 6 Prozent) und des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte (22,3 Prozent, plus 21,4 Prozent) zusammen. Insgesamt wurden im Vorjahr 463 Polizeibeamte verletzt, 2018 waren es noch 488. Die Taten ereigneten sich vor allem im Bereich von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen bei Einsatzlagen des täglichen Wach- und Streifendienstes.

Über 50 Prozent der Täter alhokolisiert

Insgesamt wurden 1.318 Tatverdächtige zu diesen Straftaten ermittelt, wovon 78,3 Prozent erwachsen, 83,5 Prozent männlich, 60 Prozent deutsch und 88,8 Prozent polizeibekannt waren. 56,1 Prozent standen bei der Tat unter Alkoholeinfluss. Im Vergleich mit der Alkoholisierungsquote der Tatverdächtigen der Gesamtkriminalität (13,4 Prozent) sowie der Tatverdächtigen im Bereich der Gewaltkriminalität (32,2 Prozent) lässt sich erkennen, dass dieser Wert im Bereich "Gewalt gegen Polizeibeamte" deutlich höher ausfällt.

Aktuelle Fälle von Angriffen auf Polizeibeamte, wie zum Beispiel der Vorfall im Englischen Garten am 8. Mai, bei welchem Einsatzkräfte durch Unbeteiligte unvermittelt durch Flaschenwürfe angegriffen wurden, sowie ein tätlicher Angriff auf einen uniformierten Polizeibeamten am Hauptbahnhof am 17. Mai zeigen, dass Polizeibeamte sowohl im täglichen Dienst als auch auf ihrem Weg zur Arbeit Opfer von Gewalt werden können.

„Der Polizeiberuf begründet sich auf dem Wunsch und Ethos, Menschen zu helfen und zu schützen", meint Polizeipräsident Thomas Hampel. "Gerade deswegen sind Angriffe auf die Einsatzkräfte, die für das Gemeinwohl eintreten und für unsere Sicherheit sorgen, völlig inakzeptabel. Vor allem Angriffe von Unbeteiligten nehmen verstärkt zu. Außenstehende greifen immer wieder gezielt Einsatzkräfte an. Schaulustige solidarisieren sich oft in Unkenntnis des Einsatzanlasses und bestärken durch ihr Verhalten Gewalttäter."

Dazu gehöre auch das teilweise aggressive Filmen der Einsatzkräfte aus kürzester Distanz, ergänzt Hampel: "Mir ist es besonders wichtig, dass wir die Menschen schützen, die uns jeden Tag rund um die Uhr schützen und dass unsere Polizisten unversehrt zu ihren Familien heimkommen.“

Artikel vom 31.05.2021
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