Früher Platzverweis für Marco Hiller entscheidet Partie

Unglückliche Löwen verlieren in Ingolstadt

Belohnt Schauspielleistung: Deniz Aytekin. Foto: Manfred Forster

Belohnt Schauspielleistung: Deniz Aytekin. Foto: Manfred Forster

München/Giesing · Die Münchner Löwen konnten ihre starke Saison am letzten Spieltag nicht mit dem Einzug in die Aufstiegsrelegation krönen. Schon nach neun Minuten sah Marco Hiller in der Folge eines vermeintlichen Foulspiels an Fatih Kaya außerhalb des Strafraums, der geschickt den Kontakt mit dem Schlussmann gesucht hatte, von Schiedsrichter Deniz Aytekin die Rote Karte. In der Folge liefen die Giesinger dem Spiel in Unterzahl hinterher. Bitter für die Gäste, denn in der Wiederholung der Fernsehbilder ist zu erahnen: Hiller trifft seinen Gegenspieler nicht einmal am Fuß – Kaya hebt ab und simuliert eine Berührung. Für Aytekin war die Täuschung im Stadion nicht zu erkennen.

Allerdings hatten die Weiß-Blauen zuvor Glück gehabt, als ein Handspiel von Dennis Erdmann im Strafraum nicht geahndet worden war (3. Min.). Für Hiller ging Ersatztorhüter Tom Kretzschmar zwischen die Pfosten. Außenverteidiger Marius Willsch machte für ihn Platz. Die beste Gelegenheit für den TSV 1860 München verpasste aus kurzer Distanz Stefan Lex, der vom stark spielenden Merveille Biankadi nach einem Dribbling über die rechte Seite im Zentrum bedient worden war (21. Min.). Stattdessen kamen die Schanzer zum ersten Treffer. Rechtsverteidiger Michael Heinloth konnte ungestört flanken, der robuste Kapitän Stefan Kutschke setzte sich im Luftkampf gegen Dennis Erdmann durch und traf per Kopfball unhaltbar zum 1:0 (26. Min.). Zehn Minuten später gerieten dieselben Protagonisten nach einem Zweikampf im Sechzehnmeterraum heftig aneinander. Beide sahen für ihre Rangelei mit anschließender Rudelbildung die Gelbe Karte (37. Min.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen die Weiß-Blauen zu einem Eckball. Die Defensive der Schanzer konnte zunächst klären, eroberte den zweiten Ball allerdings auf Kosten eines klaren Fouls an Phillipp Steinhart, das der an diesem Tag wenig glücklich agierende Aytekin übersah. Daraus entwickelte sich ein Konterangriff, über Robin Krauße, den Marc Stendera zum 2:0 vollendete (44. Min.). Den lautstarken Protest von der Bank der Löwen quittierte der Unparteiische mit der Roten Karte für Torwarttrainer Harry Huber, der den Innenraum in Richtung Tribüne verlassen musste.

Einen Zwei-Tore-Vorsprung in Unterzahl zu drehen, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen. Dennoch versuchten die Weiß-Blauen nach der Pause alles und hatten dabei immer wieder brenzlige Kontersituationen zu überstehen. Zehn Minuten vor dem Ende wurden die Gäste für ihr nicht nachlassendes Engagement belohnt. Ein Eckball von Daniel Wein segelte in den Strafraum – Biankadi brachte den lang geschlagenen Ball vor das Tor, wo Erdmann das Leder zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz schob (81. Min.). Kretzschmar zeichnete sich in der Schlussphase zweimal gegen Dennis Eckert Ayensa aus (86. und 87. Min.). Im Duell mit dem eingewechselten Merlin Röhl nahm Erik Tallig im Strafraum die Hände zu Hilfe (90. Min.). Aytekin gab Strafstoß. Kretzschmar parierte gegen Ayensa, doch der kam beim Versuch des Nachschusses im Zweikampf mit Steinhart erneut zu Fall und wieder zeigte Aytekin auf den Punkt. Diesmal versuchte sich Marcel Gaus und traf zum 3:1-Endstand (91. Min. + 2).

»Die Jungs haben alles rausgehauen, alles probiert«, lobte Trainer Michael Köllner seine Mannschaft. Der frühe Platzverweis habe »die Statik des Spiels komplett verändert.« Die Löwen beenden die Saison auf Platz vier und sind als Teilnehmer für den DFB-Pokal qualifiziert.

(as)

Artikel vom 22.05.2021
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