Zahlreiche private Partys und Ausschreitungen im Englischen Garten

Münchner Polizei im Dauer-Einsatz

Trauriger Höhepunkt: Im Englischen Garten wurden 19 Polizeibeamte durch Bierflaschenwürfe verletzt. Foto: CC0

Trauriger Höhepunkt: Im Englischen Garten wurden 19 Polizeibeamte durch Bierflaschenwürfe verletzt. Foto: CC0

München · Am sommerlichen Wochenende hatte die Münchner Polizei zahlreiche Einsätze bei Verstößen gegen die Corona-Auflagen. Am Samstag (8. Mai) gegen 2:30 Uhr, informierte ein Zeuge den Polizeinotruf 110 darüber, dass in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Schellingstraße in der Maxvorstadt eine laute Party mit mehreren Personen stattfinden würde.

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Mehrere Streifen der Münchner Polizei wurden an die Einsatzörtlichkeit geschickt und trafen dort auf 13 Personen (acht Männer und fünf Frauen im Alter von 22-28 Jahren, acht mit Wohnsitzen in München, zwei in Hessen, einer in Hamburg, einer in Berlin und einer in Baden-Württemberg), die dort miteinander feierten. Sie verhielten sich den Polizeibeamten gegenüber sehr unkooperativ und von allen wurden die Identitäten festgestellt.

Sie wurden wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt und mussten die Wohnung danach verlassen. Ein 26-jähriger Münchner weigerte sich beharrlich, seine Identität anzugeben und er reagierte immer aggressiver auf die Beamten. Er musste zu Boden gebracht und gefesselt werden. Danach wurde er zur Polizeiinspektion 12 (Maxvorstadt) gebracht, wo dann seine Personalien festgestellt werden konnten. Nach der Anzeigenerstattung wurde er wieder entlassen.

Am Sonntag (9. Mai) gegen 1:30 Uhr, alarmierte ein Mitteiler den Polizeinotruf 110 darüber, dass in einer Wohnung und im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in der Ganghoferstraße in Untersendling eine Party mit mehreren Personen stattfinden würde. Mehrere Streifen der Münchner Polizei wurden zu der Einsatzörtlichkeit geschickt und sie trafen dort auf insgesamt 12 Personen (sieben Männer und fünf Frauen, im Alter von 20- 30 Jahren, sechs mit Wohnsitzen in München, einer aus dem Landkreis München, zwei aus dem Landkreis Fürth, zwei aus Nordrhein-Westfalen und einer aus Baden- Württemberg), die dort in einer Wohnung eine Party feierten.

Bevor die Einsatzkräfte die Wohnung betraten, versuchten mehrere der Anwesenden sich zu entfernten, indem sie sich auf das Dach des Hauses begaben. Um diese möglicherweise gefährliche Situation besser beurteilen zu können, wurde die Berufsfeuerwehr angefordert, die mit einer Drehleiter das Dach in Augenschein nahm. Von den Einsatzkräften der Feuerwehr konnten dann keine Personen mehr auf dem Dach festgestellt werden.

Alle Personen wurden wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt und mussten bis auf den dort berechtigt Wohnenden die Wohnung wieder verlassen. Bei dem Einsatz wurde in der Wohnung Marihuanageruch festgestellt. Deshalb wurde die Wohnung nach Betäubungsmitteln durchsucht. Es konnten mehrere Gramm Haschisch und Marihuana aufgefunden und sichergestellt werden. Der 25-jährige Bewohner der Wohnung wurde wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt.

Des Weiteren ergaben die Ermittlungen vor Ort, dass es während der Party zu einem Streit unter den Anwesenden kam. Bei diesem Streit sollte ein 30-Jähriger die Wohnung verlassen, worauf er sehr wütend reagierte und von außen gegen die Wohnungstür schlug, die dadurch beschädigt wurde. Der Schaden wird auf ca. 1.000 Euro geschätzt. Er wurde wegen einer Sachbeschädigung angezeigt.

Im Laufe des Samstags (8. Mai) wurden im Stadtgebiet München öfters Personengruppen angetroffen, in denen Alkohol getrunken wurde und wo auch die Abstände zueinander nicht immer eingehalten wurden. So trafen die Beamten im Bereich des Viktualienmarktes gegen 16:35 Uhr auf ca. 300 Personen, die mit Lautsprecherdurchsagen auf ihr Verhalten angesprochen und dementsprechend sensibilisiert wurden. Diese entfernten sich danach von der Örtlichkeit.

Am Nachmittag und am frühen Abend waren auch bis zu 200 Personen am Gärtnerplatz anzutreffen. Sie wurden aufgefordert die Örtlichkeit zu verlassen. Danach wurde der Gärtnerplatz abgesperrt. Gegen 20:00 Uhr wurden mehrere 100 Personen im Bereich der Akademiestraße festgestellt, die dort ebenfalls die Abstände nicht immer zueinander einhielten. Sie wurden ebenfalls angesprochen und verließen später die Örtlichkeit.

Auch im Englischen Gartens hielten sich viele Personen auf und es wurde dabei oft viel Alkohol konsumiert, was auch zu entsprechenden alkoholtypischen Verhaltensweisen vieler Personen führte. Gegen 20:20 Uhr wurden die dort eingesetzten Polizeibeamten auf eine Schlägerei aufmerksam, an der mehrere Personen beteiligt waren. Anlass für diese Schlägerei ist nach den ersten Ermittlungen eine sexuelle Belästigung, bei der ein 16-Jähriger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck eine 16-jährige Münchnerin begrapschte und gegen ihren Willen von hinten umarmte.

Der 16-Jährige wurde wegen der sexuellen Belästigung angezeigt und nach der Anzeigenerstattung wieder entlassen.

Als die Beamten wegen der Schlägerei einschreiten wollten, gab es gruppendynamische Prozesse und Solidarisierungseffekte vieler dort anwesender Personen gegen die Polizei mit dem Resultat, dass aus der Menge ca. 50 Mal Flaschen auf die einschreitenden Beamten geworfen wurden. Um die Situation zu deeskalieren, mussten die Beamten mehrfach Pfefferspray und ihre Schlagstöcke einsetzen. 19 Beamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Sie sind alle weiterhin dienstfähig. Von den angreifenden Personen konnten mehrere identifiziert und noch vor Ort festgenommen werden.

Sechs männliche Personen im Alter von 15-20 Jahren, alle mit Wohnsitzen in München, wurden wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie Landfriedensbruch angezeigt. Sie wurden nach der Anzeigenbearbeitung wieder entlassen und die minderjährigen Tatverdächtigen wurden ihren Erziehungsberechtigten übergeben.

Artikel vom 10.05.2021
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