"Schön, dass an uns gedacht wird"

Türkischer Kulturverein kocht im Ramadan für Geflüchtete

Die Schlange, um sich das warme Essen fürs Fastenbrechen abzuholen,wird jeden Abend länger. Monika Slupina vom Helferkreis koordiniert die Ausgabe. Foto: Inge Brandmeier

Die Schlange, um sich das warme Essen fürs Fastenbrechen abzuholen,wird jeden Abend länger. Monika Slupina vom Helferkreis koordiniert die Ausgabe. Foto: Inge Brandmeier

Ismaning · Gutes tun und anderen im Ramadan das Sein zu erleichtern, ist die Grundidee des Türkischen Kulturvereins Ismaning. Hayati Arslantas, der Vereinsvorsitzende, hat Kontakt zur Caritas Ehrenamtskoordination Asyl und Integration aufgenommen und dieses Angebot unterbreitet: „Wir wollen und können während des aktuellen Ramadans täglich abends zum Fastenbre-chen zu den Geflüchteten kommen und warme Mahlzeiten vorbeibringen.“

Gesagt, getan. Der Verein wechselt sich gut organisiert mit Kochen und Bringen ab, der Helferkreis koordiniert mit den Ehrenamtlichen und mit Schulterschluss der Freiwilligenbörse die Ausgabe. „Es war schnell in Abstimmung mit der Fach-und Integrationsberatung geklärt, dass vor allem diejenigen, die in Quarantäne sind und diejenigen, die am wenigsten Geld und unsicheren Aufenthaltsstatus haben, in den Genuss des Angebotes kommen sollen“, sagt Ruth Burchard, Fachdienstleitung Bürgerschaftliches Engagement der Caritas-Dienste im Landkreis München.

Seit 21. April liefert mit Beginn der Dämmerung der Türkische Kulturverein für gut 20 Geflüchtete die dampfenden Speisen wie gebutterten Reis mit Kichererbsen, würziges Fleischragout, frisch gebackene Hefebrötchen mit Käse und Datteln. Mit diesen werde traditionellerweise am Abend das Fasten gebrochen. Aufgrund der Pandemie werde außerdem entgegen den Gepflogenheiten des Ramadans nicht in großer festlicher Gemeinschaft gegessen, sondern abgeschieden und nur mit den jeweiligen Zimmerbewohnern, also maximal bis zu acht Personen.

„Diese Aktion ist ein wunderbares Beispiel für die gelingende Pluralgesellschaft in Ismaning“, freut sich Ruth Burchard. „Menschen mit Migrationshintergrund, darunter auch viele Männer, engagieren sich für andere Jugendliche, Männer und Familien mit eigener Einwanderungsgeschichte.“ Das Projekt richte sich dabei nicht nur an andere Personen muslimischen Glaubens, sondern beziehe auch alle Bedürftigen mit ein. „Unfassbar, wie groß die Herzen der Spendenden sind“, äußert sich dazu ein Geflüchteter, der jetzt jeden Abend und noch bis zum 12. Mai sein Fasten brechen kann. „Es ist schön, dass so liebevoll an uns gedacht wird.“

Artikel vom 04.05.2021
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