Heimsieg bringt TSV 1860 München wieder in Schlagdistanz

Offensivspektakel zwischen Löwen und Sportclub Verl

Nicht zu stoppen: Sascha Mölders. Foto: Anne Wild

Nicht zu stoppen: Sascha Mölders. Foto: Anne Wild

München/Giesing · An der Spitze der Dritten Liga scheint sich überraschend doch noch ein Vierkampf um den Aufstieg zu entwickeln. Der viertplatzierte TSV 1860 München konnte mit einem 3:2 (2:1)-Heimsieg über den spielstarken Sportclub Verl den Abstand zum dritten und zweiten Tabellenplatz auf vier Punkte verkürzen. Kapitän Sascha Mölders mit seinem zweiten Doppelpack in Folge – die Treffer 19 und 20 in dieser Saison – war einmal mehr Mann des Spiels.

Der Aufsteiger aus dem Nordosten Nordrhein-Westfalens, Verl liegt etwa 15 Kilometer südlich von Bielefeld, gehört neben den Löwen zu den offensivstärksten Mannschaften der Liga. Dass das alles andere als ein Zufall ist, zeigte der Sportclub im Grünwalder Stadion bereits nach zwei Minuten. Aygün Yildirim spielte einen langen Ball auf Justin Eilers, der enteilte der noch ungeordneten Defensive des TSV 1860 und traf zum 0:1 (2. Min.). Auch in der Folge übte Verl großen Druck auf das Tor der Münchner aus. Torhüter Marco Hiller musste nur kurz darauf mit einem starken Reflex wieder gegen Eilers klären, der aus 14 Metern zum Abschluss gekommen war (4. Min.).

Nach zehn Minuten tauchten die Gastgeber durch einen Pass von Stefan Lex in die Tiefe erstmals gefährlich vor dem Tor von Robin Brüseke auf, doch Sascha Mölders Schuss konnte im letzten Moment von Lasse Jürgensen zur Ecke geblockt werden. Die Löwen kamen nun besser ins Spiel. Nach einem Foul von Innenverteidiger Daniel Mikic, das Schiedsrichter Daniel Schlager mit der Gelben Karte ahndete, zirkelte Lex den fälligen Freistoß aus 20 Metern über das Tor. Kurz darauf rannte Eilers nach einem Zuspiel von Sven Köhler alleine auf das Tor der Sechzger zu, doch der aufmerksame Hiller fischte ihm den Ball vom Fuß (14. Min.).

Fast im Gegenzug eroberte Richard Neudecker auf der rechten Außenseite das Leder und schickte Merveille Biankadi in die Gasse, die präzise Hereingabe des Außenbahnspielers verwandelte Mölders aus zwölf Metern mit einem Flachschuss zum 1:1 (15. Min.). Beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive und boten dadurch dem Gegner Raum zum Gegenstoß. Den nutzten die Löwen zuerst. Nur vier Minuten nach dem Ausgleich schickte Linksverteidiger Phillipp Steinhart eine seiner gefürchteten Flanken in den Strafraum – Mölders lief perfekt ein und setzt den Ball mit einem wuchtigen Kopfball aus acht Metern unhaltbar für Brüseke ins Netz (19. Min.). So außergewöhnlich spielstark der Sportclub sich offensiv präsentierte, so anfällig wirkten die Westfalen in der Defensive. Bis zum Halbzeitpfiff erspielten sich die Giesinger nach einem Getümmel im Strafraum durch Erik Tallig und in Folge einer Kontersituation, bei der Steinhart den Abschluss verzog, weitere gute Tormöglichkeiten.

Sechs Minuten waren im zweiten Durchgang vorüber, da drehte sich Biankadi geschickt um zwei Verler herum und wollte zum Sprint ansetzen – Gegenspieler Mikic hängte sich klammernd an ihn und rang den Löwen knapp hinter der Mittellinie zu Boden. Der Unparteiische zückte Gelb-Rot. Doch auch in Unterzahl blieb der Sportclub aktiv und bespielte vehement das Tor des Gegners. Der sehr aktive Yildirim legte den Ball auf den Amerikaner Mael Corboz zurück, der mit einem harten Distanzschuss aus rund 25 Metern Torentfernung nur den rechten Pfosten traf (52. Min.).

Die attraktive Begegnung wogte hin und hier. Nach einem Eckball von Neudecker kam Steinhart gefährlich zum Kopfball (56. Min.). Auf der Gegenseite führte ein Eckball für Verl zum Ausgleich. Ex-Löwe Kasim Rabihic trat den Ball in die Mitte – Hiller kam nicht dran, von Marius Willsch Hüfte prallte die Kugel zu Yildirim, der aus kurzer Distanz hoch unter die Latte das 2:2 markierte (57. Min.). Doch auch diesmal hatte das Team von Trainer Michael Köllner eine schnelle Antwort parat. Eine Kombination über mehrere Stationen landete bei Steinhart, dessen Flanke ins Zentrum den Kopf von Neudecker fand, der aus fünf Metern unerreichbar für Brüseke zum 3:2 traf (65. Min.). Die Gäste kamen trotz Unterzahl in der Schlussphase immer wieder über ruhende Bälle gefährlich vor das Tor der Löwen. In der Nachspielzeit eröffnete sich dem eingewechselten Fabian Greilinger eine Großchance auf die Entscheidung, als er allein auf Brüseke zulief, doch Mölders verzog den Querpass (90. Min.).

Köllner lobte seine Spieler für ihren unbedingten Willen, die Partie zu gewinnen und beschrieb das Geschehen auf dem Rasen als »Duell auf Augenhöhe«. Am kommenden Samstag ist der TSV 1860 zu Gast bei Türkgücü München. Das Bayerische Fernsehen überträgt ab 14 Uhr live aus dem Olympiastadion.

(as)

Artikel vom 10.04.2021
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