Sascha Mölders mit Doppelpack und Traumtor

Sechzig bleibt in der Liga auf Kurs

Führend in der Torschützenliste: Sascha Mölders. Archivfoto: Anne Wild

Führend in der Torschützenliste: Sascha Mölders. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Mit einem verdienten 3:1 (3:0)-Auswärtserfolg beim KFC Uerdingen festigten die Münchner Löwen in einer stark zweikampfbetonten Partie den vierten Tabellenplatz, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt. In ihrem Exil im Stadion am Lotter Kreuz mussten die Gastgeber aus Krefeld kurzfristig auf die torgefährlichsten Offensivkräfte verzichten. Muhammed Kiprit plagen Kniebeschwerden und Adriano Grimaldi war als enge Kontaktperson eines Corona-Falles gezwungen, sich in Quarantäne zu begeben.

Trainer Michael Köllner schickte gegen die seit vier Spielen ungeschlagenen Uerdinger mit Niklas Lang (18) und Semi Belkahia (22) die jüngste Innenverteidigung auf den Platz, die jemals für den TSV 1860 München in einem Punktspiel auflief. Nur wenige Minuten waren rum, da musste Uerdingens österreichischer Schlussmann Lukas Königshofer, der früher in Unterhaching im Tor stand, erstmals hinter sich greifen. Eine gefährlich getretene Ecke von Richard Neudecker beförderte Belkahia mit einem wuchtigen Kopfball zum 0:1 ins Netz (3. Min.). Die Krefelder brauchten eine längere Anlaufzeit, kamen erst nach über zwanzig Minuten durch Tim Albutat zu ihrem ersten Torschuss, der wirkungslos verpuffte.

Ganz anders der TSV 1860. Sobald die Münchner in die Nähe des Strafraums gelangten, wurde es gefährlich. Mit einer Kopfballverlängerung setzte Merveille Biankadi auf der linken Seite Erik Tallig in Szene, dessen butterweiche Flanke den am zweiten Pfosten lauernden Sascha Mölders fand – der Kapitän der Löwen stellte mit einem platzierten Kopfball auf 0:2 (35. Min.). Der KFC hatte sich vom Schock des zweiten Gegentreffers noch nicht erholt, da schlugen die Gäste erneut zu. Einen zu kurz abgewehrten Ball von Uerdingens Defensive wollte Tallig aus der zweiten Reihe direkt nehmen, traf das Leder aber nicht richtig, das als Aufsetzer zu Mölders prallte, der mit einem gekonnten Seitfallzieher das 0:3 markierte (38. Min.).

Nach dem Seitenwechsel bewiesen die Gastgeber beeindruckenden Sportsgeist. Allen wirtschaftlichen Problemen des Klubs zum Trotz, steckten die Uerdinger Spieler nie auf, kämpften um jeden Ball und kamen durch den eingewechselten Gustav Marcussen mit einem platzierten Flachschuss aus 17 Metern zum 1:3 (51. Min.). Kenau Staude und Tallig hatten in dieser Szene den Dänen an der Strafraumgrenze nicht energisch genug attackiert. Keine zehn Minuten später wäre den Blau-Roten um ein Haar sogar der Anschlusstreffer geglückt. Nach einem Freistoß von Patrick Göbel verlängerte Assani Lukimya den Ball gefährlich mit dem Hinterkopf auf das Tor der Löwen, doch Schlussmann Marco Hiller brachte im letzten Moment noch die Finger dazwischen. Die Gäste wackelten in dieser Phase. Erst in der Schlussviertelstunde verließen die Krefelder sichtlich die Kräfte und der TSV 1860 brachte seinen Vorsprung sicher über die Zeit.

In der Tabelle rutschen die Giesinger bis auf sechs Punkte an den Drittplatzierten FC Ingolstadt 04 heran, weil die Schanzer zeitgleich beim 1. FC Magdeburg mit 0:2 verloren. Mölders brachte nach dem Abpfiff in einem Kurzinterview beim Pay-TV-Sender Magenta Sport die Situation auf den Punkt: »Der Gegner hat uns bis zum Schluss alles abverlangt. Egal, ob du in Uerdingen oder Magdeburg spielst – wir spielen auch noch gegen Lautern –, die kämpfen ebenfalls um ihre Existenz, das sind ganz schwierige Spiele. Du kannst in dieser Liga gegen jeden Gegner verlieren. Das wissen wir. Umso mehr freut es uns, dass wir hier auf einem ganz schweren Geläuf drei Punkte geholt haben.« Am kommenden Samstag empfängt der TSV 1860 München den spielstarken Aufsteiger SC Verl um 14 Uhr im Grünwalder Stadion.

(as)

Artikel vom 03.04.2021
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