Interview mit dem Münchner CSU-Chef J. Singhammer

»In Zukunft ehrliche Politik«

Nord-Rundschau: Der bayerischen Landeshauptstadt geht es gut. München schwimmt im Geld mit nicht vorhergesehenen Einnahmen bei der Gewerbe- und Einkommensteuer. Was kritisiert die CSU eigentlich an Herrn Ude und Rot-Grün?

Johannes Singhammer, Bezirksvorsitzender der CSU-München: Die rot/grüne Stadtregierung unter Oberbürgermeister Christian Ude profitiert davon, daß die Menschen in München fleißig und gut ausgebildet sind und weil die Bayerische Staatsregierung München fördert wo immer es geht. Herr Ude sonnt sich in Leistungen anderer ohne viel dafür getan zu haben.

Nord-Rundschau: Was meinen Sie damit konkret?

Johannes Singhammer: OB Ude erschöpft sich im Machtgenuss ohne die entscheidenden Zukunftsfragen der Stadt anzusprechen geschweige denn zu lösen. Ich nenne nur beispielhaft: ­ In guten Jahren soll man für die schlechten Jahre etwas zurücklegen. Obwohl München zusätzliche Millionen Steuereinnahmen hat werden weiter Schulden gemacht; die Zeche zahlen die Jüngeren, die nachwachsen. ­ Die Abstimmung mit dem Umzugslaster vieler Familien mit Kindern gegen München und der freie Fall bei den Geburten wird München in den nächsten Jahren gigantisch verändern. Nur noch in 17 % aller Münchner Haushalte leben Kinder. Damit steht München fast auf letzter Stelle in Deutschland. Statt ein Förderprogramm für Familien aufzulegen kümmern sich Herr Ude und Rot-Grün vor allem um Randgruppen. Die Folgen werden alle spüren. München wird immer mehr zu einer Stadt der Älteren während Kinder und Familien fehlen.

Nord-Rundschau: Welche anderen großen Probleme sehen Sie auf München zukommen?

Johannes Singhammer: Eine zweite weitreichende Gefahr wird von Rot-Grün verschwiegen: Die Entwicklung von Parallelgesellschaften in unserer Stadt. Vor allem, weil Sozialwohnungen einseitig belegt werden, kommt es dazu, daß in einzelnen Straßenzügen und Stadtvierteln mehrheitlich nicht-deutsche Bevölkerungsinseln entstehen. Für eine wachsende Zahl ausländischer Staatsangehöriger besteht immer weniger Veranlassung die deutsche Sprache zu lernen. Denn vom Gemüsehändler bis zum Arzt oder Rechtsanwalt kann man mittlerweile die ausländische Muttersprache benutzen. Die Folge: Statt Integration ein nebeneinander Herleben.

Nord-Rundschau: Was will die CSU dagegen tun?

Johannes Singhammer: Die rot-grüne Stadtregierung muß die Belegung der Sozialwohnungen sofort ändern. Wir brauchen aber auch rasch ein Zuwanderungsbegrenzungsgesetz.

Nord-Rundschau: Herr Singhammer, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Artikel vom 08.08.2000
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