Dynamo Dresden unterliegt beim TSV 1860 München

Späte Glücksgefühle: Sieg gegen den Tabellenführer

Erleichterung: Münchner Löwen. Foto: Anne Wild

Erleichterung: Münchner Löwen. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die Partie am Montagabend zwischen dem TSV 1860 München und der SG Dynamo Dresden zum Abschluss des 29. Spieltags in der Dritten Liga wurde dem Attribut Spitzenspiel gerecht. Nach ausgeglichener erster Halbzeit ging es torlos in die Kabinen. In der Schlussphase der Begegnung jubelten nach einer lehrbuchmäßigen Konterattacke schließlich die Löwen.

Dresdens Trainer Markus Kauczinski beschrieb das Kräftemessen im Grünwalder Stadion nach dem Abpfiff als »ein Spiel, wo jede Mannschaft ihre Phasen hatte, in der sie gedrückt hat«. Stolze elf Partien lang hatte sich der Tabellenführer aus Sachsen zuletzt schadlos halten können, in München riss die Serie. Mit einer Schweigeminute gedachten die Münchner Löwen und ihre Gäste vor Spielbeginn dem Kapitän der Meistermannschaft Peter Grosser (82) sowie dem ebenfalls verstorbenen früheren Präsidenten Albrecht von Linde (77). Zu Ehren Grossers flatterte ein von Fans gestalteter großformatiger bebilderter Abschiedsgruß am Zaun vor der Westkurve.

Nach einem ersten Warnschuss von Dennis Dressel aus 20 Metern, der über den Querbalken flog (6. Min.), nahm die Partie ordentlich Fahrt auf. Löwen-Schlussmann Marco Hiller klärte in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen seinen früheren Mannschaftskollegen aus Junglöwentagen, Christoph Daferner, der freien Zug zum Tor hatte (8. Min.). Sein Gegenüber, Kevin Broll, bewies seine Klasse als Torhüter in der 13. Minute: Nach einem Eckball des TSV 1860 hatte Semi Belkahia im Strafraum per Kopf auf seinen Kapitän Sascha Mölders abgelegt, dessen wuchtigen Schuss aus der Drehung Broll mit einer Blitzreaktion noch an die Unterkante der Latte lenkte. Zehn Minuten später setzte sich der flinke Stefan Lex auf dem Flügel gegen Kevin Ehlers durch, an der flachen Hereingabe rutschte Mölders am Fünfmeterraum um Zentimeter vorbei. Bis zum Pausenpfiff blieb die temporeiche ausgeglichene Begegnung ohne Treffer.

Wozu die Löwen unter ihrem Trainer Michael Köllner mittlerweile spielerisch in der Lage sind, zeigte sich mehrfach in starken Kombinationen nach Wiederbeginn, als der Ball mit hohem Tempo über sechs, sieben Stationen lief, ehe ein Weiß-Blauer zum Abschluss kam. Ein Schuss von Merveille Binakadi rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei (48. Min.). Zwanzig Minuten dauerte die Drangphase des TSV 1860, dann konnte sich Dynamo befreien. Ein gefährlicher Fernschuss von Dresdens Heinz Mörschel (68. Min.) läutete einen offenen Schlagabtausch ein. Nach einem Eckball des früheren Bayern-Spielers Paul Will köpfte Tim Knipping gefährlich auf das Tor, doch Hiller zeigte sich auf dem Posten und wischte das Leder über die Querlatte (74. Min.).

Als die Schlussviertelstunde angebrochen war, versuchten die Hausherren den Druck auf das Tor der Gäste noch einmal zu erhöhen. Knipping warf sich im Strafraum erfolgreich in einen Schuss von Mölders (80. Min.). Auf der Gegenseite setze Ex-Löwe Philipp Hosiner mit einem starken Zuspiel Ransford Königsdörffer in Szene, doch dem 19-jährigen Sturmtalent versagten die Nerven, er jagte den Ball frei vor dem Tor aus 14 Metern deutlich vorbei (84). Fast im Gegenzug jubelten plötzlich die Löwen. Wieder war eine gelungene Kombination durch das Mittelfeld der Ausgangspunkt. Lex bediente am Ende den mitgelaufenen Außenverteidiger Phillipp Steinhart auf der linken Strafraumseite, der mit seinem starken linken Fuß Broll per Flachschuss zum 1:0 keine Abwehrmöglichkeit ließ (86. Min.). Die hektischen Bemühungen der Gäste in den letzten Minuten noch zum Ausgleich zu kommen, blieben erfolglos.

Köllner befand, seine Mannschaft habe gegen Dresden endlich wieder das nötige Spielglück gehabt: »Das hat uns die letzten Wochen gefehlt, dass wir spät den entscheidenden Punch setzen konnten.« Am kommenden Samstag spielt der TSV 1860 München im Bayerischen Toto-Pokal zuhause gegen den Ligarivalen FC Ingolstadt 04 (live im Bayerischen Fernsehen), ehe es am Samstag, den 3. April wieder um Punkte geht. Dann empfängt der KFC Uerdingen 05 die Löwen im Sportpark am Lotter Kreuz.

(as)

Artikel vom 23.03.2021
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