24.000 Hektar weit gilt "Natur Natur sein lassen"

Urwald - quasi vor der Haustüre

Auf Augenhöhe mit den Waldriesen - das ist möglich auf dem Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald. Foto: hw

Auf Augenhöhe mit den Waldriesen - das ist möglich auf dem Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald. Foto: hw

Bayern/München · Urwälder gibt es nicht nur im Amazonasgebiet oder in Kanada, sondern auch in Bayern. 72 Prozent der Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald gehören zur so genannten Naturzone, das bedeutet, dass der Wald in diesem Bereich komplett sich selbst überlassen bleibt.

Unter dem Motto: "Natur Natur sein lassen", wird dort nicht in die Entwicklung des Waldes, etwa durch Neuanpflanzungen oder Baumfällungen eingegriffen. Den Nationalpark Bayerischer Wald gibt es seit 1970. Er grenzt an den Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien an, gemeinsam bilden sie das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas.

In dieser reinen Naturzone siedelten sich im Laufe der Jahre wieder seltene Tiere wie Luchs, Fischotter, Auerhuhn oder Habichtskauz an, aber auch für viele Insekten- und Vogelarten ist der Wald dort ein wahres Paradies. Ein Grund für diese Artenvielfalt ist unter anderem der hohe Anteil an Totholz, das zahlreichen Insektenarten und Pilzen als Heimat dient. Umso so mehr Insekten dort einen Unterschlupf finden, je mehr Vogelarten, die sich eben von diesen Insektenarten ernähen, gibt es.

Ein Teil des Waldes wurde für Besucher erschlossen, um zu zeigen, welch kostbarer Lebensraum für Flora und Fauna dort zu finden ist. So erstrecken sich rund 350 Kilometer Wanderwege durch den Bayerischen Wald, 200 Kilometer Radwege und im Winter warten 80 Kilometer gespurte Loipen auf Naturfreunde. Zahlreiche Einrichtungen und Museen warten darauf, entdeckt zu werden. Vor allem für Kinder gibt es viele Möglichkeiten den Wald mit allen Sinnen zu entdecken. Zu den Highlights gehört unter anderem der Freilichtmuseum in Finsterau, das einen Einblick in das Landleben früherer Zeiten gibt. Aber auch die Steinzeithöhle im Nationalparkzentrum Falkenstein ist einen Besuch wert.

Hier wurden Höhlenmalereien rekonstruiert. Um auch Menschen mit Behinderung den Bayerischen Wald zugänglich zu machen, wurde ein Teil der Routen barriearm ausgebaut. Auch ein Teil der Museum wurde so angelegt, dass auch Rollstuhlfahrer sie besuchen können.

Artikel vom 20.03.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...