"Die richtigen Weichen gestellt"

Acht U-Bahn- und Trambahnstrecken haben im Münchner Stadtgebiet Priorität

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Die öffentlichen Verkehrsmittel sind das Rückgrat unserer Mobilität." Bei den aktuellen Plänen haben acht U-Bahn- und Trambahnstrecken Priorität. Symbolbild: Daniel Mielcarek

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Die öffentlichen Verkehrsmittel sind das Rückgrat unserer Mobilität." Bei den aktuellen Plänen haben acht U-Bahn- und Trambahnstrecken Priorität. Symbolbild: Daniel Mielcarek

München · Acht neue U-Bahn- und Trambahnstrecken sollen ab sofort mit hoher Priorität geplant werden: Die U4 soll künftig bis in das Entwicklungsgebiet Münchner Nordosten führen. Verschiedene Tramlinien sollen verlängert werden und somit eine bessere Anbindung von neuen Quartieren in die Innenstadt oder tangentiale Verbindungen schaffen. Zudem wurden zahlreiche Strecken festgelegt, deren mögliche Weiterentwicklung ebenfalls näher betrachtet werden soll.

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Diese Maßnahmen, die vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung, beziehungsweise seit 1. Januar 2021 dem Mobilitätsreferat, gemeinsam mit den Stadtwerken München (SWM) erarbeitet wurden, sind im Zwischenbericht des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt München verankert, der in einer Vollversammlung des Stadtrats beschlossen wurde.

Wie wird die Verkehrswende gelingen?

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Die öffentlichen Verkehrsmittel sind das Rückgrat unserer Mobilität. Nur wenn es uns gelingt, den ÖPNV attraktiver und günstiger zu machen, wird die Verkehrswende gelingen, die wiederum Voraussetzung für das Erreichen unsere Klimaziele ist. Wir werden deshalb in den kommenden Jahren und Jahrzehnten massiv in neue Tram- und U-Bahnlinien investieren und auch unsere Bus-Flotte ausbauen. Ich freue mich sehr, dass wir heute die richtigen Weichen gestellt haben, um Münchens Nahverkehr fit für die Zukunft zu machen.“ Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Der Nahverkehrsplan ist das Fundament für die vielen Mobilitätsprojekte, die wir in den nächsten Monaten und Jahren weiter verfolgen. Machbarkeitsstudien werden zeigen, wie die einzelnen Verbesserungen umgesetzt werden können. Ich freue mich, dass das Mobilitätsreferat nun einen weiteren Schritt in Richtung Realisierung tun kann.“ Die acht Strecken mit hoher Priorität wurden mit aktuellen Vorzugsvarianten im Nahverkehrsplan in die Kategorie „Planung/im Bau“ aufgenommen.

Gemeinsam mit den SWM sollen nun die Planungen für folgende Strecken beginnen:

  • U4 Ost (Arabellapark - Entwicklungsgebiet Nordosten),
  • Tram Y-Nord (Hochschule München bis Am Hart/Lerchenauer Feld),
  • Tram Ramersdorf – Neuperlach (Ostbahnhof/Am Gasteig – Neuperlach Zentrum),
  • Tram Südtangente (Waldfriedhof – Harras – Tegernseer Landstraße – Ostbahnhof),
  • Tram Wasserburger Landstraße (Kreillerstraße – Haar),
  • Tram Solln (Aidenbachstraße – Parkstadt Solln),
  • Tram von der Amalienburgstraße nach Freiham
  • Tramanbindung der Siedlungsentwicklung im Münchner Nordosten ausgehend vom S-Bahnhof Berg am Laim

Zudem wurden die Abschnitte Am Hart – Bayernkaserne, Leopoldstraße zwischen Franz-Joseph-Straße und Münchner Freiheit sowie Cosimastraße – Johanneskirchen (mit Anbindung Münchner Nordosten) in dieselbe Kategorie in den Nahverkehrsplan aufgenommen. Diese Abschnitte wurden bereits im Rahmen der laufenden Projekte Tram Münchner Norden und Tram Nordtangente geprüft und haben sich als sinnvolle Ergänzungen der bereits im Nahverkehrsplan enthaltenen Strecken herausgestellt. Für weitere Strecken ohne höchste Priorität soll das Potenzial näher untersucht werden. Wo es sich als sinnvoll erweist, sollen Systemvergleiche und vorbereitende Machbarkeitsstudien durchgeführt werden.

Weitere Themen aus dem Nahverkehrsplan sind die Lösungsansätze zur Barrierefreiheit bei der Tram sowie Werkstatt- und Abstellkapazitäten für U-Bahn, Tram und Bus. Denn der parallele Aus- und Neubau von Werkstatt- und Abstellanlagen ist eine wesentliche Voraussetzung für den weiteren Netzausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Die Überlegungen zur Barrierefreiheit und zu den längeren Fahrzeugen sollen zusammen mit der Notwendigkeit zum Ausbau und der Ertüchtigung des Innenstadtnetzes (unter anderem durch zusätzliche Wendemöglichkeiten) weiter vertieft werden. Zudem soll dem Stadtrat in einer weiteren Beschlussvorlage detailliert der Vorschlag zu breiten Tram-Fahrzeugen vorgestellt und anschließend alle genannten Punkte im Rahmen eines möglichen Pilotprojektes der Pilotlinie 17 geprüft werden.

Der weitere Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, als Rückgrat der Mobilität in München, stellt den wichtigsten Beitrag zur Verkehrswende dar. Deshalb hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit den SWM eine Kostenschätzung für die nächsten Planungsschritte vorzunehmen und noch in diesem Jahr die ersten Umsetzungsschritte dieser Maßnahmen im Rahmen eines Finanzierungsbeschlusses darzustellen. U-Bahn, Straßenbahn, Express-, Metro- und Stadtbus werden durch das städtische Verkehrsunternehmen Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG), einer Tochter der Stadtwerke München GmbH (SWM), betrieben.

Artikel vom 20.03.2021
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