Unterföhring · Was ist Rassismus?

Die Filmemacherin Franziska Schönenberger präsentiert mit „Amma & Appa“ einen dokumentarischen Culture Clash – nur eine von vielen Veranstaltungen der Unterföhringer Kultur- und Bildungsreihe "Was ist Rassismus"? F: HFF/Gemeinde Unterföhring

Unterföhring · Was ist Rassismus und in welchen Formen tritt er auf? Wo fängt Rassismus an, was verursacht ihn? Wie kann man auf rassistische Äußerungen reagieren? Wie vermeide ich es, ungewollt zu diskriminieren? Diesen Fragen widmet sich eine Kultur- und Bildungsreihe der Gemeinde Unterföhring, die vom 16. März bis 8. April zeitgleich mit den „Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021“ stattfindet.

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Entwickelt hat sie das Unterföhringer Kulturamt in Zusammenarbeit mit Vereinen, dem Gymnasium Unterföhring und der Volkshochschule im Norden des Landkreies München. Angestoßen worden war die Bildungsreihe vom Gemeinderat im Herbst, als darüber debattiert wurde, ob der Unterföhringer Kulturpreis eine rassistische Symbolik bedient. Der Preis war bis 2020 als "Unterföhringer Mohr" bekannt. Der Name nimmt Bezug auf die stereotype Darstellung eines dunkelhäutigen Menschen mit Krone. Der auf das Hochstift Freising zurückgehende "Mohr" findet sich in den Wappen der Gemeinden Unterföhring und Ismaning – und hat so manche kontroverse Debatte angestoßen.

Auch vor diesem Hintergrund werden Autoren, Journalisten, Wissenschaftler, Schauspieler, Musiker und zahlreiche Unterföhringer Bürger die Erscheinungsformen von Rassismus aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. So widmen sich die Referentin für politische Bildung, Astrid Hummeltenberg (22. März), der Autor Mohamed Amjahid (30. März) und der Ethnologe Gregor Sterzenbach (8. April) mit ihren Vorträgen, Lesungen und Workshops den Themen „Alltags-, struktureller und institutioneller Rassismus“.

Der Geschichtswissenschaftler Roland Funk referiert zum Thema „Deutsche Kolonialherrschaft“ (24. März) und Autor Hasnain Kazim gibt Tipps für eine gesunde Streitkultur, um dumpfem Hass und platten Parolen Einhalt zu gebieten (16. März). Der Unterföhringer Künstler Zuheir Darwish liest aus seinem Buch „Weg nach Bavaristan“ (19. März)

Einige spannende Theater-und Filmprojekte setzen sich mit Ausgrenzung, Vorurteilen und kulturellen Missverständnissen auseinander. Das Online-Schauspiel „Gold“ der Regisseurin Luise Rist beschäftigt sich mit dem sogenannten „salonfähigen Rassismus“ (20. und 27. März).

Die Filmemacherin Franziska Schönenberger präsentiert mit „Amma & Appa“ einen dokumentarischen Culture Clash (21. März) und im Kinderfilm „Fremd ist man nur, solange man sich nicht kennt“ treffen mit Wolle und Gack zwei tierische Helden voller Vorurteile aufeinander (23. März). Von seinen ganz persönlichen Erfahrungen mit Rassismus berichtet Rapper und Buchautor David Mayonga alias Roger Rekless (18. März), während der Interkulturelle Frauentreff Unterföhring den Song „Imagine“ von John Lennon in eigener Übersetzung interpretiert.

Wegen der aktuellen Corona-Lage wurden die genannten Termine durchweg als virtuelle Veranstaltungen geplant, die im Internet über die Adressen www.buergerhaus-unterfoehring.de und www.vhs-nord.de verfolgt werden können. Alle Veranstaltungen der Kultur- und Bildungsreihe „Was ist Rassismus?“ sind kostenfrei.

Buntes Programm auch in München

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021 hat auch die Stadt München ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das von 15. bis 28. März läuft. Die meisten Veranstaltungen werden ausschließlich online stattfinden. Das digitale Programmheft findet sich im Internet unter www.muenchen.de/gegen-rassismus

Artikel vom 10.03.2021
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