Auswärtsniederlage lässt Löwen Anschluss verlieren

»Können das Ergebnis nicht rückgängig machen«

Glücklos im Abschluss: Merveille Biankadi. Archivfoto: Anne Wild

Glücklos im Abschluss: Merveille Biankadi. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Eine bittere Niederlage musste in seinem 100. Spiel in der Dritten Liga der TSV 1860 München beim 1. FC Saarbrücken einstecken. Im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen behielten die Saarländer mit 2:1 (1:0) knapp die Oberhand. Phillipp Steinhart scheiterte mit einem Strafstoß an Saarbrückens Schlussmann Daniel Batz. Weil die Konkurrenz um die vorderen Plätze am 25. Spieltag durchgängig Siege erringen konnte, fallen die Löwen in der Tabelle zurück.

Bei Wind und Sonnenschein spielten die Gastgeber von Beginn an schnell, variabel und mit viel Druck in Richtung Münchner Tor. Fünf Eckbälle für Saarbrücken in den ersten zehn Minuten kennzeichneten die Anfangsphase. Die Giesinger kamen erst nach 20 Zeigerumdrehungen zu eigenen gefährlichen Offensivaktionen. In der 23. Minute fehlte nicht viel zur möglichen Führung. Stefan Lex hatte sich über rechts zur Grundlinie durchgespielt – seine gefühlvolle Flanke auf den zweiten Pfosten köpfte Fabian Greilinger gegen die Laufrichtung von Torwart Daniel Batz in die lange Ecke, doch Verteidiger Steven Zellner schlug den Ball artistisch von der Linie.

Nach einer guten halben Stunde gingen stattdessen die Hausherren in Führung. Tobias Jänicke entschied ein Laufduell entlang der Außenlinie mit dem nur zögerlich attackierenden Richard Neudecker für sich. Seine flach getretene scharfe Flanke spitzelte Nicklas Shipnoski, den Stephan Salger und Semi Belkahia aus den Augen verloren hatten, aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Netz (32. Min.) Kurz vor dem Halbzeitpfiff schnupperten die Löwen am möglichen Ausgleich. Nach einer gelungenen Ballstafette im Mittelfeld erreichte eine Hereingabe von Lex Kapitän Sascha Mölders, der im Strafraum mit dem Rücken zum Tor auf Erik Tallig ablegte, dessen Flachschuss knapp am Pfosten vorbei rauschte (41. Min.)

Nach der Pause beorderte Löwen-Trainer Michael Köllner Merveille Biankadi für Greilinger auf das Feld. Dem Winter-Neuzugang gehörte auch gleich die erste Szene. Biankadi brachte sich durch ein gelungenes Dribbling auf engem Raum in Schussposition, jagte den Ball aber aus 12 Metern in den blauen Völklinger Himmel. Schlussmann Marco Hiller verhinderte nach einer Stunde Spielzeit einen höheren Rückstand der Gäste. Einen platzierten Kopfball von Zellner klärte der Giesinger Schlussmann mit einem starken Reflex. Bereits in der nächsten Szene stand Zellner erneut im Blickpunkt – der Innenverteidiger rannte im eigenen Strafraum Lex über den Haufen. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied auf Strafstoß. Batz ahnte die Ecke, die Schütze Phillipp Steinhart im Visier hatte und verhinderte reaktionsschnell den Ausgleich (62. Min.).

Doch es sollte noch schlimmer kommen für die Löwen, denn schon mit dem nächsten Angriff erhöhten die Saarländer auf 2:0. Eine Flanke von Maurice Deville leitete Sebastian Jacob technisch fein mit dem Außenrist zu Julian Günther-Schmidt weiter, der aus zehn Metern unter die Latte traf (64. Min.). In dieser Phase des Spiels überschlugen sich die Ereignisse. Der eingewechselte Dennis Erdmann eroberte im Mittelfeld den Ball – seine weite Flanke versuchte Zellner zu klären, traf dabei aber seinen Mitspieler Fanol Perdedaj, von dessen Körper der Ball zu Mölders prallte. Der Routinier zog sofort ab und überwand Batz mit einem Flachschuss in die lange Ecke zum 2:1 (67. Min.).

In der Schlussviertelstunde kam Löwen-Neuzugang Keanu Staude zu seinem Debüt. Die Gäste aus München warfen alles nach vorn. Bei Tempogegenstößen der Gastgeber in der 76. und in der 88. Minute hielt Schlussmann Hiller seine Mannschaft gegen Günther Schmidt und Timm Golley in Eins-gegen-Eins-Duellen im Spiel. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich ergab sich für den TSV 1860 in der Nachspielzeit. Staude setzte einen Schuss aus der Drehung an den rechten Pfosten – Biankadi erreichte den Abpraller, doch Sebastian Bösel klärte den harten Nachschuss aus kürzester Distanz auf der Linie.

»Hintenraus hätten wir das Spiel drehen können. Aber wir können das Ergebnis nicht rückgängig machen, deshalb geht der Blick nach vorn«, gab sich Köllner nach dem Schlusspfiff pragmatisch. »Vorn« ist für die Löwen bereits am kommenden Freitagabend, wenn der TSV 1860 München um 19 Uhr die abstiegsbedrohte SpVgg Unterhaching im Grünwalder Stadion empfängt.

(as)

Artikel vom 20.02.2021
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