Gelegenheit macht Liebe

Den Valentinstag in Zeiten der Pandemie feiern

Am 14. Februar ist Valentinstag, eine gute Gelegenheit, den Menschen, die man liebt, einmal Danke für ihre Zuneigung und Fürsorge zu sagen. Egal ob Valentinstag oder nicht, rote Rosen kommen immer gut an. Fotos: hw

Am 14. Februar ist Valentinstag, eine gute Gelegenheit, den Menschen, die man liebt, einmal Danke für ihre Zuneigung und Fürsorge zu sagen. Egal ob Valentinstag oder nicht, rote Rosen kommen immer gut an. Fotos: hw

München/Bayern · "Alles, worauf die Liebe wartet, ist die Gelegenheit", sagte einst der Schriftsteller Miguel de Cervantes. Für alle, die ihren Lieben oder ihrer Liebe "Danke" sagen wollen, bietet sich am bevorstehenden Valentinstag, 14. Februar, die perfekte Gelegenheit dazu.

Weiterer Artikel zum Thema
Valentinstag 2021
Artikel vom 05.02.2021: So sehe ich das - Redaktionsleiterin Heike Woschée zum Valentinstag

Eigentlich gilt der Valentinstag ja als Tag der Verliebten, allerdings nicht überall auf der Welt, wie Sophie von Seydlitz, Vorstandsmitglied der Dt.-Knigge-Gesellschaft e.V. und Knigge-Trainerin verrät. Vor allem im angelsächsischen Raum wie Großbritannien oder in den USA nutzt man den Tag auch um lieben Freunden und der Familie Karten zu schicken.

"Wir haben fast alle ein schweres Jahr hinter uns, ein Jahr, das wir ohne die moralische Unterstützung von lieben Freunden, Verwandten und Kollegen wahrscheinlich nicht so gut gemeistert hätten", erklärt die Benimm-Expertin aus Grünwald.

Warum also nicht einmal den Stift in die Hand nehmen, und ein kleines Dankeschön formulieren oder einfach liebe Grüße schicken?! Ein handgeschriebener Brief wiegt da viel mehr als nur eine whatsapp oder eine SMS, findet Sophie von Seydlitz. Eine handgeschriebene Karte ist etwas Bleibendes, etwas, das man sich auf den Schreibtisch oder ins Regal stellen und immer wieder ansehen kann. Auch in Finnland wird der 14. Februar laut von Seydlitz als "Freundetag" begangen.

Wer mag, kann der Karte, ob gekauft oder selbstgebastelt, auch gerne noch ein paar Blumen oder Pralinen hinzufügen. "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft", weiß auch die Grünwalder Unternehmerin. In Japan schenken an diesem Tag vor allem die Frauen Kollegen und Mitarbeitern Schokolade als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit. "Ich finde es richtig, dass hier auch mal die Initiative von den Frauen ausgeht. Das hat nichts mit Flirten, wohl aber etwas mit Wertschätzung zu tun. Moderne Frauen dürfen ruhig das Heft in die Hand nehmen", betont sie. In Ungarn feiern Paare den Valentinstag gerne, indem sie an Brücken die so genannten Liebesschlösser aufhängen, ein Brauch, der hier auch immer mehr Anhänger findet. Warum also nicht am Sonntag, 14. Februar, einmal gemeinsam einen Spaziergang machen, und seine Liebste oder Liebsten mit einem solchen Schloss überraschen?!

Es geht am Valentinstag nicht um den Wert eines Geschenks, wohl aber um die Geste. Wer sich Gedanken darüber macht, womit er Freunden oder dem Partner eine Freude machen kann, hat eigentlich schon gewonnen. "Das Ganze hat etwas mit Empathie und Wertschätzung zu tun. Das muss man natürlich nicht ausgerechnet am Valentinstag tun, sondern kann dies natürlich an jedem Tag des Jahres machen", so Sophie von Seydlitz.

Corona (COVID-19) in München und den Landkreisen
Neueste Regelungen, Einkaufsnotdienste, Rat & Tat, Infos zu Test- u. Impf-Zentren, u.v.m.

Auch in Zeiten des Lockdowns lassen sich gute Ideen umsetzen: Nachdem in diesem Jahr die Restaurants und Bars geschlossen haben, kann man den Tag nicht einfach miteinander essen oder ins Theater gehen, viele Gastrobetriebe bieten allerdings spezielle Menüs zum Abholen oder Liefern an. Auch den anderen mit einem liebevoll gedeckten Tisch und einem leckeren, selbst gekochten Essen zu überraschen, kommt in der Regel gut an.

Die Kirchen haben den Valentinstag ebenfalls für sich entdeckt. Die Orgelmatinée, die immer am zweiten Sonntag im Monat um 11.30 Uhr in der Münchner Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz stattfindet, fällt im Februar 2021 auf den Valentinstag. Daher wird Musik der Liebe auf dem Programm stehen. An der richtungsweisend renovierten und erweiterten Steinmeyer-Woehl-Orgel präsentiert Armin Becker Werke zweier zeitgenössischer englischer Komponisten und zwei Übertragungen romantischer Orchesterwerke. Eröffnet wird die musikalische Andacht mit "Trumpet Tune" und "Love Song" des 1939 geborenen Andrew Carter. Darauf folgt ein Concerto über den Beatles-Song "I want to hold your hand" aus der Feder des 1970 geborenen Paul Ayres, dessen höchst einfallsreiche Werke schon seit vielen Jahren Armin Beckers Programme bereichern.

Im zweiten Teil des Programms trifft Richard Wagner auf Gustav Mahler, den weltweit gefragten Dirigenten, der nie in Bayreuth dirigierte und der sich trotz des Antisemitismus des Grünen Hügels zeit seines Lebens nicht von seiner tiefen Wagnerverehrung abbringen ließ. Auf "Elsas Brautzug zum Münster" aus "Lohengrin", der Oper, mit der Mahler in Wien debütierte, folgen Auszüge aus dem Schlusssatz von Mahlers 3. Symphonie, der den programmatischen Titel trägt: "Was mir die Liebe erzählt". Die Texte der musikalischen Andacht liest Pfarrer Dr. Norbert Roth, die pandemiebedingten Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten.

Auch in der Gemeinde Putzbrunn lädt man zum ökumenischen Valentinstag-Gottesdienst ein: Am Sonntag, 14. Februar, bietet die Jubilategemeinde einen ökumenischen Segnungsgottesdienst um 18 Uhr im Putzbrunner Kirchenzentrum an. Der Gottesdienst wird von Pfarrvikar Stefan Berkmüller und Pfarrer Philipp Stoltz gefeiert, zusammen mit Elisabeth Hausa und Martin Stählin, die schon seit vielen Jahren Kurse für werdende Ehepaare anbieten. Selbstverständlich werden im Gottesdienst die geltenden Hygiene-Vorschriften eingehalten.

Anders als viele glauben, ist der Valentinstag übrigens keine US-amerikanische Erfindung, sondern hat seine Wurzeln hier in Europa. Über den Ursprung gibt es allerdings verschiedene Thesen. Der Namensgeber ist höchstwahrscheinlich Valentin von Terni. Trotz eines Verbotes des römischen Kaisers soll der Priester im dritten Jahrhundert christliche Liebespaare getraut haben und dafür hingerichtet worden sein. Die Vermutung liegt nahe, dass die Katholische Kirche den Todestag des populären Mannes, der später heiliggesprochen wurde, geschickt mit einem Feiertag der Antike verknüpfte.

Im alten Rom gedachte man am 14. Februar nämlich der Göttin Juno, die als Schützerin der Ehe galt. Schon damals sollen Frauen an diesem Tag Blumengeschenke erhalten haben. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte hatten dann verschiedene Entwicklungen Einfluss auf die Bräuche zum Valentinstag. Mit der Minnegesang-Bewegung im 14. Jahrhundert wurde es beispielsweise modern, Frauen mit Liebeslyrik zu schmeicheln. Bis zum Mittelalter hatte sich das Datum schließlich endgültig in Frankreich und England als Tag der Liebenden durchgesetzt. Auswanderer nahmen die Tradition später mit nach Amerika, wo sie sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Egal also, wie und wann, Hauptsache DASS! hw

Artikel vom 05.02.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...