KFC Uerdingen vor dem Aus im Profifußball

In finanziellen Turbulenzen: KFC Uerdingen 05. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der Drittligist KFC Uerdingen 05 hat seine Vereinsmitglieder auf einer virtuellen Informationsveranstaltung über die finanziell schwierige Lage des Klubs informiert. Nach dem angekündigten Abschied von Investor und Präsident Mikhail Ponomarev zum Saisonende wollten die Krefelder eigentlich bei den Mitgliedern um Zustimmung zum Verkauf von Anteilen der KFC Uerdingen Entertainment GmbH an neue Investoren werben. Doch das Interesse potentieller Geldgeber scheint gering.

Man hätte der Versammlung gerne von »positiven Gesprächen mit zwei Investoren berichtet«, doch die Sache habe sich »nicht so positiv entwickelt« wie erhofft, berichtete der Verwaltungsratsvorsitzende Andreas Galland laut Westdeutscher Zeitung (www.wz.de). »Please don't kill me«, soll Ponomarev die Mitglieder gebeten und ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet haben, falls niemand für ihn in die Bresche springe. Der Klub ist nunmehr gezwungen, sich mit der Situation zu befassen, die Dritte Liga aus wirtschaftlichen Gründen wieder verlassen zu müssen.

Ponomarev soll gegenüber den 185 Teilnehmenden deutlich gemacht haben, weshalb der KFC Uerdingen 05 für externe Investoren wenig attraktiv sei. Abgesehen von einer Drittliga-Lizenz habe man wenig zu bieten: »Die Kostenstruktur sieht so aus, dass wir keinerlei Geldzufluss von außerhalb haben.« Zudem würde die Stadt Krefeld nach Ansicht Ponomarevs den versprochenen profitauglichen Umbau der heimischen Spielstätte Grotenburg-Stadion immer wieder verschleppen. Seit mehr als zweieinhalb Jahren warte der Klub nun schon darauf, während die Ligaspiele im Exil in Duisburg und Düsseldorf ausgetragen wurden.

»Wir tun alles dafür, dass der Verein in der höchstmöglichen Spielklasse erhalten bleibt«, wird Geschäftsführer und Vizepräsident Nikolas Weinhart in verschiedenen Medien zitiert. Bis zum 1. März 2021 muss der KFC Uerdingen 05 die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison beantragen. Dazu bedarf es der Unterstützung neuer Investoren. Andernfalls drohe dem Profifußball in Uerdingen sogar die Insolvenz.

(as)

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