KFZ-Markt / Autos Jobs / Stellenmarkt Rendezvous / Partner Fundgrube / Sonstiges Immobilien Mietangebote Mietgesuche Anzeige inserieren
Wochenblatt
SamstagsBlatt Münchener
Nord-Rundschau Bogenhausener
Anzeiger Landkreis-
Anzeiger Haidhausener
Anzeiger Moosacher
Anzeiger Schwabinger
Seiten Münchner
Zentrum Südost-
Kurier Harlachinger
Rundschau Kurier
Ebersberg Sempt-Kurier
Erding Mein
Ottobrunn Ober-
schleissheimer TSV 1860
München 12job
Magazin
Gewinnspiele Weitere Gewinnspiele
"Nicht wegschauen"
Hass und Hetze im Internet werden konsequent geahndet
Justizminister Georg Eisenreich (rechts) gab mit Staatsanwältin Teresa Ott und Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Hartleb den Startschuss für das Meldeverfahren. Bild: StMJ
München · Hass und Hetze haben ein großes Ausmaß angenommen. Immer wieder schlagen Kommunalpolitikern und Abgeordneten Beleidigungen und Bedrohungen entgegen. In Einzelfällen wird aus Worten Gewalt. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich warnte: "Angriffe auf unsere Politikerinnen und Politiker sind Angriffe auf die Demokratie. Die bayerische Staatsregierung nimmt diese Attacken auf unseren Rechtsstaat und seine demokratischen Repräsentanten nicht hin."
> Politiker-Statements zur Initiative "Konsequent gegen Hass"
Das bayerische Justizministerium und das Innenministerium arbeiten daran, gemeinsam Hate-Speech noch konsequenter zu verfolgen und potenzielle Täter abzuschrecken. Dafür haben sie weitreichende Maßnahmenpakete geschnürt. Ein wichtiges Angebot der Justiz ist das Online-Meldeverfahren für Online-Straftaten. "Abgeordnete, die wegen ihres politischen Amts oder Mandats im Internet oder per Mail bedroht oder beleidigt worden sind, können künftig Anzeigen und Prüfbitten unbürokratisch online an die Justiz übermitteln", erklärt Georg Eisenreich.
Der Hate-Speech-Beauftragte der bayerischen Justiz, Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Hartleb, übernimmt dann. Er ist bei der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelt. Die Ermittlungsverfahren werden von ihm oder einem der bayerischen Sonder-Dezernenten geprüft. Bei allen 22 Staatsanwaltschaften des Freistaats wurden zudem Ansprechpartner für Kommunalpolitiker und Abgeordnete, die Opfer von Hate-Speech geworden sind, benannt.
Innenminister Joachim Herrmann appelliert, Hasspostings nicht zu verharmlosen: "Hetze im Netz kann die Vorstufe für schlimme Straftaten sein, wie der Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zeigt. Entscheidend ist, nicht wegzuschauen, sondern zu handeln und derartige Umtriebe konsequent anzuzeigen."
Die Polizei sorge dafür, die von der Justiz übermittelten Online-Straftaten schnell zu bearbeiten. "Unsere Staatschutzexperten werden dabei von Spezialisten der Kommissariate für Cybercrime unterstützt, um die strafrechtlich relevanten Sachverhalte zügig und effektiv ausermitteln zu können", erläutert der Innenminister. Das Verfahren schließt sich nahtlos an das bereits im November vergangenen Jahres im Landtag vorgestellte bayernweite Beratungs- und Präventionsprojekt mit verhaltensorientierten Hilfestellungen von Polizei-Experten für Kriminalprävention für die Abgeordneten an.
"Vor allem weibliche Abgeordnete und ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen sind zunehmend Opfer von Hass-Angriffen aus dem Netz", ergänzt Landtagspräsidentin Ilse Aigner. "Wenn wir wollen, dass sich in Bayern mehr Frauen politisch engagieren, ohne dabei in Angst zu leben, ist es unsere Pflicht, sie zu schützen. Das Online-Meldeverfahren ist ein wichtiges Instrument, um genau das zu erreichen – und das ist am Ende für alle unsere Abgeordneten eine wichtige Unterstützung."
Wer beleidigt und hetzt, müsse in Bayern mit Konsequenzen rechnen, unterstreicht Justizminister Georg Eisenreich: "Hass und Hetze sind kein Kavaliersdelikt! Volksverhetzung kann zu erheblichen Geldstrafen oder auch zu Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren führen. Wir lassen unsere Volksvertreter nicht allein. Der Freistaat steht seinen Kommunalpolitikern und den Abgeordneten des bayerischen Landtags zur Seite."
MdL Diana Stachowitz (SPD), München-Moosach
MdL Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen
MdL Markus Blume, CSU-Generalsekretär, Stimmkreisabgeordneter München-Ramersdorf
MdL Natascha Kohnen, Landesvorsitzende der Bayern-SPD
MdL Ruth Waldmann (SPD), München-Milbertshofen
Redakteur der Wochenanzeiger Benjamin Schuldt über Hass im Internet
Artikel vom 27.12.2020: So seh ich das! - zum Thema der Woche
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
Weiterlesen
- München (weitere Artikel)
- Münchner Wochenanzeiger (weitere Artikel)