KFZ-Markt / Autos Jobs / Stellenmarkt Rendezvous / Partner Fundgrube / Sonstiges Immobilien Mietangebote Mietgesuche Anzeige inserieren
Wochenblatt
SamstagsBlatt Münchener
Nord-Rundschau Bogenhausener
Anzeiger Landkreis-
Anzeiger Haidhausener
Anzeiger Moosacher
Anzeiger Schwabinger
Seiten Münchner
Zentrum Südost-
Kurier Harlachinger
Rundschau Kurier
Ebersberg Sempt-Kurier
Erding Mein
Ottobrunn Ober-
schleissheimer TSV 1860
München 12job
Magazin
Gewinnspiele Weitere Gewinnspiele
Pastoralreferent Skrabal, Fahrenzhausen-Haimhausen, über Weihnachten
Ein Fest für die Sinne
Bernhard Skrabal, Pastoralreferent im Pfarrverband Fahrenzhausen-Haimhausen, übers Mutmachen, das Weihnachtsfest zu retten und gelingen zu lassen. Foto: Privat
Fahrenzhausen/Haimhausen · Düfte, die es nur in der Advents- und Weihnachtszeit gibt. Lieder und Musik, auf die sich schon viele das ganze Jahr über freuen. Vielfältiges gibt es zu sehen in den Geschäften, auf den Straßen und Plätzen, aber auch zu Hause werden die Räume adventlich und weihnachtlich gestaltet. Kälte und wohlige Wärme wechseln sich ab.
Ein Gesamtkunstwerk, diese „dunkle“ Jahreszeit, das für viele immer "perfekter" sein muss. Normalsein geht fast nicht mehr, sich beschränken auch nicht. Das Weihnachten 2020 macht dies auf einmal möglich, wenn auch unfreiwillig.
Unsere Planungen und Vorstellungen werden durchkreuzt: keine Advents- und Weihnachtsmärkte in der gewohnten Form, Zusammenkommen und Zusammensein nur noch ganz eingeschränkt, weniger oder keine Geschenke, weil die Arbeit weggebrochen oder die Perspektiven für das nächste Jahr schlecht sind, Statistiker werden ein Ansteigen der häuslichen Gewalt aus unterschiedlichen Anlässen und Gründen im neuen Jahr vermelden, Gottesdienste können nur mit Beschränkungen gefeiert werden oder müssen ganz ausfallen.
Leere. Trauer. Depression. Hilflosigkeit machen sich breit. Wut, die kein
rechtes Gegenüber hat und die andere dann aushalten müssen.
Vielfältig
wird versucht zu handeln, Hilfe und Zuversicht zu geben, Mut zu machen,
das Weihnachtsfest zu retten und gelingen zu lassen.
Ich glaube, da hat uns die alte und altbekannte Weihnachtserzählung wieder neu etwas zu sagen. Sie passt besonders, aber auch anders in die heutige Situation der Welt und unseres Lebens, denn sie ist mehr als eine idyllische Geschichte.
Da sind einmal Josef und Maria, die sich der Obrigkeit, dem Kaiser beugen
und ihren Heimatort verlassen müssen:
Lockdown mit geschlossenen
Geschäften, Beschränkungen in der Bewegungsfreiheit, Bedrohung und Verlust
des Arbeitsplatzes oder Überlastung in vielen Bereichen, finanzielle Not.
Auch die realen Vertreibungen von Menschen weltweit aus ihrer angestammten Heimat müssen genannt werden. Staatliche Willkür und Gewalt, Ausgrenzung von Angehörigen einer anderen Religion oder Volkszugehörigkeit, wirtschaftliche Not lösen Flucht aus.
Da ist zum anderen der „Wirt“, der vordergründig keine Unterkunft, keine Herberge mehr hat. In Krippenspielen mit Herbergssuche werden diese als sehr hartherzig und abweisend dargestellt. Sie sind nicht bereit für arme Leut‘ einen Platz zum Unterkommen bereitzustellen. Unser Wissen und unser Gespür um unsere menschlichen Ungerechtigkeiten gestalten den schlichten Satz aus dem Lukasevangelium 2,7 aus: "...weil in der Herberge kein Platz mehr war.“
Bei den Hirten haben sich Furcht und Schrecken breit gemacht, als ihnen Engel eine himmlische Botschaft bringen, die ihre Lebensumstände radikal umkrempelt. Die Hirten reagieren genauso, wie es menschlich ist: Sie gehen hin; schauen; staunen, dass das Gehörte stimmt; kehren zurück … alles bleibt in ihrem Leben scheinbar beim Alten?! Das geschieht auch noch jetzt.
Hirtenspiele erzählen in anrührender Weise von großen und kleinen Hirt/-innen, die sich Gedanken machen, was eine Familie mit einem neugeborenen Kind braucht. Selbst arm, teilen sie mit anderen in Not – davon steht jedoch direkt nichts in der biblischen Erzählung.
Hilfsbereitschaft, Überlegungen, welchen Bedarf hat diese kleine Familie im Exil - unter „menschenunwürdigen Umständen“ würden wir heute sagen – werden von den Worten ausgelöst, dass sich Hirten auf den Weg nach Bethlehem, zur Krippe gemacht haben, denn sie waren neugierig – wie wir auch. Sie hatten Sehnsüchte – wie wir auch. Sie waren in Not – wie wir auch.
Weihnachten als ein Fest der Verzauberung erleben
Wir wollen Weihnachten als ein Fest der Verzauberung erleben, als Erfüllung
unserer Sehnsüchte feiern.
Es soll eine heile Welt sein in unserer
unheilen Zeit, in unserem unvollkommenem Leben.
Und das ist Weihnachten:
GOTT wird Mensch in einer unheilvollen Welt. Damit ist ER uns nahe. Damit
ist SEINE Botschaft glaubwürdig. Dadurch verwandelt ER „Wirte“, „Hirten“,
Dich und mich.
Ein gesegnetes, wenn auch anderes Weihnachtsfest
2020 wünsche ich uns allen und ein neues Jahr 2021, in dem wir immer wieder
Heilendes spüren und einander schenken dürfen.
Bernhard Skrabal
Pastoralreferent im Pfarrverband Fahrenzhausen-Haimhausen
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
Weiterlesen
- Fahrenzhausen (weitere Artikel)
- Haimhausen (weitere Artikel)
- Münchener Nord-Rundschau (weitere Artikel)