Ungefährdeter Auswärtssieg der Löwen

Sechzig stürmt den Betzenberg

Führungstreffer: Richard Neudecker. Foto: Manfred Forster

Führungstreffer: Richard Neudecker. Foto: Manfred Forster

München/Giesing · Selbst das berühmte Fritz-Walter-Wetter, ein ausdauernder Nieselregen, der sich am Dienstagabend über den legendären Betzenberg ergoss, vermochte dem 1. FC Kaiserslautern nicht in die Spur zu verhelfen. Der TSV 1860 München gewann nach einer überzeugenden Mannschaftsleistung mit 3:0 (2:0) bei den Roten Teufeln, die nach einem Platzverweis gegen Innenverteidiger Janik Bachmann 45 Minuten lang in Unterzahl agieren mussten.

Schon nach fünf Minuten durften sich die Pfälzer bei Schiedsrichter Jonas Weickenmeier bedanken, der eine Notbremse von Marius Kleinsorge gegen den durchgestarteten Fabian Greilinger nur mit der Gelben Karte ahndete. Die Bestrafung folgte schließlich durch Richard Neudecker, der den fälligen Freistoß aus achtzehn Metern zum 0:1 ins Kreuzeck zwirbelte (6. Min.). Die Gastgeber taten sich schwer gegen wache Löwen. Der TSV 1860 München, bei dem Semi Belkahia den verletzten Stephan Salger in der Innenverteidigung vertrat, bestimmte in nahezu jeder Phase das Spiel. Nach einer halben Stunde bewahrte der mit zunehmender Spieldauer immer schlüpfriger und aufgewühlter gewordene Rasen den 1. FCK vor einem zweiten Gegentreffer – eine Flanke des agilen Stefan Lex kam genau auf Fabian Greilinger, der jedoch frei vor dem Tor ausrutschte. Kurz darauf war es aber passiert: Nach einer gut gespielten Kombination über Erik Tallig und Lex landete der Ball bei Greilinger, in dessen Schussversuch Sascha Mölders den Kopf hielt und unhaltbar für Schlussmann Avdo Spahic zum verdienten 0:2 traf (36. Min.).

Der Ex-Giesinger Tim Rieder vermochte im Trikot der Roten Teufel keine Akzente zu setzen. Stattdessen versuchten die Gastgeber, die spielfreudigen Löwen mit härterem Einsatz zu zähmen. Das Einsteigen von Bachmann gegen Marius Willsch in Höhe der Mittellinie war dem Unparteiischen zu grob. Er zückte die Rote Karte (45. Min.). Im zweiten Durchgang agierte das Team von Trainer Michael Köllner aus einer gesicherten Defensive, ließ den dezimierten Gegner kommen. Die Entscheidung fiel zehn Minuten vor Schluss. Nach einem Doppelpass mit dem eingewechselten Daniel Wein sprintete Willsch im Höchsttempo mit Ball in Richtung Grundlinie – seine präzise Hereingabe setzte Sechzigs Kapitän Mölders mit einem Flugkopfball zum 0:3-Endstand ins Netz (80. Min.).

Nach dem Kantersieg gegen den SV Waldhof Mannheim habe die Mannschaft Selbstvertrauen gewonnen, fand Köllner: »Wir haben wieder eine gute Struktur in unserem Spiel und sind stabil. Das war heute eine taktisch reife Leistung.« Am kommenden Freitag sind die Weiß-Blauen ein letztes Mal in diesem Jahr gefordert. Zu Gast im Grünwalder Stadion ist um 19 Uhr der starke Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden.

(as)

Artikel vom 16.12.2020
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