Ein arbeitsreiches Jahr neigt sich dem Ende zu

Für viele Glücksmomente im Karla 51 gesorgt

Stolze 107 Pakete konnten die fleißgen Helfer von Mammalade für Karla e.V. für die Frauen im Obdachlosenheim in München packen. Foto: Privat

Stolze 107 Pakete konnten die fleißgen Helfer von Mammalade für Karla e.V. für die Frauen im Obdachlosenheim in München packen. Foto: Privat

München/Hohenbrunn · Ein arbeitsreiches Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Die Frauen, die sich seit Jahren für die Aktion Mammalade engagieren, haben auch in diesem schwierigen Jahr ihre Hände nicht in den Schoß gelegt. Sie haben weiter fleißig Marmelade eingekocht, seit März Masken und seit Neuestem auch Tortentaschen genäht. Die köstlichen Fruchtaufstriche sind nicht nur ein echter Leckerbissen, sondern eignen sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk oder als Mitbringsel.

Mit dem eingenommenen Geld habe man nun unter anderem für alle Frauen Geschenke gekauft. Köstliche Lebensmittel, warme Socken und kleine Annehmlichkeiten wurden für die Frauen liebevoll verpackt. "Für viele der Frauen im Karla 51 wird das das einzige Geschenk sein, dass sie bekommen", berichtet Helene Nestler.

Die Gründe für die Obdachlosigkeit sind mannigfaltig: Nach der Trennung vom Partner können die betroffenen Frauen die Miete nicht mehr bezahlen, sie flüchten aus gewalttätigen Partnerschaften oder finden als alleinerziehende Mütter keine Wohnung. Ganz egal aus welchen Gründen diese Frauen in Not sind, Helene Nestler und ihre Mitstreiterinnen wollen helfen. Die Zahl der Frauen, die 2019 das Karla 51 genutzt haben, war so hoch wie seit neun Jahren nicht mehr. 233 Übernachterinnen gab es, wobei die jüngste 18 und die älteste Frau 89 Jahre alt war. Der Anteil der sehr jungen Frauen im Karla 51 lag zum ersten Mal seit 2014 wieder bei über 12 Prozent.

Der Anteil der sehr jungen Frauen von 18 bis zu 25 Jahren ist damit im Jahr 2019 relativ hoch: 58 Frauen und somit fast 26 Prozent fallen in diese Alterskategorie. Gleichzeitig wird der Anteil der Frauen über 70 Jahre immer höher. Im Jahr 2019 ist die Anzahl dieser Frauen signifikant gestiegen: 15 Frauen und somit knapp 7 Prozent waren 70 Jahre und älter. Diese gar nicht mehr so kleine Gruppe der älteren Frauen stellen einen höchst beratungsintensiven Teil der Bewohnerinnen dar. "Vielen dieser Frauen sieht man nicht an, dass sie obdachlos sind. Sie legen viel Wert darauf, sauber und ordentlich gekleidet und soweit das möglich ist, gepflegt zu sein", berichtet Helene Nestler weiter.

Das Engagement für diese Frauen und immer mehr Kinder, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ist deshalb umso wichtiger, umso schwieriger die Zeiten werden. Die Ottobrunnerin Helene Nestler engagiert sich schon seit vielen Jahren für diese Frauen, war bereits unzählige Male als ehrenamtliche Helferin mit von der Partie, und hat nun vor bald vier Jahren das Projekt "Mammalade" aus der Taufe gehoben.

Als Nestler damals von einer Spedition hörte, die Obst mit Transportschäden bereitstellt, das sonst vernichtet wird, war die Idee für die »Mammalade« geboren. Das gespendete Obst wird von freiwilligen Einköchnerinnen derzeit im Seniorentreff Kaiserstiftung in Riemerling-Hohenbrunn zu Marmelade verarbeitet, diese wird verkauft, und der Erlös kommt dem Karla 51 zugute.

Wer sich bei dem Projekt engagieren, Mammalade in größen Mengen kaufen oder weiter Infos haben möchte, kann sich direkt an Helene Nestler unter der E-Mail helene.nestler@mammaladefuerkarla.de wenden.

Helfen kann man übrigens auch, in dem man ganz einfach die köstliche Mammalade kauft, die es unter anderem in den Filialen der Bäckerei Neulinger in der Wörthstraße 17, am Gotzinger Platz 48, in der Volkartstraße 11, in der Volkartstraße 48 und in der Adlzreiterstr. 21 in München gibt

Artikel vom 21.12.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...