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Weihnachtsmann zu Ostern
Moosacher Filmprojekt coronabedingt vorerst auf Eis gelegt
Proben war ohnehin nur mit Abstand: Derzeit liegt das Moosacher Filmprojekt komplett auf Eis. Foto: VA
Moosach · Nach dem großen Erfolg von dem Laientheaterprojekt „Grenzen.Los.Spielen“ im Frühjahr 2019 hatten die beiden Theaterschaffenden Ute Reiber und Manuel Boecker von KULTUR LE MUC auch in diesem Jahr wieder ein großes Theaterprojekt mit Alltagsexpertinnen und Experten aus Moosach geplant. Aus dem Theater mit viel Nähe auf der Bühne wurde dann coronabedingt im Sommer ein Filmprojekt, um in kleineren Gruppen arbeiten zu können.
Das Projekt wurde umgeplant, glücklicherweise gaben die Sponsoren und Kooperationspartner wie das Kulturreferat, der Bezirksausschuss Moosach und das Pelkovenschlössl grünes Licht für die neue Umsetzung. Ende September ging es dann wirklich los: Über 20 Teilnehmende wagten sich voll motiviert an die Erarbeitung ihrer Rollen, szenisch inszeniert wurde dann schon an den Originaldrehplätzen im Hacklhaus oder auch im Zwischennutzungsprojekt „Pizzagubes“.
Kurz vor Drehbeginn dann der befürchtete Stopp: ein neuer Lockdown mit der Schließung der Kulturstätten. Nun steht erstmal in den Sternen, wann die romantische Weihnachtskomödie abgedreht werden kann. Unter allen Beteiligten herrscht natürlich große Enttäuschung, die gemeinsamen Live- und Online Proben boten Platz für Gemeinschaft und kreative Betätigung in einsamen Zeiten.
Texte und Gstanzl über die aktuelle Lage
Doch so ganz wollten die Projektverantwortlichen Ute Reiber und Manuel Boecker die Kreativität im Team nicht ruhen lassen. Sie forderten die Spielerinnen und Spieler auf, sich literarisch weiter mit dem Film und der Situation auseinanderzusetzen.
Entstanden sind so ein paar humorige Texte und Gstanzl, die wir in Auszügen hier präsentieren wollen. Ein Gstanzl von Waltraud nimmt beispielsweise die Unplanbarkeit der Dreharbeiten aufs Korn:
In Moosach wird des Jahr
a Weihnachtsfilm draht
Wenn
er auf Ostern fertig is
Is no lang no net zu zspat.
Wie´s weitergeht woas koana
Des is net zum Lacha
Mit
Pech müss ma aus de Nikoläus
Wohl Osterhasen macha.
Für Luitgard hätte der Moosacher Weihnachtsfilm den klassischen Kanon der weihnachtlichen Fernsehunterhaltung durcheinander gewirbelt: „An diesem Weihnachtsfest hätte Sissi sich mit ihrem Franz wegen mangelnder Einschaltquoten freiwillig in Quarantäne begeben, der kleine Lord hätte seinen Großvater ohne Schnelltest an den Feiertagen ohnehin nicht besuchen dürfen und Aschenbrödel hätte sich vor Aufregung unter der Maske an ihren drei Haselnüssen verschluckt, wenn, ja wenn unser ultimativer Moosacher Weihnachtsfilm im Pelkovenschlössl zur Premiere geladen hätte.“
Mehr dieser Texte, hoffentlich live vorgetragen, wird es dann bei der Premiere des Film „Diesmal schenken wir uns nichts“ im nächsten Jahr geben. Ob zu Ostern, vor den Sommerferien oder doch erst beim Weihnachtsfest im nächsten Jahr. Sicher sind sich alle Beteiligten nur in einem Punkt: „Wir drehen. Egal wann.“
Artikel vom 09.12.2020Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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