Auf zwei Rädern unterwegs

Erste Radhauptverbindung nach München eingeweiht

Weihten die Radhauptverbindung des Landkreises ein: (v.l.) Landrat Christoph Göbel, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle. Foto: hw

Weihten die Radhauptverbindung des Landkreises ein: (v.l.) Landrat Christoph Göbel, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle. Foto: hw

Hachinger Tal-Grünwald-München · Nach rund zwei Jahren Bauzeit und fünf Jahren Planungszeit konnte nun die erste Radhauptverbindung im Landkreis München eingeweiht werden. Den offiziellen Startschuss gaben jetzt die Bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, Landrat Christoph Göbel und Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle.

> Zur Historie:

Stolze 13 Kilometer lang ist der bahnbegleitende Radweg, der die Kommunen entlang des Hachinger Tals mit der Landeshauptstadt München verbinden soll. Die Idee dahinter: Mehr Menschen für den Radverkehr zu begeistern. "Wenn man bedenkt, dass 50 Prozent aller Fahrten unter 5 Kilometer lang sind, dann ist der Ausbau von Radwegen ein wichtiger Schritt um den Verkehr zu entlasten und die Verkehrswende einzuläuten", erklärte Staatsministerin Kerstin Schreyer.

Für mehr Sicherheit und Komfort wurde die neue Verbindung auf einer Länge von 7,5 Kilometern durchgängig in einer Breite von drei Metern asphaltiert. Nicht nur Wochenend- und Freizeitradler sollen so auf den Geschmack gebracht werden, sondern auch Berufspendler, die statt auf Stau und Autoschlangen auf Frischluft und Bewegung auf dem Weg zur Arbeit setzen. Damit der Radweg nicht nur während der Sommermonate sicher und gut befahrbar ist, wird sich der Winterdienst des Landkreises um die Räumung und entsprechende Streuung kümmern. Die Kosten dafür übernimmt ebenfalls der Landkreis. So steht dem Weg nach München auf zwei Rädern nichts mehr im Wege.

Über die Großhesseloher Brücke kann der Weg am Ende bis nach München und dort im vorhandenen Radwegenetz weiter führen.

Landrat Christoph Göbel freute sich über die Freigabe der Strecke und dankte allen Beteiligten für die gute und zielorientierte Zusammenarbeit bei diesem Pilotprojekt: „Die Freigabe der Radhauptverbindung bis an die Münchner Stadtgrenze heran ist ein ganz maßgeblicher Meilenstein für den Ausbau des Radwegenetzes im Landkreis München. Dass das Projekt nach einer doch längeren Planungsphase am Ende nun so schnell und gut umgesetzt werden konnte, zeigt, was eine pragmatische Herangehensweise an neue Projekte – nicht nur im Bereich Verkehr – bewirken kann. Ich erhoffe und wünsche mir, dass die Effizienz einer solchen sachbezogenen Zusammenarbeit als Maßstab auch für weitere wichtige Verkehrsprojekte dient, denn wir stellen ganz klar fest: Nur so kann die Verkehrswende nachhaltig vollzogen werden.“

Der Landrat lobte zudem auch die Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten. Um die Radwege entsprechend ausbauen zu können, seien verschieden Grundstücks-Tauschaktionen notwendig gewesen. Alle Beteiligten hätten hier aber für die gute Sache an einem Strang gezogen, so Christoph Göbel weiter.

Auch Verkehrsministerin Schreyer freut sich über die neue Radverbindung: „Die Staatsregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2025 20 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Dafür braucht es natürlich die passende Infrastruktur. Auf der neuen Radhauptverbindung können die Radfahrerinnen und Radfahrer jetzt bequem und sicher vom südlichen Umland bis an den Rand der Landeshauptstadt fahren. Allen, die zum schnellen Gelingen dieses neuen Radwegs beigetragen haben, möchte ich daher herzlich danken.“

Zur Historie: Bereits 2015 hatten die Gemeinden Sauerlach, Oberhaching, Unterhaching und Taufkirchen den Anstoß zum Bau einer Radschnellverbindung im Münchner Süden Anfang 2015, der nach längerer Planung schließlich am 23. Juli 2018 im Kreistagsbeschluss zum Bau der ersten Radhauptverbindung im Landkreis München mündete. Ein Jahr später erfolgte der Spatenstich für den ersten Teilabschnitt der Strecke zwischen Sauerlach und Oberhaching, der noch im Dezember 2019 für den Verkehr freigegeben werden konnte. Der Freistaat Bayern hat diesen Teilabschnitt der Baumaßnahme nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert.

Im Juni 2020 erfolgte dann der Spatenstich für die Arbeiten am zweiten Teilabschnitt zwischen Oberhaching und Geiselgasteig, in deren Zug insbesondere der Knotenpunkt an der Nußbaum-Ranch und der angrenzenden Bahnunterführung, an dem es in der Vergangenheit bereits wiederholt zu gefährlichen Situationen und Unfällen gekommen war, entschärft wurde.

Nach intensiven Verhandlungen mit allen Beteiligten konnten auch alle Interessen bei den Themen Arten-, Wasser- und Landschaftsschutz angemessen berücksichtigt werden. So wurden im Zuge der Baumaßnahmen unter anderem auf einer Länge von 3,6 Kilometern Reptilienzäune entlang der Baustelle in der Zeit von August bis November angebracht, deren Aufstellen von einer ökologischen Baubegleitung überwacht wurde. Zudem wurden 15 Sonnplätze für Reptilien zwischen Bahntrasse und Radweg zur Optimierung deren Lebensraums errichtet. In den kommenden Wochen werden vier bestehende Amphibienteiche im Perlacher Forst instandgesetzt sowie ein weiterer Amphibienteich angelegt. hw/fh

Artikel vom 08.12.2020
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