Ende vom Flickenteppich

Ortsdurchfahrt Eichenried wird komplett saniert

Mit der Gfällach-Brücke geht es los: Sie wird als erstes ersetzt. Foto: kw

Mit der Gfällach-Brücke geht es los: Sie wird als erstes ersetzt. Foto: kw

Eichenried/Moosinning · So ganz glücklich ist niemand mit dem, was jetzt kommt, aber nach 13 Jahren Planung, Grundstücksverhandlungen, Debatten, sind alle einigermaßen zufrieden, dass überhaupt etwas kommt, und zwar voraussichtlich ab Februar: Die Ortsdurchfahrt vom Moosinninger Ortsteil Eichenried wird auf der ganzen Länge neu gemacht.

Nötig hat sie es ja schon lange: Die Fahrbahn ist ein Flickenteppich, die mit Gehwegplatten gepflasterten Gehwege sind schmal und uneben. Gemeinde und Bund – Es ist eine Bundesstraße – gehen das Projekt jetzt an, und es wird jetzt schon klar, dass es eine monatelange Vollsperrung geben wird. Bei der aktuellen Verkehrsbelastung ist das ein Thema, denn irgendwo müssen die tausende von Autos und Lastwagen ja fahren.

Die Vollsperrung wird nach vorliegenden Planungen schon im Februar sein, weil wie immer bei solchen Sanierungsmaßnahmen üblich wird mit den Brückenbauwerken begonnen. Im konkreten Fall ist es die Brücke über die Gfällach. Über die gesamte Länge der Baumaßnahme und die erforderlichen Umleitungsstrecken war bei Redaktionsschluss noch nichts konkretes veröffentlicht.

Warum mit dem, was jetzt gebaut wird, niemand so richtig glücklich ist wurde in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats deutlich: So werden die Gehwege zwar vielerorts endlich breiter, aber eben nicht breit genug, damit Radfahrer und Fußgänger sie gemeinsam gefahrlos nutzen können. Damit bleiben die Radfahrer auf der Straße, die auf 6,50 Meter ausgebaut wird. Bei dem hohen LKW-Anteil des Verkehrs auf dieser Strecke konnte das niemanden zufriedenstellen. Aber mehr war nicht drin. Schon die frühere Bürgermeisterin Pamela Kruppa war immer wieder mit Verhandlungsaufträgen vom damaligen Gemeinderat losgeschickt worden, aber auch sie konnte keine größere Straßenbreite erwirken: Die Eigentümer entlang der Strecke gaben den Grund nicht her. Darum bleibt es jetzt bei dieser Ausbaubreite. Die ganz große Lösung, eine Umfahrung des ganzen Ortes, ist schon lange auf der Tagesordnung, aber sie rückt in immer weitere Entfernung, zumal in der aktuellen Krise.

Die Bundesstraße durchschneidet ja nicht nur Eichenried und wird das auch weiterhin tun, sondern auch den Kernort Moosinning. Im Verkehrswegeplan des Bundes rückt diese Umfahrung einfach nicht weiter auf, auch wenn es an Bemühungen in diese Richtung nicht gemangelt hat, bis hin zu jenem legendären Versprecher von Pamela Kruppa beim Neujahrsempfang der CSU 2017, als sie den Abgeordneten Andreas Lenz bat, für das Vorhaben seine „Manneskraft“ in die Waagschale zu werfen.

Bisher war das nicht erfolgreich. Dabei verbessert sich einiges in Eichenried: Es wird eine Bedarfsampel neu eingerichtet, der Standort von Buswartehäuschen optimiert. Und die Bürger von Eichenried können sicher sein, dass mit dem neuen Fahrbahnbelag der Verkehr leiser wird. kw

Artikel vom 20.11.2020
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