Ein Ort mit Historie

Ein Ausflug in die Aßlinger Geschichte

Die Ampletzer-Villa beherbergt seit Juni 1995 die Aßlinger Gemeindeverwaltung. Foto: Anne Wild

Die Ampletzer-Villa beherbergt seit Juni 1995 die Aßlinger Gemeindeverwaltung. Foto: Anne Wild

Aßling · Aßling wurde am 18. September 778 als Azzalinga erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem Büchsenberg stand eine Burg, von der heute jedoch nur noch der Burgstall erhalten ist. Der Ort gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schwaben des Kurfürstentums Bayern.

Aßling war Sitz einer Hauptmannschaft. Durch das zweite Gemeindeedikt von 1818 entstand die heutige Gemeinde mit den Ortsteilen Adelpolt, Ametsbichl, Aßling, Ast, Bichl, Haar, Holzen, Längholz, Langkofen, Martermühle, Niclasreuth, Obstädt, Osterwald, Pörsdorf, Pürzelberg, Rammel, Sixtenreit, Sonnenreit, Steinkirchen, Stelzenreit, Tegernau, Thaldorf und Wollwies. Am "Böhmischen Feldzug" im Rahmen des "Deutschen Krieges" nahmen 21 Soldaten aus Aßling teil, die jedoch alle überlebten. Auch überlebten alle 41 Soldaten aus Aßling, die am Deutsch-Französischen Krieg teilnahmen.

Im Ersten Weltkrieg fielen 46 Soldaten aus Aßling. In den Jahren 1927 bis 1934 kam es zu einer Serie von Brandstiftungen. Insgesamt wurden acht Gebäude angezündet. Die Taten wurden, trotz intensiver Ermittlungen der Kriminalpolizei, niemals aufgeklärt. Während des Zweiten Weltkrieges fielen auch in Aßling Bomben. Am 20. und 21. April 1945 wurden der Bahnhof, die Bahnstrecke, sowie Teile des Bahnhofsviertels bombardiert. Während des Angriffs wurden etwa 56 Bomben abgeworfen. Am 2. Mai 1945 marschierten US-Truppen in Aßling ein, ohne jedoch Zerstörung zu hinterlassen.

Am 7. Mai 1945 - einen Tag vor der Kapitualation- kamen drei Kinder auf dem Kirchplatz beim Hantieren mit Eierhandgranaten ums Leben. Im Zweiten Weltkrieg fielen insgesamt 108 Soldaten aus Aßling und von Heimatvertriebenen, die sich in Aßling niederließen. Weitere 64 Soldaten gelten als vermisst. Am 16. Juli 1945 kam es auf der Bahnstrecke München–Rosenheim bei Aßling zu einem schweren Zugunglück. Auf einen wegen eines Lokschadens auf der Strecke liegen gebliebenen Zug mit deutschen Kriegsgefangenen fuhr ungebremst ein Güterzug auf. Es waren über 100 Tote zu beklagen.

Die vollständige Kanalisierung Aßlings wurde Mitte der 1960er Jahre in Angriff genommen. 1976 ging eine vollbiologische Kläranlage in Betrieb. Am 1. Mai 1979 wurde Aßling zum Kleinzentrum im Sinne des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms ernannt. Von 1964 bis in die 1990er Jahre hinein wurde westlich von Aßling durch die Preussag AG Erdöl gefördert. Am nahe gelegenen Bahnhof Aßling wurde eine Ölverladestation errichtet. Nach der Einstellung der Erdölförderung wurden sowohl die Ölverladestation als auch die Förderanlagen abgerissen. Auf dem ehemaligen Fördergelände wurde ein Gewerbegebiet eingerichtet, welches heute in Anlehnung an die Erdölförderung den Namen Am Ölfeld trägt.

Seit 2014 entsteht am südwestlichen Ortsrand von Aßling das neue Gewerbegebiet Rosenheimer Straße, welches eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes Am Schwartlinggraben ist. Seit 2018 wird das Gewerbegebiet Am Ölfeld erweitert. Am 1. Mai 1978 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die ehemals eigenständige Gemeinde Loitersdorf mit den Ortschaften Dorfen, Hochreit, Lorenzenberg, Loitersdorf, Ober- und Untereichhofen, Pfadendorf, Hainza, Pausmühle, Setzermühle und Siglmühle an die Gemeinde Aßling angegliedert. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3.437 auf 4.521 um 1.084 Einwohner bzw. um 31,5 Prozent.

Artikel vom 22.11.2020
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