"Waidmanns Heil"

Gespräch über Situation der Jagd im Landkreis Erding

Dr. Karin Deischl, Landrat Martin Bayerstorfer, Werner Pirschlinger, Fachbereich Jagd- und Fischerreirecht, Thomas Schreder und Christian Mader  bei der Präsentation des neuen Schulkalenders. F: LRA Erding

Dr. Karin Deischl, Landrat Martin Bayerstorfer, Werner Pirschlinger, Fachbereich Jagd- und Fischerreirecht, Thomas Schreder und Christian Mader bei der Präsentation des neuen Schulkalenders. F: LRA Erding

Erding-Landkreis · Die Coronapandemie stellt auch die Jäger im Landkreis Erding vor deutliche Herausforderungen. Bis vor Kurzem gab es von Seiten der zuständigen Ministerien keine klaren Handlungsempfehlungen, wie mit den dringend erforderlichen Bewegungsjagden zur Reduzierung der Schwarzwildpopulation im Zuge der Afrikanischen Schweinepest zu verfahren ist.

Das StmELF und das StmGP haben sich nun dahingehend geäußert, dass die Kreisverwaltungsbehörden auf Antrag unter Auflagen entsprechende Jagdmaßnahmen zulassen können. Auch die damit verbundene Bejagung von abschussplanpflichtigem Schalenwild wird dadurch ermöglicht.

Die Afrikanische Schweinepest stellt weiterhin eine große Bedrohung dar, zumal der erste Ausbruch beim Schwarzwild in Deutschland amtlich vom Landkreis Spree-Neiße am 10. September 2020 in Brandenburg festgestellt worden ist. Am 31. Oktober 2020 wurde in Sachsen ein positiver Befund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Wildschwein bestätigt. Bayern ist von den Restriktionszonen derzeit nicht erfasst, allerdings haben viele Drittländer den Import deutschen Schweinefleisches bereits verboten, was sich negativ auf die Preise auswirkt. Der Landkreis Erding hat bereits präventiv ein Maßnahmenpaket vorbereitet, das unter anderem eine Aufwandsentschädigung für das Erlegen von Wildschweinen, die Minimierung der Trichinenuntersuchungsgebür und die intensivierte Überwachung der Biosicherheitsmaßnahmen in den schweinehaltenden Betrieben vorsieht.

Im Jahr 2019 wurde der Abschlussplan mit insgesamt 3.652 Stück Rehwild eingehalten. Davon kamen insgesamt 972 Stück (26%) im Straßenverkehr zur Strecke. Es wurden darüber hinaus 27 Stück Rotwild in 2 Rotwildrevieren sowie 89 Stück in 6 rotwildfreien Revieren geschossen. Die Schwarzwildstrecke ist mit 359 Stück (2018: 189) in 42 Revieren im Vergleich zum Vorjahr um 89,9 Prozent gestiegen. Dies ist auf die intensivere Bejagung aufgrund der ASP zurückzuführen. Die Zahl der erlegten Kormorane ist im Jahr 2019 mit 272 Stück im Vergleich zu den Vorjahren (2018: 275, 2017: 370) weiter gesunken.

Im kommenden Jahr stehen wieder die Vegetationsgutachten im Landkreis an. Das Landratsamt und der Kreisjagdverband zusammen mit den anderen Verbänden rufen gemeinsam auf, an den Erhebungen teilzunehmen und so das gesamte Gutachten auf eine breite Akzeptanz und Basis in den Revieren zu stellen. Vor dem Hintergrund des Umbaus zu klimastabilen Wäldern ist das Gutachten, vor allem aber die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten besonders wichtig.

Artikel vom 17.11.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...