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Vorrübergehend geschlossen
Hachinger Tal · Caritas Tisch pausiert im November - Dezemberöffnung noch ungewiss
Die Zeit für Bezieher kostenloser Lebensmittel ist schwieriger geworden. Viele Tische und Tafeln sind aufgrund der Corona-Krise geschlossen. Foto: hw
Hachinger Tal/Landkreis · "Wir haben schon länger damit gerechnet, dass so etwas passiert", erklärt Claudia Mammach, Leiterin Soziale Dienste der Caritas im Landkreis München. Die Rede ist von der Schließung der Tische im südöstlichen Landkreis sowie in den Gemeinden Unterhaching, Oberhaching und Taufkirchen. Der Caritas Tisch in Sauerlach ist von dieser Regelung indes nicht betroffen.
Mit Rat und Tat zur Seite stehen
Corona (COVID-19) beschäftigt München und die Landkreise
Zu erwarten war diese Entscheidung der ehrenamtlichen Helfer aufgrund der anhaltend hohen Infektionszahlen. Der vom LGL ermittelte 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis München betrug am Samstag, 14. November, 184,04.2 "Wir der Name schon sagt, arbeiten alle unsere Ehrenamtlichen beim Tisch der Caritas freiwillig und unentgeltlich. Die Entscheidung unserer Ehrenamtlichen, erst einmal bis Ende November mit ihrer Arbeit pausieren zu wollen, müssen und wollen wir so respektieren, wie sie ist", betont Claudia Mammach. Nicht vergessen dürfe man hier, dass die meisten der Ehrenamtlichen schon aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zur Risikogruppe gehören. Viele hätten darüber hinaus auch weitere Beschwerden wie Bluthochdruck oder Diabetes.
Auch wenn man natürlich ein striktes Hygienekonzept erarbeitet habe, bleibe die Unsicherheit für viele der Senioren, die hier seit Jahren ehrenamtlich arbeiteten, ob man sich nicht doch durch die vielen Kontakte, die eine Lebensmittel-Ausgabe mit sich bringe, gefährde. Immerhin versorgt beispielsweise der Hachinger Tisch rund 300 Personen mit 1,5 Tonnen Lebensmittel jede Woche. Zahlreiche Helfer arbeiten hier Hand in Hand zusammen, denn die gespendete Ware muss aus den Lieferwägen ausgeladen, sortiert und portioniert werden, bevor sie an den Mann oder die Frau gebracht werden kann.
Man habe alles getan, um die Helfer und natürlich auch die Besucher des Caritas Tisch zu schützen, aber ein Restrisiko bleibe natürlich immer, so Claudia Mammach. Während beim ersten Lockdown die Caritas in kurzer Zeit einen hohen Spendeneingang verzeichnen und deshalb Lebensmittelgutscheine als Ersatz für die Lebensmittelverteilung an ihre Bezieher ausgeben konnte, sind die Kassen nach rund acht Monaten Pandemie leergefegt. Neben den Personen, die man schon vor der Pandemie betreut habe, seien viele Menschen hinzugekommen, die aufgrund von Kurzarbeit ad hoc Hilfe bräuchten und ebenfalls versorgt und beraten werden müssten.
"Der Caritas Tisch Südost hatte noch eigene Spendengelder, die sie in Form von Gutscheinen an ihre Bezieher bereits am vergangenen Freitag verteilt haben, die anderen gehen nun erst einmal leer aus", bedauert die engagierte Leitung. Natürlich bemühe man sich nun darum, neue Spenden zu akquirieren, doch könne derzeit niemand sagen, wohin die Reise gehe. Es sei auch nicht auszuschließen, dass auch die übrigen Tisch noch bis Ende des Jahres geschlossen werden müssten.
"Die Leistung, die wir und unsere Ehrenamtlichen hier erbringen, ist freiwillig. Ein Rechtsanspruch auf Lebensmittelverteilungen gibt es nicht", betont Claudia Mammach aber auch. Viel Kritik habe es dafür gegeben, die Tische im Landkreis Südost und im Hachinger Tal zu schließen. Natürlich wolle man auch weiterhin helfen und Menschen in Not unterstützen, doch könne das nicht auf Kosten der Ehrenamtlichen gehen, die seit Jahren Großartiges leisten. Das Problem liege unter anderem auch daran, dass sich der Helferkreis hier fast ausschließlich aus Senioren zusammensetze. "Hier würden wir uns über tatkräftige, jüngere Helfer freuen, die unsere Tische im südöstlichen Landkreis und in Taufkirchen regelmäßig unterstützen", erklärt Claudia Mammach.
Zudem hofft sie auf finanzielle Unterstützung, damit der Ausfall der Lebensmittelspenden wenigstens ansatzweise aufgefangen werden kann. Die Caritas sieht sich auch nicht als Vollversorger, die ihre Bezieher mit allem ausstatten, was sie brauchen. Dafür bekommen diese staatliche finanzielle Unterstützung. Die Lebensmittelspenden sollen vielmehr das Angebot aufstocken und finanzielle Spielräume für andere Dinge schaffen, die ansonsten nicht leistbar sind. Wer jetzt helfen möchte, wird gebeten zu spenden. Auch kleine Beträge können helfen, die Not ein wenig zu lindern, so Claudia Mammach.
Spenden bitte die Bank für Sozialwirtschaft überweisen:
Verwendungszweck
Corona-Nothilfe Caritas
IBAN DE70 7002 0500 0000 0055 56
BIC BFSWDE33MUE
"Wie es im Dezember weitergeht wissen wir noch nicht, das hängt von der Entwicklung der Zahlen ab und natürlich auch davon, wie sich die politischen Rahmenbedingungen entwickeln", berichtet Claudia Mammach.
Wer über das weitere Vorgehen der Caritas informiert bleiben möchte, findet unter www.caritas-landkreis-muenchen.de/erreichbarkeit-trotz-corona alle wichtigen Infos, inclusive Ansprechpartner, an die man sich wenden kann, wenn man finanziell gar nicht mehr über die Runden kommt. hw
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