Duseltor besiegelt Giesinger Auswärtsniederlage

Dynamo Dresden besiegt TSV 1860 München

Führungstreffer: Phillipp Steinhart. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Dem Attribut Spitzenbegegnung wurde das Gastspiel des TSV 1860 München beim Meisterschaftsfavoriten SG Dynamo Dresden nur selten gerecht. In einer reichlich zähen, von zahlreichen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägten, spielerisch niveauarmen Partie behielten die Sachsen mit 2:1 (1:1) die Punkte letztlich verdient an der Elbe.

Bereits vor dem Anpfiff wurde beim Warmmachen der Mannschaften deutlich: der Rasen im Rudolf-Harbig-Stadion der Stadt Dresden befindet sich in einem bemitleidenswerten Zustand. Der Ball holperte über Unebenheiten und kahle Stellen wie auf einem Dorfplatz in der sächsischen Provinz. Die Gastgeber kamen mit den Bedingungen zunächst besser zurecht. Der Zweitliga-Absteiger ließ die Giesinger offensiv kaum zur Entfaltung kommen. Nach einer knappen halben Stunde entwickelte sich doch der erste vielversprechende Versuch der Gäste. Dennis Dressel hatte Stefan Lex in Szene gesetzt, dem normalerweise technisch durchaus beschlagenen Angreifer versprang beim Versuch der Annahme auf der Buckelpiste das Leder – Innenverteidiger Sebastian Mai versuchte im Fallen zu klären, brachte den Ball aber nicht weit genug aus der Gefahrenzone. Der nachsetzende Phillipp Steinhart behauptete sich gegen Marvin Stefaniak und traf mit seinem schwächeren rechten Fuß sehenswert aus achtzehn Metern zum 0:1 (27. Min.).

Nur kurz darauf kamen die Elbstädter ebenfalls aus der Distanz zum Torabschluss und durften prompt über den Ausgleich jubeln. Yannick Stark zog, bestaunt von seinen, ihn auf Abstand begleitenden, Gegenspielern Daniel Wein, Richard Neudecker und Dressel, mit dem Ball am Fuß von der linken Seite ins Zentrum, wo der Ex-Löwe aus zwanzig Metern Torentfernung unhaltbar für Schlussmann Marco Hiller per Flachschuss das 1:1 markierte (33. Min.). Der Treffer gab den Hausherren sichtlich Auftrieb. Bis zum Pausenpfiff des gut leitenden Unparteiischen Florian Lechner mussten die Sechzger noch einmal kräftig durchatmen. Nach einer Ecke von Stefaniak setzte sich Mai im Kopfballduell wuchtig gegen Sascha Mölders durch und scheiterte am Querbalken (42. Min.).

Nach dem Wiederanpfiff versiebte Mölders die einzige Chance der Gäste im zweiten Durchgang schon nach drei Minuten. Eine Hereingabe von Erik Tallig köpfte der Mittelstürmer gefährlich auf das Tor, doch Dynamos aufmerksamer Torhüter Kevin Broll konnte den Abschluss parieren (48. Min.). Danach kam nichts mehr vom TSV 1860 München. Den Dresdnern eilte beim Siegtreffer der Zufall zu Hilfe. Ex-Löwe Patrick Weihrauch schlug eine Ecke. Die flache Hereingabe prallte Mölders ans Schienbein und flipperte vor die Füße des am Fünfmeterraum lauernden Ransford-Yeboah Königsdörffer, der aus spitzem Winkel zum 2:1 vollstreckte (70. Min.).

In der Schlussviertelstunde war den Münchner Löwen keine Resultatsverbesserung mehr vergönnt. Zu harmlos gerieten ihre Offensivbemühungen, während die tief stehenden Dresdner mögliche Kontersituationen nicht nutzen konnten. Die sich weiter auf dem zweiten Tabellenplatz behauptenden Weiß-Blauen verloren erstmals in dieser Saison in der Fremde. Am kommenden Samstag empfängt der TSV 1860 München im heimischen Grünwalder Stadion um 14 Uhr den KFC Uerdingen 05. Das Bayerische Fernsehen überträgt die Partie live.

(as)

Artikel vom 15.11.2020
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