Offen für Begegnungen

Ottobrunn/Neuperlach · Zwei Gemeinden - eine Pfarrerin: Inga Mrozek

Pfarrerin Inga Mrozek freut sich auf viele interessante Begegnungen innerhalb der Michaelsgemeinde. Foto: hw

Ottobrunn/Neuperlach · Inga Mrozek ist die Neue: Die neue Pfarrerin für die Lätare-Kirche in Neuperlach und für die Michaelskirche in Ottobrunn. Während ihre halbe Stelle in Neuperlach fest ist, vertritt sie, zu nächst einmal für ein Jahr in der Michaelsgemeinde eine erkrankte Kollegin. „Nach dem Jahr werden wir dann weitersehen, ob ich im Dekanat anderswo gebraucht , oder ob ich in der Michaelsgemeinde bleiben werde“, erklärt die 31-Jährige.

„Eine geteilte Stelle ist natürlich immer eine Herausforderung, vor allem aber eine Bereicherung“, erklärt die junge Pfarrerin. Praktisch ist dabei die Tatsache, dass die beiden Pfarrstellen nur einige, wenige Kilometer auseinander entfernt liegen. „Kurze Wege vereinfachen die Arbeit natürlich“, so Inga Mrozek. Tageweise wird sie in den jeweiligen Gemeinden vor Ort sein, und dort als Ansprechpartnerin für die Gläubigen erreichbar sein. Wie die genaue Aufteilung sein wird, werde man bis Ende des Jahres in gemeinsamen Gesprächen festlegen, so Mrozek weiter.

Dies ist die erste eigene Stelle, die sie nach ihrer Ausbildungszeit als Pfarrerin antritt. Viele Ideen hat sie aus ihrem Studium, und der Zeit zur praktischen Ausbildung, die sie in Herrsching am Ammersee verbracht hat, mitgebracht. Jetzt sei aber erst einmal die Zeit, um sich richtig kennenzulernen und zu schauen, wo Hilfe gebraucht werde, betont sie. Begonnen hat sie in der Michaelsgemeinde bereits mit dem Konfirmandenunterricht.

Die Arbeit mit den Jugendlichen liege ihr sehr am Herzen, betont sie. Herzlich empfangen wurde sie in beiden Gemeinden gleichermaßen, die sich über den geistlichen Zuwachs aus Hessen (aufgewachsen in Schleswig-Holstein) sehr gefreut haben. Blumen und Lebkuchenherzen gab es bei den beiden Einführungsgottesdiensten, die trotz der erschwerten Bedingungen sehr festlich gestaltet worden waren. "Auch ökumenische Kollegen aus dem umliegenden Gemeinden sind vorbei gekommen, was mich sehr berührt hat", betont die Wahl-Münchnerin, die sich sehr wohl in ihrer neuen Heimat fühlt. „Die beiden Gemeinden sind sehr unterschiedlich, was die Arbeit für mich besonders spannend macht, denn hier kann ich eine Menge Ideen umsetzen“, freut sie sich auf die neuen Herausforderungen. So unterschiedlich Stadt und Land auch sein mögen, in einem sind sie doch beide gleich: „Glaube braucht Begegnung“, betont sie.

Gerade in Zeiten von Corona sei dies natürlich schwierig, aber egal ob über Zoom oder direktem Kontakt im Gottesdienst, der Austausch über und vor allem mit Gott bleibe ein zentraler Bestandteil der Botschaft, die sie an die Menschen vermitteln will. „Gott offenbart sich in der Begegnung, im Gebet aber auch durch den Kontakt mit anderen Menschen“, ist sich Inga Mrozek sicher.

Erleichtert sei man deshalb in beiden Pfarrgemeinden darüber gewesen, dass die Möglichkeit weiter gemeinsam Gottesdienste zu feiern durch die neuen Corona-Bestimmungen, die seit Anfang November gelten, nicht weiter beschnitten worden sind. Gerade in Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtszeit sei das natürlich von besonderer Bedeutung für die Gläubigen. Mit ihrer Arbeit wolle sie die Menschen in ihrem Glauben bestärken, das Hoffnungslicht weiter tragen, das der Glaube für sie persönlich bedeutet. Der Glaube sei eine Kraftquelle, aus der man gerade in solchen Zeiten wie diesen schöpfen könne, ist sie sich sicher. Jetzt freut sie sich erst einmal auf ihre erste Taufe, die sie am 1. Adventssonntag halten wird und natürlich auf die vielen spannenden Begegnungen, die in beiden Pfarrgemeinden noch auf sie warten. hw

Artikel vom 10.11.2020
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