Giesinger Schützenfest im Grünwalder Stadion

Münchner Löwen überrollen Halleschen FC

Tormaschine: Dennis Dressel. Foto: Anne Wild

Tormaschine: Dennis Dressel. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Mit einem halben Dutzend Toren kam der TSV 1860 München gegen den Halleschen FC im Grünwalder Stadion zu seinem höchsten Sieg in drei Jahren Dritte Liga. Nach zuletzt zwei Heimniederlagen in Folge war den Löwen schon ein Heimkomplex angedichtet worden, den die Mannschaft mit einer Gala-Vorstellung eindrucksvoll widerlegte. Besonders hervor tat sich beim 6:1 (2:0)-Erfolg mit vier Treffern Dennis Dressel.

Eine halbe Stunde lang zeigten sich die Gäste aus Sachsen-Anhalt sehr präsent auf Giesings Höhen und ließen die Weiß-Blauen kaum zur Entfaltung kommen. Halles Trainer Florian Schnorrenberg: »Es war ein Spiel, wo wir in der Anfangsphase viel Ballbesitz hatten, aber nicht richtig torgefährlich geworden sind, so wie wir uns das vielleicht erhofft hatten.« Fabian Greilinger vergab für die Löwen die bis dahin beste Gelegenheit nach einem Defensivpatzer von Halles Innenverteidiger Stippe Vucur, scheiterte aber mit seinem Schuss aus kurzer Distanz und spitzem Winkel am schnell reagierenden Torhüter Sven Müller (32. Min.).

Die Hoffnungen der Gäste auf einen Punktgewinn dämpfte kurz vor der Pause Dennis Dressel. Einen Eckball von Phillipp Steinhart köpfte Vucur aus dem Strafraum. Dressel nahm den Ball siebzehn Meter vor dem Tor elegant an und traf mit einem fulminanten Linksschuss ins Kreuzeck zum 1:0 (41. Min.). Nur kurz darauf verpassten Stefan Lex und Sascha Mölders zwei dicke Gelegenheiten auf einen weiteren Treffer. Den besorgte dafür erneut Dressel in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Wieder war eine Ecke von Steinhart der Ausgangspunkt. Die Hereingabe klärte Halles Defensive zunächst, doch der Ball kam über Richard Neudecker zurück zu Steinhart, der ein zweites Mal flanken konnte – das Leder wurde aus dem Strafraum geköpft und landete beim im Rückraum lauernden Dressel. Der 22-Jährige traf mit einem strammen Rechtsschuss zum 2:0 (45. Min.).

Nach dem Seitenwechsel drängte die Mannschaft von der Saale auf den Anschlusstreffer. Ein Zuspiel des eingewechselten Toni Lindenhahn setzte Sturmspitze Terrence Boyd in Szene, der frei vor Löwen-Schlussmann Marco Hiller den Ball weit neben das Tor setzte (50. Min.). Die Hallesche Offensive wurde immer wieder durch schnelle Tempo-Gegenstöße der Gastgeber unterbrochen. Eine dieser Szenen führte zum dritten Treffer. Lex und Greilinger hatten sich über den linken Flügel geschickt durchkombiniert, Keeper Müller ließ die scharfe Flanke von Neudecker abklatschen, Dressel stand perfekt und traf aus kurzer Distanz zum 3:0 (56. Min.). Doch damit nicht genug, nur zwei Minuten später legten die Löwen nach. Ein Traumpass von Lex, mit dem Außenrist geschlagen, landete im Lauf von Mölders, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ und per Flachschuss auf 4:0 erhöhte (58. Min.).

Nach einer guten Stunde wurden auch die Gäste für ihre nicht nachlassenden Bemühungen belohnt. Ein weiter Schlag von Niklas Landgraf erreichte Boyd, der sich gegen Moll durchsetzte und den Ball wuchtig zum 1:4 ins Netz setzte (63. Min.). Halle drückte weiter aufs Tempo und hätte um ein Haar bei guten Chancen für Marcel Titsch-Rivero (65. Min.) und Jonas Nietfeld (68. Min.) einen weiteren Treffer verbuchen können. Doch Dressel spielte an diesem Tag wie aufgezogen. Einen Sololauf über den halben Platz gegen die versammelte Hallesche Defensive schloss die Nummer 14 der Löwen mit dem 5:1 ab (71. Min.). Der Widerstand der Gäste war nun endgültig gebrochen. Eine präzise Hereingabe des eingewechselten Johann Ngounou Djayo drückte der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Erik Tallig zum 6:1-Endstand über die Linie (79. Min.).

Für Löwen-Trainer Michael Köllner war die Begegnung gegen den Halleschen FC ein kleines Jubiläum. Vor genau einem Jahr trat er seinen Posten in Giesing an. Seither hat der Oberpfälzer der Mannschaft einen komplett anderen Spielstil verpasst. Mit einem Punktschnitt von bislang 1,74 zählt Köllner zu den erfolgreichsten Übungsleitern der Dritten Liga. »Für mich war es eine total richtige Entscheidung, zu Sechzig zu gehen. Uns zeichnet ein riesiger Teamspirit aus, wie man heute sehen konnte«, bekannte Köllner in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Am kommenden Sonntag, den 15. November, führt der Spielplan den TSV 1860 München zum großen Aufstiegsfavoriten Dynamo Dresden.

(as)

Artikel vom 08.11.2020
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