Hilfe und Unterstützung für junge Geflüchtete

Seit 10 Jahren begleitet das Wohnprojekt Baumkirchner Straße junge Menschen

Berg am Laim · Seit zehn Jahren leben und lernen junge Menschen aus aller Welt im Wohnprojekt an der Baumkirchnerstraße. Das Sozialreferat betreibt das Wohnprojekt für heranwachsende geflüchtete Menschen im ehemaligen Hotel „Eisenreich”. Dort finden bis zu 32 junge Menschen aus aller Welt die nötige Ruhe und Unterstützung, um ihre Ausbildung abzuschließen.

Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „In Wohnprojekten wie diesen sieht man deutlich, wie motiviert junge geflüchtete Menschen sind, sich zu integrieren und wie gut dies gelingen kann, wenn man sie nicht alleine lässt, sondern ihnen an den richtigen Stellen hilft. Hier wohnen derzeit Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker, Elektroinstallateur, Gleisbauer, Fachinformatiker, Parkettleger, Mediengestalter und Rettungssanitäter, aber auch Einzelhändler und Schüler.“

Die jungen Männer kommen unter anderem aus Somalia, Afghanistan, Syrien, Irak oder Eritrea und sind zwischen 18 und 27 Jahre alt. Fast alle mussten ohne Eltern ihr Heimatland verlassen und sich als Jugendliche auf die Flucht begeben. Zunächst absolvieren die Bewohner in den unterschiedlichsten Berufen ihre Lehrjahre. Wer seine Ausbildung abgeschlossen hat, zieht anschließend in der Regel in eine eigene Wohnung oder eine Wohngemeinschaft.

Im Wohnprojekt sind die jungen Leute in kleinen Einzelappartements untergebracht und erhalten Unterstützung durch ein Team aus Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie pädagogischen Mitarbeitern. Die gute Betreuung ist durch einen hohen Personalschlüssel sichergestellt. „Manchmal geht es um kleine Dinge, wie Hilfe in bürokratischen Angelegenheiten. Natürlich geht es aber auch um grundsätzliche Dinge, Probleme in der Ausbildung, Beratung bei der Berufswahl sowie bei Bewerbungen, wo sonst vielleicht die Eltern oder ältere Geschwister helfen würden. Manche brauchen auch eine Beratung im Asylverfahren, andere bei ihrer Einbürgerung“, so Sozialreferentin Schiwy. Den jungen Menschen können auch Lernpartner und Paten, oder falls nötig Therapeuten vermittelt werden.

Sozialreferentin Schiwy weiter: „Schön ist auch, wie gut sich dieses Projekt ins Viertel integriert hat. Es gibt einen sehr guten Kontakt zur Vermieterfamilie. Die Leitungen des Hauses haben immer wieder zu Tagen der offenen Tür eingeladen und sich an Straßenfesten beteiligt. Nur die Jubiläumsaktion zum zehnjährigen Bestehen musste leider aufgrund der Pandemie ausfallen.“

1972 eröffnete das Hotel „Eisenreich“ und ist bis heute im Familienbesitz von Franziska und Wilhelm Obermaier. Als diese das „Hotel am Ostpark“ gründeten und die Arbeit zu viel wurde, boten sie 2010 das „Eisenreich“ der Landeshauptstadt München zur Miete an und haben erst vor Kurzem den Mietvertrag um weitere fünf Jahre verlängert. 2014 wurde die Fassade erneuert, 2018 die Büros der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Gemeinschaftsküche modernisiert. Ein Schild mit der Aufschrift „Frühstücksraum“ und ein Lastenaufzug erinnern noch an die Vergangenheit des Hauses als Hotel.

Artikel vom 29.10.2020
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