Sanierung abgeschlossen

Kardinal Marx weiht Altar in Oberföhringer Pfarrkirche St. Lorenz

Erzbischof Reinhard Marx weihte den neuen Altar von St. Lorenz. Geschaffen hat ihn den Künstler Gregor Passens aus weißem Marmor. Foto: S. Kellerer – Studio Niggl, München

Erzbischof Reinhard Marx weihte den neuen Altar von St. Lorenz. Geschaffen hat ihn den Künstler Gregor Passens aus weißem Marmor. Foto: S. Kellerer – Studio Niggl, München

Oberföhring · Am letzten Sonntag im Oktober konnte die Sanierung der Pfarrkirche St. Lorenz mit der Weihe des neuen Altars und Ambos sowie des historischen Taufsteins durch Kardinal Reinhard Marx nach ingesamt sechs Jahren abgeschlossen werden. Der Münchner Künstler Gregor Passens hatte als letzten großen Schritt der Neugestaltung Altar und Ambos aus weißem Südtiroler Marmor geschaffen.

Der feierliche Gottesdienst zur Altarweihe wurde von den beiden Kirchenmusikern des Pfarrverbands mit Gesang, Orgel, Trompete und Solistinnen gestaltet. Fahnenabordnungen der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) und dem Katholischen Frauenbund sowie dem örtlichen Trachtenverein und der Freiwilligen Feuerwehr Oberföhring trugen zur Feierlichkeit bei. Die zentrale Botschaft der Predigt von Kardinal Reinhard Marx war: „Der Mensch lebt von Kommunikation, vom angesprochen und angenommen sein. In Christus kommt Gott auf uns zu und ist uns nahe - dafür steht der Altar."

Um trotz Corona-Einschränkungen möglichst vielen Gläubigen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde der gesamte Gottesdienst in das Pfarrheim St. Lorenz und in die zum Pfarrverband gehörende Kirche St. Thomas übertragen. Dort konnten Gläubige anhand der Liederhefte gemeinsam den Gottesdienst mitfeiern, auch die Heilige Kommunion wurde hier gespendet. Durch Streaming haben viele Gemeindemitglieder auch zuhause dem Gottesdienst beigewohnt. Wegen der wieder steigenden Corona-Zahlen musste das im Anschluss geplante Fest ausfallen, soll aber im kommenden Jahr nachgeholt werden. Kardinal Marx forderte daher auf, zuhause mit einem Gläschen Wein das lang ersehnte Ereignis zu feiern.

In seiner Begrüßung gab Pfarrer Willi Huber einen kurzen Abriss über die Arbeiten. Die Planungen und Voruntersuchungen reichen weit zurück in die Zeit seines Vorgängers, Pfarrer Bernhard Bienlein. Viele Menschen waren an der Renovierung beteiligt, Ehrenamtliche und Hauptamtliche. Die Fundamente rund um die Kirche wurden trockengelegt, innen und außen wurde der Putz abgeschlagen. Eine Wandheizung wurde eingebaut, um das Feuchtigkeitsproblem in den Griff zu bekommen ‒ damit die schwarzen Wände in Zukunft weiß bleiben. Die Seitenaltäre waren wegen der Feuchtigkeit akut einsturzgefährdet: Sie mussten in einer Notmaßnahme zerlegt und wieder aufgebaut werden.

Anderthalb Jahre lang feierte die Gemeinde ihren Gottesdienst im Pfarrheim. Die Kirche war komplett eingerüstet, bis sie das strahlende Weiß gefunden hatte, auf dessen Hintergrund der Stuck zum Vorschein kommt. Stück um Stück wurden die Bilder und Altäre restauriert. So sind beispielsweise die leuchtenden Farben der Seitenaltäre wieder neu zum Vorschein gekommen. Im Hochaltbild des Heiligen Laurentius wurde der tröstende Lichtstrahl vom Himmel wieder sichtbar und hat dem Bild seine Botschaft zurückgebracht.

Dem künstlerischen Wert der aus dem späten 17. Jahrhundert stammenden Kirche angemessen, sollten auch die liturgischen Orte - vor allem Altar und Ambos - neu gestaltet werden. Dazu wurde ein Künstlerwettbewerb ausgeschrieben, aus dessen klarer Sieger Gregor Passens hervorging. Aus weißem Lasa-Marmor hat nun er einen Altar und Ambos geschaffen, die mit ihrem hellen Weiß die strahlende Mitte der Kirche bilden und die Blicke auf sich ziehen. Der Altar sei schließlich der Ort, meinte Pfarrer Willi Huber, an dem das Zentrale des christlichen Glaubens gefeiert werde: die Begegnung mit Jesus Christus.

Artikel vom 28.10.2020
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