"Spenden Sie großzügig!"

Landesweite Volksbund-Sammlung noch bis zum 1. November

Bundesfinanzminister a. D. Theo Waigel hat heuer die Patenschaft über die Sammlung übernommen. Rechts im Bild der Landesvorsitzende des Volksbundes in Bayern Wilhelm Wenning. Foto: Volksbund

Bundesfinanzminister a. D. Theo Waigel hat heuer die Patenschaft über die Sammlung übernommen. Rechts im Bild der Landesvorsitzende des Volksbundes in Bayern Wilhelm Wenning. Foto: Volksbund

Ebersberg/München · Heuer vor 75 Jahren endete das blutigste Kapitel der neueren Geschichte - der Zweite Weltkrieg. Historiker schätzen das zwischen 60 und 70 Millionen Menschen in den Jahren zwischen 1939 bis 1945 ihr Leben ließen.

Eine bis heute unfassbar große Dimension an Menschenleben. Leider hat die Corona-Krise diesen wichtigen Gedenkanlass weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Die Pandemie und ihre Folgen stellen auch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. als gemeinnützige, zu zwei Dritteln auf Spenden angewiesene Organisation, in diesem Gedenkjahr vor besondere Herausforderungen.

Dies gilt insbesondere bei der landesweiten Sammlung, die noch bis einschließlich Sonntag, 1. November, durchgeführt wird. Um die ehrenamtlichen Sammler und die Spender gesundheitlich nicht zu gefährden und die Sammlung trotz Abstandregeln möglich zu machen, hat der Volksbund in Abstimmung mit Fachleuten ein Hygienekonzept für die Sammlung aufgestellt. Im wesentlichen findet die Abstands-, Hygiene- und Alltagsmasken-Regel (AHA) Anwendung, die als hygienischer Standard in der Covid-19-Pandemie gilt.

Corona (COVID-19) beschäftigt München und die Landkreise
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Die ehrenamtlichen Helfer haben außerdem wichtige Hygiene-Hinweise für die Sammlung erhalten. Somit steht einer Spende für die wichtige Arbeit des Volksbundes nichts mehr im Wege.

Dr. Theo Waigel hat in diesem Jahr die Patenschaft über die Haus- und Straßensammlung des Landesverbandes Bayern in diesem Jahr übernommen. Aus seinem Elternhaus hatt der frühere Bundesfinanzminister vor kurzem eine sehr persönliche Videobotschaft an alle Spender gerichtet und verbindet sie mit dem eindringlichen Appell: "Spenden Sie großzügig!" Sein Bruder war erst 18 und voller Träume, als er 1944 in Frankreich starb. Sein Grab dort ist für Theo Waigel ein wichtiger Gedenkort "an einen lieben Menschen, den ich gar nicht richtig kennengelernt habe."

Waigel: „Einen Ort zu haben oder um einen Ort zu wissen, wo ein geliebter Angehöriger seine letzte Ruhe gefunden hat, ist für viele Menschen ein großer Trost. Auch für meine Familie und mich ist das Grab meines Bruders Gustl, der im September 1944 im Alter von 18 Jahren in Frankreich gefallen ist und auf der deutschen Kriegsgräberstätte Niederbronn-les-Bains seine letzte, würdige Ruhestätte gefunden hat, ein bedeutender Ort. Gleichzeitig weiß ich als politischer Mensch um die Wichtigkeit von Gedenk- und Mahnorten für junge Menschen, um Geschichte zu begreifen und Lehren aus ihr zu ziehen.“

Der Volksbund wurde 1919 durch Kriegsheimkehrer, Witwen und Hinterbliebene ins Leben gerufen. Er ist damit eine der ersten Bürgerinitiativen in Deutschland.

Derzeit pflegt die Organisation in 46 Ländern auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von über 2,8 Millionen Toten beider Weltkriege. Seit 1989 wurden über 954.000 Kriegstote in Osteuropa aus gefährdeten Grablagen geborgen, viele von ihnen identifiziert, alle jedoch würdig bestattet, die Angehörigen, wo immer dies möglich war, benachrichtigt.

Parallel hierzu wird die Gräberdatenbank unter www.volksbund.de ständig erweitert. Aktuell umfasst sie über 4,81 Mio. Verlustmeldungen. Jeder Name steht für ein Kriegsschicksal und damit auch für ein Familienschicksal.

Bitte schon heute ins Internet/geht auch für Startseite!!! 26.10

Artikel vom 28.10.2020
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