Pop-up-Bike-Lanes sollen bleiben

ADFC München fordert Beibehaltung der Pop-up-Radwege

Der Abbau der Pop-up-Radwege aus Sicht des ADFC geht allein auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer. Foto: ADFC

Der Abbau der Pop-up-Radwege aus Sicht des ADFC geht allein auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer. Foto: ADFC

München · Oberbürgermeister Dieter Reiter und die Stadtratsfraktion SPD/Volt München wollen die Pop-up-Bike-Lanes zum 1. November wieder zurückbauen. Im Mai hatte der Stadtrat beschlossen, dass dem Stadtrat im Oktober nach Auswertung des Verkehrsversuchs ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen an den einzelnen Strecken vorgelegt werden soll.

Corona-Erkrankung (COVID-19) mit Virus SARS-CoV-2
Corona (COVID-19) beschäftigt München und die Landkreise
Hier finden Sie aktuelle Regelungen und Infos zu Teststationen, Nachbarschaftshilfe, Einkaufsnotdienste u.v.m.

Beschlossen wurde damit nicht, dass die Pop-up-Radwege nach dem 31. Oktober alle ersatzlos entfernt werden. Am Mittwoch, 28. Oktober, soll jedoch genau darüber im Mobilitätsausschuss final abgestimmt werden, obwohl die inzwischen ausgewerteten Verkehrszählungen eine extrem hohe Nutzung der Pop-up-Radwege belegen. Die Pop-up-Bike-Lanes waren von der Stadt errichtet worden, da auf den ausgewählten Straßen eine konkrete Gefährdung der Sicherheit der Radfahrenden vorlag und während der Corona-Pandemie der Radverkehr um rund 20 Prozent zunahm. Da die Gefahren auch nach dem 31. Oktober weiterhin bestehen, geht der Abbau der Pop-up-Radwege aus Sicht des ADFC München allein auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer:innen. Der ADFC fordert daher, die Pop-up-Radwege beizubehalten, bis die Ergebnisse des Verkehrsversuchs vorliegen und entsprechende dauerhafte Lösungen installiert werden können

Andreas Schön (geb. Groh), 1. Vorsitzender ADFC München, erklärt: „Oberbürgermeister Reiter und die SPD betreiben hier ein unverantwortliches Spiel mit dem Leben der Radfahrenden. Es wäre äußerst fahrlässig, die Pop-up-Radwege nach der Testphase ohne weitere Maßnahmen einfach abzubauen. Die Gefahr für die Radfahrenden durch den Autoverkehr verschwindet ja jetzt nicht plötzlich. Im Gegenteil: Schlechte Sicht oder Glätte durch Eis und Schnee erhöhen das Risiko für die Radfahrenden noch. Zudem sind coronabedingt derzeit nicht nur die Hartgesottenen auf dem Rad unterwegs, sondern auch viele nicht so versierte Menschen.

Wenn es die Stadt mit der Vision Zero ernst meint, darf sie das Risiko nicht einfach ausblenden. Wer übernimmt die politische Verantwortung, wenn nach dem Abbau der Pop-up-Radwege ein schwerer Unfall passiert? Fraglich ist auch, wie die Stadt den Rückbau der temporären Radwege den 160.000 Menschen erklären will, die den Radentscheid unterschrieben haben. Die wesentlichen und extrem positiven Ergebnisse des Verkehrsversuchs liegen doch längst vor, wenn wohl auch noch nicht in der finalen Fassung. Auch unsere Beobachtungen und die vielen Rückmeldungen an uns und zeigen, dass die Pop-up-Radwege sehr gut angenommen werden und der Radverkehr dort deutlich gestiegen ist.“

Bei den Strecken auf der Rosenheimer Straße, Zweibrückenstraße, Elisenstraße, Gabelsbergerstraße und Theresienstraße handelt es sich um mehrspurige Hauptstraßen, die häufig mit zu hohem Tempo befahren werden und entweder über gar keine oder viel zu schmale Radwege verfügen. Daher müssen diese Pop-up-Radwege nun zeitnah in dauerhafte Lösungen umgewandelt werden. Wenn nötig, auch erstmal als Übergangslösung bis zur baulichen Umsetzung der Forderungen des Radentscheids.

Artikel vom 27.10.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...