Mit einem Handwerkermarkt wird Kirta gefeiert

Schliersee/München · Kirchweihwochenende

Frisch und goldgelb herausgebacken: Kirtanudeln. 	Foto: Markus Wasmeier

Frisch und goldgelb herausgebacken: Kirtanudeln. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee/München · Kirchweih ist in Bayern ein besonderes Fest. Es liegt am Ende des Wirtschaftsjahres der Bauern und da hatten die Landwirte früher somit auch Zeit zum Feiern, bevor die schwere Waldarbeit wieder losging. Das Kirtawochenende, das um den Montag verlängert wird, ist immer das dritte Wochenende im Oktober und nicht mehr der eigentliche Jahrtag der Weihe der jeweiligen Kirche.

Das komplette Dorf ein Museum: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum
Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft mit viel Liebe zum Detail ein »altbayerischen Dorf« ins Leben

Angeblich wollte man mit dem einheitlichen Datum verhindern, dass die Menschen auch in den Nachbardörfern mitfeiern und gar nicht mehr ans Arbeiten denken. Das kann ich mir gut vorstellen, denn früher war auch der Kirchweihmontag noch ein Feiertag und mancher feierte sogar noch darüber hinaus.

A gscheida Kirta dauert bis zum Irda (Dienstag) und wann si’s duat schicka a bis zum Migga (Mittwoch)

Selbstverständlich feiern wir im altbayerischen Dorf am nächsten Wochenende auch Kirchweih, mit allen Traditionen die dazugehören und einem kleinen, aber feinen Handwerkermarkt. Die aktuelle Situation fordert es, dass wir die Zahl der Aussteller etwas reduzieren müssen.

Trotzdem gibt es das ganze Wochenende kunstvoll gefertigte Waren zu bestaunen und natürlich auch zu erwerben. Es wird geschneidert, prächtige Trachtenhaarnadeln gefertigt, filigrane Edelweiß-Blumen geschnitzt, Schuhe hergestellt, gestickt, gesponnen und vieles andere mehr. Auch kulinarisch ist Kirta eine wahre Freude! Schmalznudeln, frisch gebrannte Mandeln, frisches Holzofenbrot oder eine resche Kirtaente mit unserem selbstgebrauten Museumsbier lassen den Kirtaausflug zum Genuss werden. Auch der obligatorische Kirtaschnaps ist dank unserer Museumsbrennerei verfügbar. Und ich kann Ihnen sagen, er schmeckt gleich viel besser, wenn man vorher sieht, wie er hergestellt wird.

Denn bei einem Rundgang durch unser altbayerisches Dorf werden Sie so manches traditionelle Handwerk entdecken und können dem ein oder anderem Handwerker auch über die Schulter schauen. Wenn Sie fürchten, dass Ihnen der Handwerkermarkt doch ein bisschen zu viel Betrieb ist, auch am Kirtamontag hat unser Museum geöffnet und auch da warten die traditionellen Schmankerln auf Sie. Backen Sie eigentlich Kirta­nudeln? Ich kann es leider nicht selbst, aber in meiner Familie hat es Tradition. Der Hefeteig muss mit den Händen ­geformt werden, man sagt »Auszogne« und dann werden die Kirtanudeln schwimmend im heißen Fett »herausgebacken«. Das für Kirta typische Schmalzgebäck wird am Ende noch mit Puderzucker bestäubt.

Übrigens, die Schlierseer Berge schauen auch gerade aus, wie eine bestäubte Kirtanudel, denn auf den Gipfeln hat Frau Holle schon etwas aufgezuckert. Somit ist das Kirtafest im Freilichtmuseum sicher das mit dem schönsten Bergblick! Wenn Sie dieses Wochenende schon einen Ausflug zu uns machen möchten, am Sonntag ist der Kindertag im Museum. Kinder unter 16 Jahren haben freien Eintritt und die Museumsbiene Pauline führt die Buben und Mädchen mit Schautafeln durch das altbayerische Dorf. Unsere 10 Spielstationen mit eigenem Kinderplan und auch das Kasperltheater um 13 Uhr und 14.30 Uhr versprechen einen erlebnisreichen Tag an der frischen Luft inmitten der Schlierseer Bergwelt. So macht der Herbst Spaß.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 10.10.2020
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