Kunstgeschichte geschrieben

Der Kunstverein: Seit 25 Jahren für die Kunst in Ottobrunn im Einsatz

Im Treffpunkt Kunst geben sich Künstlerinnenwie Caro Kienle und Cornelia Brader monatlich wechselnd ein Stell-Dich-Ein. Foto: Kunstverein Ottobrunn

Im Treffpunkt Kunst geben sich Künstlerinnenwie Caro Kienle und Cornelia Brader monatlich wechselnd ein Stell-Dich-Ein. Foto: Kunstverein Ottobrunn

Ottobrunn · Vor 25 Jahren, im Juli 1995, wurde der Kunstverein aus der Taufe gehoben - als Initiative der Ottobrunner Künstlerin Julia Wegat, zusammen mit ihrer Mutter Doris Laves-Wegat. Der Kunstverein Ottobrunn e.V. hat sich unter dem Einfluss dieser beiden engagierten Damen zum Ziel gesetzt, junge Künstler zu fördern und den Menschen der Region zeitgenössische Kunst zugänglich zu machen und nahe zu bringen.

Dies alles ohne viel Bürokratie, dafür mit umso mehr kreativer Energie. Und so hat Doris Laves-Wegat als langjährige Vorsitzende, mit Unterstützung ihrer Tochter und ihrem Vorstandsteam, Künstler aus der Region, aus dem ganzen Land, und sogar der Welt für den Kunstverein Ottobrunn interessiert und deren Werke einem interessierten Publikum gezeigt.

Bei der Gestaltung der Ausstellungen stand dabei stets die Persönlichkeit der Künstler und ihrer Werke im Mittelpunkt, nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Epoche oder Schule. Und so präsentiert der Kunstverein Ottobrunn seit dieser Zeit im meist monatlichen Rhythmus Werke aller Sparten der bildenden Kunst - Malerei, Bildhauerei, Grafik, usw. Seit 2001 sind die Ausstellungen zu sehen im Treffpunkt Kunst in Ottobrunn, Rathausstraße 5.

Der Treffpunkt Kunst ist eine kleine, aber feine Galerie unter den Arkaden des Rathauses Ottobrunn, die die Gemeinde Ottobrunn mit Unterstützung der damaligen Ersten Bürgermeisterin, Prof. Sabine Kudera dem Kunstverein zur Verfügung gestellt hat.

Neben der Präsentation künstlerischer Arbeiten hat der Kunstverein Ottobrunn unter der Leitung von Doris Laves-Wegat aber auch weitere Traditionen begründet: Die Kunstführungen durch angesagte aktuelle Ausstellungen in Münchner Museen und Galerien unter kundiger kunsthistorischer Leitung. Die Jahresausstellung der Mitglieder des Kunstvereins Ottobrunn, die jedes Jahr im November/Dezember im Rathaus Ottobrunn zu sehen ist. Die Biennale ARTiges, ein öffentlich ausgeschriebener und jurierter Wettbewerb mit nationaler und internationaler Beteiligung. Die Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Ottobrunn, dessen Schülerprojekte immer gern im Treffpunkt Kunst gezeigt werden. Wie zum Beispiel 2017 mit der Ausstellung "Auf den Leib geschneidert" der Teilnehmer des P-Seminars.

Ergänzt wurden diese Traditionen schon immer durch vielfältige künstlerische Aktionen von Künstlern für Künstler und Kunstinteressierte - wie den monatlichen Stammtisch. Gerne auch in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ottobrunn, durch die zum Beispiel der Skulpturengarten und die Gartenlaube der Kunst entstanden sind. Mit allen diesen Aktionen ist der Kunstverein Ottobrunn zu einem festen, nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Ottobrunn geworden. Und so pflegt der Kunstverein Ottobrunn bis heute eine erfolgreiche Symbiose mit der Gemeinde Ottobrunn, wofür der Vorstand insbesondere auch dem langjährigen Ersten Bürgermeister Thomas Loderer seinen Dank aussprechen möchte.

"Mit Stolz und Respekt möchten wir an dieser Stelle auch unseres Ehrenmitglieds Max Mannheimer gedenken, dem großen Mann der Versöhnung, der als 'ben jakov' malte und auf vielen nationalen und internationalen Ausstellungen gewürdigt wurde. Auch die Galerie Treffpunkt Kunst des Kunstvereins Ottobrunn hat seine Werke ausgestellt: 2005 in einer gemeinsamen Aktion mit Julia Wegat, und - leider posthum - 2018 in einer großen Gedenkausstellung. Dr. Ewald Mertes, der 2016 den Vorsitz von Doris Laves-Wegat nach über 20 Jahren erfolgreicher Leitung übernommen hat, hat zur Eröffnung der 'Gedenkausstellung Max Mannheimer' den Menschen und sein Werk in einer bewegenden Rede geehrt", erklärt die Vorsitzende Eva Hoffmann im Namen des Vorstandes.

Unter dem Vorsitz von Dr. Ewald Mertes konnte der Kunstverein Ottobrunn seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Es ist Dr. Mertes gelungen, den Geist des Kunstvereins Ottobrunn zu bewahren und die Flamme weiter zu tragen, die 1995 entzündet wurde und schon so viele Jahre leuchtet. Seit Februar 2019 führt nun Eva Hoffmann die Geschicke des Kunstvereins. Gemeinsam mit ihrem Team Katja Ochoa Molano, Christine Renner, Heiner Dorsch und Bettina Feldermann hält sie nicht nur die alten Traditionen aufrecht, vor allem der monatlich wechselnden Ausstellungen in der Galerie Treffpunkt Kunst und Veranstaltungen wie der Jahresausstellung und dem Wettbewerb ARTiges. Sie bringt auch frischen Wind und viele neue Ideen in den Kunstverein ein.

Wie zum Beispiel die Kunstarkaden, die im September 2019 erstmals auf dem Rathausplatz Ottobrunn und unter den Arkaden von Edeka, Otto-König-von-Griechenland-Museum und der Galerie Treffpunkt Kunst stattfanden. Hier konnten interessierte Besucher die vielfältigen Werke vor allem der Künstler des Kunstvereins betrachten und erwerben, und sich in angenehmer Atmosphäre über Kunst austauschen. Eine gelungene Veranstaltung mit viel positiver Resonanz, mit der der Kunstverein seinem Auftrag gerecht wurde: Kunst nicht auf ein Podest zu stellen, sondern Jedermann zugänglich zu machen.

In Zeiten von Corona-bedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens führen Eva Hoffmann und ihr Team den Kunstverein nun auch in das digitale Zeitalter: Auf einem Bildschirm in der Galerie Treffpunkt Kunst können die Werke laufender Ausstellungen und von Mitgliedern des Kunstvereins auch außerhalb der Öffnungszeiten betrachtet werden. Vernissagen können als online-Stream auf Facebook live mitverfolgt werden, und auf YouTube stellen Künstler des Kunstvereins Ottobrunn sich und ihre Ateliers in kurzen Interview-Videos vor.

Weitere Initiativen und Projekte sind bereits in Planung, auch wenn vieles in diesem Jahr nicht mehr stattfinden kann. Auch 25 Jahre nach seiner Gründung bietet der Kunstverein Ottobrunn somit immer noch ein attraktives, zeitgemäßes Angebot für Künstler und Kunstinteressierte und leistet einen wertvollen Beitrag zum kulturellen Leben in Ottobrunn und der Region.

Artikel vom 07.10.2020
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