"Abstandskonzert" gefeiert

München · "Destruction" begeisterte trotz neuer Regeln

Auch mit Abstand ein großes Erlebnis: Ein Konzert der Heavy Metall Band Destruction. Foto: Stephan Rieger

Auch mit Abstand ein großes Erlebnis: Ein Konzert der Heavy Metall Band Destruction. Foto: Stephan Rieger

München · Heavy Metal Konzerte stehen für laute Musik, Konzert-Besucher die zumindest wild aussehen, ihre meist langen Haare zur Musik schütteln oder im Moshpit ein von außen brutal aussehendes schubsen und pogen als Tanz aufführen.

„Destruction“ gehört zu den deutschen Urgesteinen des Trash-Metal, einer noch härteren Stilart des Heavy Metal und zählt zusammen mit Kreator und Sodom zu den Urgesteinen – mit einer Unterbrechung sind sie seit 1982 als Band aktiv und haben unter anderem beim Rock in Rio als auch beim Wacken-Festivals schon vor zigtausenden Metal-Fans Konzerte gegeben.

Nun fand also wegen Corona ein sog. „Abstandskonzert“ im Münchner Backstage – statt. Das bedeutet dort, wo ansonsten bis zu 1400 Fans stehen, tanzen und pogen wurden an diesem Abend ein paar Dutzend Biertische und einzelne Stühle für die maximal 200 Besucher aufgestellt: Es herrscht freie Platzwahl, immer bis zu zehn Konzertbesucher durften an einem Biertisch ihren Platz nehmen und mussten am Tisch angekommen ihre Daten auf einen Zettel schreiben und diesen wieder abgeben. Auf dem Weg zum Tisch war wie bei jedem Gang zur Bar oder zum WC ein Mund-Nasenschutz zu tragen, am Tisch selber war dieser nicht notwendig.

200 Besucher sind natürlich nicht viel, Destruction hatte als Support-Act noch die Schweizer Metal Band „Burning Witches“ mitgebracht – diese Band besteht nur aus Damen und dass diese als Vorgruppe agieren liegt nahe: Als Produzent ist hier unter anderem der Destruction-Frontmann Marcel „Schmier“ Schirmer tätig. Um vor doppelt so viel Fans in München spielen zu können spielten beide Bands am Samstag zwei Shows.

Das ganze Konzept funktionierte überraschend gut: Die Fans – überwiegend Männer zwischen 30 und 50 - blieben während dem Konzert fast alle sitzen und wenn einer mal im Überschwang aufstand um seine Helden stehend anzufeuern, war wenige Sekunden später ein Ordner mit Mundschutz da und ermahnte ihn sich hinzusetzen, dies war aber kaum nötig.

Der Gang zum Getränkestand wurde wie der zum WC nur mit Maske angetreten – und weil es das Backstage für deutlich mehr Leute ausgelegt ist und fast jeder Konzertbesucher das hier anders kennt, fühlte man sich etwas wie ein VIP: Die Gänge waren leer und sauber, es gab kein Anstehen – und weil es kein Gedränge gab, wurden die Getränke sogar in Flaschen bzw. passend zu den Sitzplätzen an den Biertischen in Maßkrügen ausgeschenkt.

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Artikel vom 05.10.2020
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