Nationalmuseum zeigt Tafelaufsatz

Kunstwerk des Monats

Zentrum · Zum »Kunstwerk des Monats« hat das Bayerische Nationalmuseum den Tafelaufsatz in Form eines Gartens aus der Porzellanmanufaktur Neudeck-Nymphenburg gekürt.

Der Tafelaufsatz in Form eines barocken Lustgartens war das erste umfangreiche Werk der kurbayerischen Porzellanmanufaktur. Geschaffen wurde er anlässlich der Vermählung der bayerischen Prinzessin Maria Anna Josepha mit dem Markgrafen Ludwig Georg vom Baden am 10. Juli 1755 und diente bei den Hochzeitsfeierlichkeiten zur Dekoration des Dessertganges.

Der Entwurf stammt von dem Modellmeister Joseph Ponhauser. An der Fertigstellung war bereits der berühmte Modelleur Franz Anton Bustelli beteiligt, der seit dem 3. November 1754 als Figurist in der Manufaktur arbeitete.

Das ursprüngliche Aussehen des Tafelaufsatzes istnicht überliefert. Archivalien berichten jedoch, dass der Boden mit klein gestoßenen Porzellansplittern, die Buchsbaumrabatten mit blauem Sand oder Smalte (Glasfluss) ausgestreut waren. Diese Materialien stellte bei der Neuaufstellung die Staatliche Porzellan-Manufaktur Nymphenburg zur Verfügung.

Die meisten Porzellanfiguren und Figurengruppen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts dienten bei Hofe als Schmuck auf den Desserttafelns.

Die Figuren wurden in einen gartenartigen, landschaftlichen oder architektonischen Aufbau integriert. Gleichzeitig waren sie einem einheitlichen Thema unterworfen, wie etwa der Verherrlichung des Herrschers. Vor der Erfindung des Porzellans wurden diese Kompositionen vom Hofkonditor aus Zucker, Marzipan oder Wachs angefertigt.

Artikel vom 08.05.2002
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