Patientin greift zu Messer

Polizeilicher Schusswaffengebrauch nach Bedrohung

München-Süd · Aufgrund einer psychischen Erkrankung wurde in der Nacht von Dienstag, 22.09.2020 auf Mittwoch, 23.09.2020, zunächst von dem Ehemann der späteren, 49-jährigen Tatverdächtigen der ärztliche Bereitschaftsdienst zu deren Wohnung angefordert.

Im Laufe der ärztlichen Behandlung sollte der Frau ein Beruhigungsmittel durch den Arzt verabreicht werden. Dies löste bei ihr nach derzeitigem Ermittlungsstand einen psychischen Schub aus, da sie plötzlich zu einem Messer griff und dadurch für den Arzt eine bedrohliche Situation entstand.

Der Arzt konnte sich in sein Fahrzeug zurückziehen und die Polizei verständigen. Dem Ehemann gelang es, seine Ehefrau zunächst zu beruhigen und ihr das Messer abzunehmen.

Auch bei Eintreffen der ersten polizeilichen Einsatzkräfte gegen 01.00 Uhr stellte sich die Situation vor Ort zunächst ruhig dar. Als man sich zur weiteren Klärung des Sachverhaltes im Hausflur befand, begab sich die Frau plötzlich in die nahgelegene Küche, ergriff ein anderes Küchenmesser und ging mit erhobenem Messer auf die Einsatzkräfte los. Da sie der mehrfachen Aufforderung das Messer wegzulegen nicht nachkam, wurden von den Polizeibeamten die Dienstwaffen gezogen und ein Schusswaffengebrauch mehrmals angedroht

Angriff konnte gestoppt werden

Da sich die Frau trotzdem mit dem Messer in der Hand weiter auf die sich zurückziehenden Beamten zubewegte, wurde durch den vordersten Polizeibeamten ein Schuss aus seiner Dienstwaffe abgegeben, sobald sich die Frau in seinem Nahbereich befand. Dadurch konnte der Angriff gestoppt werden.

Nach einer Erstversorgung durch die Einsatzkräfte und dem noch anwesenden Bereitschaftsarzt wurde die Frau vom Rettungsdienst in ein Münchener Krankenhaus gebracht und notoperiert. Nach derzeitigem Stand besteht für sie keine konkrete Lebensgefahr.

Die Ermittlungen wurden vor Ort durch die Mordkommission und die Spurensicherung des Polizeipräsidiums München sowie die Bereitschaftsstaatsanwältin für Kapitaldelikte aufgenommen. Aufgrund des polizeilichen Schusswaffengebrauches wird der Vorfall zudem durch das Bayerische Landeskriminalamt untersucht.

Artikel vom 24.09.2020
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