Berg-am-Laimer stellvertretender Vorsitzender des GIB

Ungewöhnliche Initiative

Berg am Laim · Er dürfte einer der größten Verbände Bayerns sein, der »Verein«, in dem Ganz-Bayern gleich mehrmals Mitglied ist: das Gehörlosen-Institut Bayern (GIB).

Jetzt »feierte« GIB. seinen 3-jährigen Geburtstag. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Ziel des GIB. ist Sorge um die Kommunikation zwischen der Hörenden und Gehörlosen Welt. Fast 15 Jahre wogte in Bayern der Streit um die Gebärdensprache, um ihren Wert, um ihre Anerkennung, um die Frage ihrer Verwendung, das Problem der Kosten für Dolmetscher, um die Ausbildung in der Sprache aber auch jener der Dolmetscher.

Das GIB. hat dies in nur 3 Jahren Existenz zur Historie gemacht.

Es gelang, in den Verein der Freistaat einzubinden, alle Bezirke, Städte-, Kreis- und Gemeindetage, sowie alle bayrischen Krankenkassen, die Fachverbände der Gebärdensprachkursleiter und natürlich auch alle Gehörlosenverbände im Land und in den Bezirken. Diese entsenden unabhängig von Größe, Macht oder Geld jeweils einen Vertreter in den Vorstand. Finanziert wird der Verband durch das Sozialministerium der bayrischen Bezirke.

Was niemand für möglich gehalten hat, gelang dem Vorstand: Aufbau eines professionellen Instituts mit hervorragenden Experten, Erarbeitung einer allgemein anerkannten Ausbildung für Gebärdensprachlehrer und Gebärdensprachdolmetscher, Beginn solcher professionellen Ausbildung und zudem in der »Szene« die Schaffung eines anerkannten Image.

Maßgeblich daran beteiligt war ein vom Vorstand geschaffener Fachbeirat, der Spitzenleute aus Deutschland aber auch aus dem Ausland in die Beratungen eingebunden hat. So nebenbei entwickelt sich dieser Fachbeirat auch zu einer Keimzelle institutioneller Zusammenarbeit zwischen Bayern, Österreich und der Schweiz in Fragen der Gehörlosenkommunikation.

Es war daher keine Überraschung, dass die Vertreter im Vorstand erneut nominierten und einstimmig oder mit sehr großen Mehrheiten wiedergewählt wurden. Jetzt hat der Vorstand die Funktionen verteilt und unter anderem wurde Reinhard Peters aus Berg am Laim, Vorsitzender des Fachbeirats, neu zum stellvertretenden Vorsitzenden des GIB. bestellt.

Ziel der kommenden Funktionsperiode sei, so Reinhard Peters, die staatliche Anerkennung des Kultusministeriums für die Ausbildungslehrgänge fest zu klopfen, Standards für das Erlernen der Gebärdensprache mit einem möglichen Zertifikat zu erarbeiten und vor allem auch bei der technischen Kommunikation zu neuen Lösungen und einvernehmlichen Regelungen zu kommen. Die neuen Gleichstellungsgesetze müssten jetzt mit Leben erfüllt werden und für Bayern sei das GIB. gewillt, dies voran zu treiben.

Artikel vom 08.05.2002
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