Von Kelten bis Zollhäusl

NordOstKultur-Verein führt durch die Geschichte des Bezirks Bogenhausen

Bei einem Spaziergang am 16. Oktober erkunden die Teilnehmer Johanneskirchen und seine alte Dorfkirche. Auch sonst gibt es im Nordosten viel zu entdecken. Foto: ahi/Archiv

Bei einem Spaziergang am 16. Oktober erkunden die Teilnehmer Johanneskirchen und seine alte Dorfkirche. Auch sonst gibt es im Nordosten viel zu entdecken. Foto: ahi/Archiv

München-Nord-Ost · Nach rund einem halben Jahr Pause wegen der Corona-Pandemie ist der NordOstKultur-Verein nun wieder aktiv damit beschäftigt, interessierten Bürgern die Geschichte und Kultur des Stadtbezirks Bogenhausen nahezubringen. Für den Herbst plant der Verein mehrere Führungen, teils auf dem Rad, sowie eine Ausstellung.

Bereits am Freitag, 25. September, steht eine archäologische Spurensuche unter dem Motto "Kelten, Römer, Bajuwaren - was blieb übrig?" auf dem Programm. Treffpunkt für die Radltour mit Roland Krack ist um 16 Uhr am Platz Zur Deutschen Einheit, beim Denkmal.

Wie weit lässt sich die Besiedlung der Gegend um Johanneskirchen und Denning zurückverfolgen? Begann die Geschichte mit den Bajuwaren oder mit den Kelten? Waren die Römer bei uns? Reicht die Geschichte bis in die Jungsteinzeit? All diese Fragen werden bei der geführten Radtour in gut anderthalb Stunden beantwortet.

Bei einer weiteren, diesmal einstündigen Radtour mit Roland Krack am Freitag, 2. Oktober, geht es um Münchner Zollhäusl im Nordosten. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Föhring Haus 1 im Bürgerpark (Oberföhringer Straße 158). Besucht werden die ehemaligen Standorte der Pflasterzollstationen an Bogenhausens Grenzen.

Für jedes „angespannte oder leergehende Pferd, Hornvieh sowie jedes größere Schwein” waren vor über 100 Jahren am Burgfrieden drei Pfennig zu entrichten. Die königliche Haupt- und Residenzstadt besaß ab 1878 das Recht, Pflasterzoll zur „Bestreitung der Kosten der Herstellung eines Granitpflasters” zu erheben. Nach der Eingemeindung Bogenhausens 1892 errichtete die Stadt München drei neue Zollhäuser an der Gemeindegrenze zu Daglfing und zwischen Priel und Oberföhring.

Zur Verbreiterung des Straßenraums mussten Anfang der 1960er Jahre zwei Kuriositäten an der Münchner Stadtgrenze weichen: die Pflasterzollstation an der Englschalkinger Straße 161 und das Zollhäusl an der Denninger Straße 160. Das Pflasterzollhaus an der Oberföhringer Straße ist die einzige erhaltenen Station im Stadtbezirk.

Für Freitag, 16. Oktober, lädt der Verein ein zu einem 45-minütigen Dorfspaziergang durch Johanneskirchen. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Huuezziplatz.

Karin Bernst beginnt diesen Stadtteilspaziergang mit einem Rundgang durch den Friedhof bei der alten Dorfkirche Sankt Johann Baptist. Die Teilnehmer erhalten zudem Informationen zur Johanneskirche und deren Rokokoausstattung samt Hochaltar von Ignaz Günther. Nach dem Friedhof führt der Weg entlang des Johanneskirchner Geschichtspfades. Zu den historischen Orten gibt es einiges zu berichten - und über die früheren Dorfbewohner viel zu erzählen.

Für alle genannten Touren zwingend erforderlich ist eine Anmeldung, vorab per E-Mail an anmeldung@nordostkultur-muenchen.de Zudem ist der obligatorische Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Nicht-Mitglieder zahlen 5 Euro.

Ausstellung in Öl und Aquarell

Zudem präsentiert der NordOstKultur-Verein die Ausstellung "Umgebungen" mit Arbeiten in Öl und Aquarell von Kai Ulrich Liedtke. Der Architekt lebt und arbeitet in München. Er beschäftigt sich malerisch intensiv mit der Stadt, ihrer Schönheit und Alltäglichkeit. Liedtkes Bildern liegt meist ein ausgeprägter Realismus zugrunde.

Die Ausstellung kann vom 9. bis 18. Oktober täglich von 16 bis 18 Uhr im Haus 1 im Bürgerpark (Oberföhringer Straße 158) besichtigt werden, der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Artikel vom 23.09.2020
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