Erstligist Eintracht Frankfurt nimmt Pokalhürde

Löwen hadern: »Wäre mehr drin gewesen«

Strafstoß: Foul an Stefan Lex. Foto: Anne Wild

Strafstoß: Foul an Stefan Lex. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals unterlag der TSV 1860 München dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt knapp mit 1:2 (0:0). Der Pokalsieger von 2018 und Halbfinalist der letzten Saison hatte dabei mit den stark aufspielenden Löwen erheblich mehr Mühe als gedacht.

Für die hessischen Adler trafen nach torloser erster Halbzeit der portugiesische Nationalspieler André Silva (51. Min.) und sein Sturmkollege, der Holländer Bas Dost (56. Min.). Nach einem Foul von Frankfurts Schlussmann Kevin Trapp an Stefan Lex verkürzte Philipp Steinhart per Strafstoß auf 1:2 (78. Min.).

Um den Unterschied zwischen beiden Mannschaften deutlich zu machen: allein der Marktwert von Silva wird von Fachportal transfermarkt.de mit 24 Millionen Euro angenommen – der Gesamtwert aller Spieler im Kader des TSV 1860 München notiert bei gerade einmal 4,35 Millionen Euro.

Im Vorfeld der Partie hatte Eintracht-Trainer Adi Hütter sein Team als typische Pokalmannschaft bezeichnet. Erst im Juni waren die Frankfurter im Halbfinale des DFB-Pokal gegen den späteren Endspielgewinner FC Bayern (1:2) ausgeschieden. Der Österreicher erklärte, der Pokalwettbewerb sei »der kürzeste Weg nach Europa, aber wir wissen, dass er auch sehr steinig und schwierig ist.« Wie anstrengend es sein kann, als Bundesligist mit internationalem Anspruch gegen eine unterklassige Mannschaft zu bestehen, zeigte sich in Giesing.

Die mit hoher läuferischer und kämpferischer Intensität spielenden Münchner Löwen waren im ersten Durchgang der Eintracht ein mehr als ebenbürtiger Gegner. Sechzigs Trainer Michael Köllner hatte seine Spieler taktisch gut eingestellt. Sascha Mölders und Fabian Greilinger boten sich mehrere Großchancen auf einen Treffer. Ein Distanzschuss von Frankfurts Dominik Kohr touchierte den Außenpfosten (18. Min.) – auf der Gegenseite scheiterte Mölders mit einem Kopfball am Pfosten (23. Min.). Die Löwen versäumten es, ihr deutliches Chancenplus während der ersten Hälfte in Zählbares zu verwandeln.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hessen das Tempo und kamen mit zwei passgenauen Angriffen zu einem Doppelschlag. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff traf Silva per Kopfball nach Vorbereitung von Bast, fünf Minuten später traf der Niederländer ebenfalls per Kopfball zum 0:2. Mölders gelang der vermeintliche Anschlusstreffer (64. Min.), doch der Linienrichter glaubte fälschlich eine Abseitsstellung erkannt zu haben. In der Schlussviertelstunde wurde es noch einmal spannend, als die Weiß-Blauen per Foulelfmeter verkürzen konnten. Der mögliche Ausgleich lag in der Luft, wollte aber nicht mehr gelingen.

Köllner befand nach dem Schlusspfiff: »Wir haben ein super Spiel gezeigt. Es wäre mehr drin gewesen. Das ist das, was einem im Nachhinein immer ärgert. Aber wir haben eine starke Leistung geboten. Ich habe großen Respekt davor, was die Mannschaft heute auf den Platz gebracht hat.« Am kommenden Samstag wartet auf den TSV 1860 München die erste Pflichtpartie in der Liga. Um 14 Uhr gastieren die Löwen in Niedersachsen beim Sportverein Meppen 1912. Der Bayerische Rundfunk überträgt die Begegnung live im Fernsehen.

(as)

Artikel vom 13.09.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...