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Am 7. September 1972 wurde in Grünwald Sportgeschichte geschrieben
Olympisches Radrennen voller Kuriositäten
Ein spannendes und vor allem kurioses Radrennen bekamen die Zuschauer am 7. September 1972 in Grünwald im Rahmen der Olympischen Spiele zu sehen. Foto: VA
Grünwald/München · Am 7. September 1972, vor 48 Jahren, fand im Rahmen der XX. Olympischen Spiele von München, das olympische Straßenrennen der Männer in Grünwald statt. Insgesamt acht Mal mussten die 173 Rennfahrer den 22,8 km langen Rundkurs mit Start/Ziel an der Kreuzung Tölzer/Zugspitzstraße in Grünwald bewältigen.
Nach 182,4 km, ca. 1.680 Höhenmetern und einer Fahrzeit von 4:14:37 Stunden konnte sich der Niederländer Hennie Kuiper vor dem Australier Clyde Sefton den Olympiatitel sichern.
Sucht man in der Ergebnisliste allerdings den Gewinner der Bronzemedaille fällt schnell die erste Besonderheit des olympischen Straßenrennens in Grünwald auf. So ist der eigentlich drittplatzierte Spanier Jaime Huélamo aufgrund eines positiven Dopingtests aus dem Ergebnis gestrichen, ohne, dass der viertplatzierte Bruce Biddle aus Kanada nachträglich zum Medaillengewinner erklärt wurde.
Von der heute gängigen Praxis bei olympischen Spielen, Athleten die durch Dopingvergehen anderer Sportler um ihre Medaillenwürden gebracht werden, nachträglich die verpasste Medaille zuzusprechen, wurde damals abgesehen. Dass gleiche Schicksaal ereilte 1972 auch die belgische Auswahl für das olympische Mannschaftszeitfahren, die nach Disqualifikation der drittplatzierten Niederländer aufgrund einer positiven Dopingprobe, ebenfalls kein nachträgliches Medaillenglück erfuhren.
Der Grund für die leeren Bronzeränge war, dass weder Bruce Biddle, noch die Belgische Zeitfahrmannschaft im Vorfeld der Rennen einen Dopingtest abgegeben hatten. Grundsätzlich wurden bei den Radsportwettbewerben 1972 in München, von den 361 Athleten zwar 93 Sportler getestet, allerdings erfolgte die Auswahl am Abend vorher nach dem Zufallsprinzip. Dieses Prozedere führte dazu, dass die viertplatzierten Belgier aus dem Mannschaftszeitfahren und auch der Holzmedaillengewinner aus Kannada keine Proben abgegeben hatten. Daraus wiederum resultierte die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) die Bronzemedaille nicht an die ungetesteten Sportler zu vergeben.
Neben dem leeren Bronzerang findet sich im olympischen Straßenrennen von 1972 eine weitere Besonderheit. Nach 10 gefahrenen Rennkilometern führte ein Mann, der offiziell gar nicht am Rennen hätte teilnehmen sollen. Der von den TV-Kommentatoren zunächst als „unbekannter Niederländer“ bezeichnete Batty Flynn gehörte einer Gruppe von jungen Iren an, die sich, um für einen gesamtirischen Radsportverband und ein vereintes Irland einzutreten, unerlaubt an die Startlinie des Radrennens gestellt hatten. Nachdem drei der unberechtigten Starter bereits vor dem Startschuss vom Rennen entfernt worden waren, schaffte es Batty Flynn das Rennen für eine kurze Zeit anzuführen.
Was als kuriose Anekdote in die olympischen Geschichtsbücher hätte eingehen können, endete nach einer Schlägerei zwischen dem offiziellen Irischen Starter und den irischen Demonstranten bei der Polizei. Am Ende stand dann kein Unbekannter, sondern mit Hennie Kuiper ein sowohl echter als auch bekannter Niederländer auf dem obersten Treppchen des olympischen Straßenrennens.
Der Grünwalder Freizeitpark bereitet anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der olympischen Spiele 1972 eine Aufarbeitung verschiedener Sportereignisse in Grünwald vor. Sollten jemand Bilder, Videos oder andere Erinnerungsgegenstände zum olympischen Radrennen von 1972 haben, kann er sich gerne unter der E-Mail praktikant@gruenwalder-freizeitpark.de melden. Richard Weizheimer
Artikel vom 13.09.2020Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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