Bezirksausschuss spricht sich für neue Überarbeitung des Alten Postgeländes aus

Planlose Stadtplanung ?

Das Alte Postgelände zwischen Kirchen-, Spicheren-, Orleans-, und Elsässerstraße wartet seit den 70er Jahren auf eine Überplanung. Nun soll sie endlich in Angriff genommen werden.	Foto: ta

Das Alte Postgelände zwischen Kirchen-, Spicheren-, Orleans-, und Elsässerstraße wartet seit den 70er Jahren auf eine Überplanung. Nun soll sie endlich in Angriff genommen werden. Foto: ta

Haidhausen »Altes Postgelände« – diese zwei Worte sorgen derzeit in Haidhausen für jede Menge Aufregung.

Denn das Areal soll nach fast 30 Jahren nun endlich überplant werden.

Allein die Ausführung stößt bei Bürgern und Stadtteilpolitikern auf wenig Zustimmung. Den Bau von zehn frei stehenden Stadtvillen, U-förmig um eine Grünfläche gruppiert, haben die beiden Architekten Maya Reiner und Jörg Weber in ihren Entwürfen für das Gelände vorgesehen. Die für Haidhausen und das Franzosenviertel typische Blockbebauung soll nur an den Rändern des Baugebiets realisiert werden.

Wie bereits berichtet hatten sich die Anwohner schon Mitte April, im Rahmen einer Einwohnerversammlung, gegen diese Pläne ausgesprochen und einstimmig eine neue Überplanung gefordert. Nun geht der Streit in die nächste Runde. Denn auch der Bezirksausschuss unterstützt die Anträge der Bürger.

In ihrer letzten Sitzung haben sich die Stadtviertelpolitiker aus der Au und Haidhausen nochmals mit dem Vorhaben beschäftigt und alle Anträge aus der Einwohnerversammlung einstimmig bestätigt.

BA-Chefin Adelheid Dietz-Will fordert eine Überarbeitung des Entwurfs. »Mindestens frei alternative Planungsgutachten qualifizierter Planungsbüros«, möchte die SPD-Politikerin einholen lassen. In der Ausschreibung sollen sich die Beschlüsse der Bürger des Bezirksausschuss und auch die Entwürfe, die Studenten der TU bereits vor zwei Jahren für das Gebiet angefertigt hatten berücksichtigt werden.

Die Unterlagen soll das Planungsreferat vorab dem Stadtteilgremium vorlegen. Die BA-Mitglieder stimmten der Forderung der Vorsitzenden voll und ganz zu. Außerdem möchten die Stadtteilpolitiker, dass die Architekten Sepp Wanie und Christian Böhm um ein Gutachten gebeten werden. »Sie seien mit der örtlichen Struktur vertraut«, so die Begründung.

Noch ein weiterer Punkt der den Anwohnern bei der Überplanung des Postgeländes ein Dorn im Auge ist, beschäftigte den BA: Derzeit haben etwa 160 Anwohner der umliegenden Straßen Auto-Stellplätze auf dem Gebiet gemietet. Nach der Neubebauung soll jedoch lediglich Parkraum für die 500 bis 600 neuen Wohnungen übrig bleiben.

Auf Anregung der CSU entschied sich das Stadtteilgremium dafür, dass im Zuge der Bebauung die »maximale Anzahl an Parkplätzen« zu schaffen sei, damit hier künfitg auch Anwohner aus den benachbarten Straßen parken können. Zustimmung fand auch ein Bürgerantrag der erst während der BA-Sitzung gestellt wurde: »Der Grünstreifen entlang der Spicherenstraße soll wegen seines wertvollen Baumbestandes möglichst erhalten bleiben.«

Artikel vom 08.05.2002
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