Mitreisende schritten beherzt ein

Unterföhring · Kontrolleurin in Bauch getreten

Bei einer Fahrscheinkontrolle in der S8 trat ein 17-Jähriger einer S-Bahn-Prüfschaffnerin mit dem Fuß in den Bauch. Beherzt eingreifende Mitreisende verhinderten weitere Attacken gegen die DB-Mitarbeiterin. Foto: Bundespolizei

Bei einer Fahrscheinkontrolle in der S8 trat ein 17-Jähriger einer S-Bahn-Prüfschaffnerin mit dem Fuß in den Bauch. Beherzt eingreifende Mitreisende verhinderten weitere Attacken gegen die DB-Mitarbeiterin. Foto: Bundespolizei

Unterföhring/München · Am Samstagabend, 5. September, gegen 18:30 Uhr kontrollierten zwei Prüfschaffnerinnen der Deutschen Bahn in einer stadteinwärts fahrenden S-Bahn Fahrscheine. Eine 32-jährige DB-Mitarbeiterin traf dabei vor Unterföhring auf einen 17-jährigen Somalier.

Der im Münchner Süden in einer Jugendeinrichtung Wohnende zeigte eine zeitlich gültige, personifizierte Monatskarte vor. Deren Geltung war jedoch auf die Zone M begrenzt, somit nicht für die Fahrt von Ismaning nach Unterföhring gültig.

Als die Kontrolleurin dem Jugendlichen dies erklärte, verhielt sich dieser zunehmend aggressiv. Auch von der ihr zur Unterstützung herbeikommenden 59-jährigen DB-Mitarbeiterin ließ sich der 17-Jährige nicht beruhigen. Erst schrie er die Frau an, dann beleidigte er sie. Danach nahm der Somalier unversehens kurz Anlauf und trat der Kontrolleurin mit dem Fuß in den Bauch. Daraufhin zerrten drei Mitfahrende den 17-Jährigen von der Frau weg und hielten ihn fest, damit weitere Attacken unterbunden werden konnten.

Hohe Aggressivität und Gewaltbereitschaft

Drei unbekannte Jugendliche drängten den Angreifer zur Tür der S-Bahn. Als die S-Bahn fahrplanmäßig in Unterföhring zum Stehen kam, stieg der Somalier aus, zunächst aber auch mehrmals wieder ein und aus. Als der Triebfahrzeugführer die S-Bahntüre verriegelte, blieb der 17-Jährige am Bahnsteig zurück. Aufgrund der hohen Aggressivität und Gewaltbereitschaft trauten sich die Zugbegleiterinnen nicht, mit dem Somalier aus der S-Bahn auszusteigen, stattdessen informierten sie die Bundespolizei. Die Personalien des Somaliers wurden wenige Minuten später anhand der Fahrkarte und einer Ausweiskopie mit Lichtbild am Revier der Bundespolizei am Ostbahnhof festgestellt. Noch in der S-Bahn stellten sich auf dem Weg zum Ostbahnhof mehrere Mitreisende den DB-Mitarbeiterinnen als Zeugen zur Verfügung. Ein Mitreisender fertigte mit dem Handy ein Video und überließ es der Bundespolizei, die in den kommenden Tagen zudem Videoaufnahmen der S-Bahn auswerten wird.

Die 59-jährige DB-Mitarbeiterin gab an, durch den Fußtritt starke Schmerzen im Bauch zu verspüren. Sie gab an, eigenständig einen Arzt aufzusuchen. Sie konnte ihren Dienst nicht fortführen und brach ihre Tätigkeit ab.

Der 17-Jährige war 2015 in Deutschland eingereist und ist im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis. Der Somalier war bereits wiederholt wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz polizeilich in Erscheinung getreten. Gegen ihn ermittelt die Münchner Bundespolizei wegen Gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Fahrens ohne gültigen Fahrschein.

Artikel vom 07.09.2020
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