Das Allerlei hat im August den Rotstift angesetzt

Aying · Schnäppchen für die Umwelt

Chris Welz (Bildmitte) und ihre beiden Kolleginnen Elke Hilger und Gabriele Huwer freuen sich auf viele Besucher im Allerlei in Aying. Foto: Heike Woschee

Chris Welz (Bildmitte) und ihre beiden Kolleginnen Elke Hilger und Gabriele Huwer freuen sich auf viele Besucher im Allerlei in Aying. Foto: Heike Woschee

Aying · "Im August kostet alles nur die Hälfte, damit hoffen wir die Sommersachen abzuverkaufen und Platz für die Herbst- und Winterware zu bekommen", erklärt die Leiterin des "Allerlei", Chris Welz. Gemeinsam mit acht anderen Frauen organisiert sie den Verkauf gespendeter Kleidung für die ganze Familie für den guten Zweck.

Entstanden ist der kleine, aber feine Secondhandladen des Vereins "Dorfleben und Soziales" in der Gemeinde Aying aus einer Kleiderkammer, die für die Flüchtlinge 2015 eingerichtet worden war. Nach einiger Zeit war die Notwendigkeit einer Kleiderkammer so nicht mehr gegeben, deshalb wurde das Projekt, das so gut angelaufen war, auf neue Füße gestellt und aus der Kleiderkammer ein überaus einladender Secondhandladen gestaltet. Einkaufen dürfen in den kleinen, aber feinen Secondhandladen direkt am S-Bahnhof in Aying (Am Bahnhof 11a) aber alle Bürger, natürlich auch welche aus den Nachbargemeinden. Geöffnet hat das Allerlei immer dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr.

Über die Grenzen hinaus ist das Allerlei bereits bekannt, denn hier findet man gut erhaltene Mode zum kleinen Preis. "Erst neulich waren zwei junge Frauen aus Neubiberg hier, die haben sich quasi durch den Laden probiert", berichtet Elke Hilger strahlend. Jede von den Damen hat schon solche Erfahrungen gemacht, dass die Mode zum günstigen Preis auf glückliche Abnehmerinnen trifft.

"Vor allem auch junge Frauen und Mädchen sind von unserem Angebot begeistert, denn der Kauf gebrauchter, aber noch gut erhaltener Kleidung ist auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit", betont Chris Welz. Junge Mütter wissen zudem die Tatsache zu schätzen, dass die Kinderkleidung bereits mehrmals gewaschen wurde und so keine Schadstoffbelastungen mehr befürchtet werden müsse. Aber auch Neuware findet nicht selten ihren Weg ins Allerlei. Mode, die man im Geschäft noch verlockend fand, die dann aber doch nicht zum Rest der Garderobe bezwiehungsweise zum Träger passen wollte. "Hier bekommen die Teile eine zweite Chance und manchmal sogar eine Dritte", schmunzelt Elke Hilger, die nicht selten selber eines der hübschen Teilchen mit nach Hause nimmt.

Wenn es dann doch nicht mehr so gefällt, dann kommt es eben frisch gewaschen und gebügelt wieder ins Allerlei. Neben Mode für Damen, Kinder und Herren gibt es auch Selbstgemachtes aus Aying, darunter Honig vom Ayinger Imker, selbstgenähte Masken und "Mammalade". Der Erlös der "Mammalade" kommt einem Projekt von Helene Nestler zu Gute, die damit obdachlose Frauen und ihre Kinder im Obdachlosenheim für Frauen in München, dem Karla 51 unterstützt. Auch hier spielt der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle, das Obst für die verschiedenen Marmeladen wird von Läden gespendet, die es ansonsten entsorgt hätten, da es bereits sehr reif ist.

Das Allerlei ist aber bei weitem mehr als nur ein caritativer Secondhandladen. Viele Besucher kommen auch zum Ratschen her, suchen den Austausch. Dass ist natürlich in Zeiten von Corona schwieriger geworden, aber dringender denn je, wie die Frauen erfahren haben. "Jetzt im Sommer kann man sich noch wunderbar vor dem Allerlei austauschen, etwas, das viele Besucher gerne tun", freut sich Gabriele Huwer. Nun sucht das Team noch nach eifrigen Helfern, die Spaß an Mode und Verkauf haben und gerne ein Teil des sympathischen Allerlei-Teams werden wollen. Dazu muss man sich nicht für einen bestimmten Tag in der Woche verpflichten, sondern kann sich jeden Monat neu entscheiden, wann er gerne zur Verfügung stehen möchte.

Wer mitmachen will, übrigens sind hier auch ausdrücklich auch Männer eingeladen, kann sich zu den Öffnungszeiten im Laden melden oder unter allerlei@dsga.aying.de eine E-Mail schreiben. Willkommen sind ab September übrigens auch wieder Herbst- und Winterware, die zu den Öffnungszeiten abgegeben werden kann. Bis dahin heißt es jetzt erst einmal Schnäppchenjagen. hw

Artikel vom 10.08.2020
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