Lebensgrundlage, Transportweg und Energiequelle

Schliersee/München · Kostbares Wasser

Am Dorfbrunnen konnte Wasser geschö̈pft werden. 	Foto: Markus Wasmeier

Am Dorfbrunnen konnte Wasser geschö̈pft werden. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee/München · Wasser spielt in unserem Leben eine sehr wichtige Rolle. Zum einen ist Wasser überlebenswichtig, das weiß jedes Kind, zum anderen ist Wasser auch als Energiequelle oder Transportweg in der Entwicklungsgeschichte Bayerns nicht wegzudenken. Heute kann man auf der Isar lustige Floßfahrten als Freizeitvergnügen buchen, doch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war es der einzige Weg, den das Holz aus den Bergwäldern nehmen konnte.

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Aber auch für den Salztransport waren die Flüsse bedeutend, wie etwa der Inn. Mit der Ausstellung »Wege des Holzes« haben wir in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz, der Gemeinde Scharnitz und dem Naturpark Karwendel ein grenzübergreifendes Projekt realisiert, das genau dieses Thema näher beleuchtet. Ebenso wichtig war das Wasser auch als Energiequelle, wie etwa bei Hammerschmieden oder Mühlen, damit die Versorgung auf dem Land sichergestellt werden konnte. Und noch heute profitiert Bayern mit der Wasserkraft von ­seinen kräftigen Flüssen.

Sofort fällt mir da natürlich das Walchenseekraftwerk ein, aber Sie werden überrascht sein, schon um 1850 gab es über 6000 kleine Elektrizitätswerke in Bayern, die allerdings zusammen nicht einmal die Hälfte des 1924 eröffneten Walchenseekraftwerks lieferten.

Nicht nur Mühlen nutzten das Wasser als Energiequelle

Selbstverständlich brauchten auch die Brauereien sauberes Wasser, sowie zahlreiche andere Gewerke auch, die in den ländlichen Gemeinden angesiedelt waren. Noch heute können Sie an den Straßennamen gelegentlich von diesen Handwerkern lesen, wenn es zum Beispiel eine Färbergasse, eine Weißgerberweg oder die Griesmüllerstraße gibt.

Sogar die Anordnung der Betriebe kann man in manchen Fällen rekonstruieren, je sauberer der Betrieb das Wasser benötigte, desto weiter flussaufwärts war er in der Regel am Bach zu finden. Dies alles heißt aber nicht, dass die Menschen früher den Freizeitwert des Wassers nicht erkannt haben. Vor allem die Kinder zieht das Wasser seit jeher magisch an, was nicht ganz ungefährlich ist, das Schwimmen zählte früher nicht ­ zu den gesellschaftlichen Grundkenntnissen.

Auf die harmlose Art können Sie sich dem Wasser allerdings bei uns im altbayerischen Dorf nähern, beim »Urlaub dahoam«. Egal ob historisch auf den Wegen des Holzes oder spielerisch mit den Kindern beim Wettangeln im Dorfbrunnen. Zu unserm Angebot »Urlaub dahoam« gehören unter anderem exklusive Familienführungen mit ein oder zwei befreundeten Haushalten, um dem Corona-Geschehen gerecht zu werden, das uns immer noch alle einschränkt.

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Und trotzdem müssen Sie nicht auf einen unvergesslichen Ausflug ins Freilichtmuseum verzichten, ohne dabei sich oder andere zu gefährden. Denn schon allein die Größe unseres Museumsgeländes führt dazu, dass automatisch Abstand zwischen den Besuchern herrscht. Diesen Samstag, am 8. August, öffnen wir außerdem zum ersten Mal unseren Biergarten außerhalb der Museumsöffnungszeiten.

Ab 17.00 Uhr gibt es dann Steckerlfisch und viele anderen hausgemachten Schmankerln. Der Vorteil ­dabei ist, dass um diese Zeit kein Ausflugsverkehr mehr herrscht und einem lauen Sommerabend inmitten der Schlierseer Berge nichts mehr im Wege steht. Eine Reservierung kann aber bestimmt nicht schaden! Und das Wasser können Sie dann zum Beispiel in Form unseres in der historischen Brauerei gebrauten Museumsbieres genießen. Ich freue mich auf Ihren ­Besuch!

Ihr Markus Wasmeier

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Artikel vom 07.08.2020
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