Sponsorenlauf wird virtuell!

Vaterstetten · Schüler des Humboldt-Gymnasiums laufen für Alem Katema

Der zentrale Sponsonrenlauf kann heuer wegen Corona nicht stattfinden. Gelaufen wird aber trotzdem. Einfach die Runtastic-App aufs Handy laden und der Gruppe „Humboldt Läuft!“ beitreten. Foto: VA

Der zentrale Sponsonrenlauf kann heuer wegen Corona nicht stattfinden. Gelaufen wird aber trotzdem. Einfach die Runtastic-App aufs Handy laden und der Gruppe „Humboldt Läuft!“ beitreten. Foto: VA

Vaterstetten · Gestern sollte ursprünglich im Vaterstettener Sportstadion der Startschuss zum alljährlichen Sponsorenlauf des Humboldt-Gymnasiums fallen. Zum 17. Mal in Folge zugunsten der äthiopischen Partnerstadt Alem Katema. Im letzten Jahr erliefen die Schüler dabei die stolze Summe von 16.000 Euro. Das Coronavirus unterbricht auch diese schöne Tradition.

Zum ersten Mal hätten die HGV-Schüler selbst im Rahmen eines Projektseminars den Lauf organisieren wollen. Trotz zeitweiser Unterrichts-Unterbrechungen sattelten das Team jedoch kurzerhand um und startet nun am selben Tag einen virtuellen Lauf, der dann bis kurz nach den Sommerferien (15. September) läuft. Wie immer können sich Schüler, Lehrer und Eltern für ihre gelaufenen „Runden“ (1000 Meter) Sponsoren suchen – für jede Runde müssen dann im September 50 Cent gespendet werden. Vorteil des virtuellen Laufs: Es kann zu beliebigem Termin und öfters gelaufen werden – auch andere Sportarten sind möglich. Und auch Externe sind in diesem Jahr beim Charity-Run zugelassen. Nur die Runtastic-App von Adidas Running aufs Handy laden und der Gruppe „Humboldt Läuft!“ beitreten.

Externe dürfen allerdings 1 Euro pro Runde spenden. Der Erlös des Laufes kommt wie in jedem Jahr Alem Katema zugute: In diesem Jahr natürlich vor allem den Corona- und Hygienemaßnahmen des Vereins in den Schulen, Kindergärten und dem Krankenhaus der Partnerstadt. Laut Google Maps ist der Fußweg vom Humboldtgymnasium nach Alem Katema 7.234 Kilometer lang – und würde zu Fuß 1.365 Stunden dauern. „Ich bin gespannt wie oft wir virtuell hin und herkommen“, sagt Projekt-Lehrerin Stefanie Wiedenmann: „Zwei Mal wäre eigentlich das Minimum, dreimal ein Traum.“

Der Verein Partnerschaft mit Alem Katema

Schon kurz nach dem Entschluss des Vaterstettener Gemeinderates eine Partnerschaft mit der Stadt Alem Katema einzugehen gründete sich 1994 der gemeinnützige Verein „Partnerschaft mit Alem Katema“. Seitdem hat der Verein einige Projekte in der Partnerstadt durchgeführt. Das erste große Projekt ist der „Vaterstetten-Kindergarten“ im Jahr 2000 und der Aufbau der der „Vaterstetten-Library“. 2007 wurde mit dem „Baldham-Kindergarten“ ein zweiter Kindergarten in Alem Katema eröffnet. Aktuell gehen in beiden Kindergärten über 400 Kinder in die Vorschule. Die Bücherei hat jährlich über 20.000 Besucher. Darüber hinaus haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche private Patenschaften für Menschen in Alem Katema entwickelt. Alle Projekte bis 2015 wurden finanziert durch Beiträge und Spenden unserer Mitglieder, Spenden von privaten Personen und Institutionen. Nach fast 25 Jahren besteht der Verein aus über 600 Mitgliedern.

Bereits am 15. April haben die drei Vaterstettener Bürgermeister zu Spenden für Corona-Soforthilfe für die Partnerstadt aufgerufen. Mit über 7.000 Euro hat Vaterstetten einiges dazu beigetragen, Alem Katema für die bevorstehende Corona-Pandemie zu rüsten. Das aktive Kreiskrankenhaus stand im besonderen Fokus der Soforthilfe aus Vaterstetten: Für über 2000 Euro konnte sich das medizinisch Personal mit Schutzausrüstung wie Masken und Handschuhe eindecken. Nur Schutzanzüge waren nicht zu bekommen. Diese sind deshalb Teile einer Lieferung, die im Moment auf dem Weg nach Alem Katema ist. Ein Ultraschallgerät, Sauerstoffkonzentratoren, Pulsoximeter und Infrarotthermometer sind weitere Teile dieser Lieferung.

Artikel vom 21.07.2020
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