Vier künstlerische Ausdrucksformen

Schwabing · Ausstellung in der Orangerie im Englischen Garten

Schwabing · Unter dem Titel "Lookin’ 4 Colours" sind diese Woche vier künstlerische Ausdrucksformen in einer Ausstellung in der Orangerie im Englischen Garten zu sehen. Der Titel der Ausstellung rührt daher, dass sich vier Künstlerinnen zusammen gefunden haben, um trotz völlig unterschiedlicher gestalterischer Ausdrucksformen ein für den Betrachter erkennbares verbindendes optisches Element zu schaffen.

Der Faden dieser Verbindung sind die Farben, auf die sich die Arbeiten konzentrieren: Es sind die Farben schwarz und weiß und eine weitere Farbe, die immer wieder erkennbar wird, jedoch niemals wirklich in den Vordergrund tritt. Was alle vier Künstlerinnen verbindet, ist die Eigenständigkeit, die nicht Wiederholbarkeit ihres Schaffens.

Silvia Eger, die Malerin unter den vier Künstlerinnen, verleiht ihren abstrakten Gemälden und Collagen mit selbst entwickelten Techniken, oft unter Verwendung verschiedenster Naturmaterialien, eine eigenwillige, geradezu verlockende Haptik. Der Wunsch nach „Begreifen“ bleibt beim Besucher latent, um das Gesehene zu entschlüsseln oder ihm eine fühlbare Botschaft zu entlocken.

Schmuckobjekte aus Holzkohle

Wie kann man aus Holzkohle Schmuckobjekte machen, das wird Susanne Elstner, die ausgebildete und vielfach ausgezeichnete Goldschmiedin, nicht selten gefragt. Löst sich das poröse Material nicht auf, färbt es nicht ab? Nicht, wenn die Künstlerin die Holzkohle eigenhändig herstellt und mit einem selbst entwickelten Verfahren so präpariert, dass das Material stabil bleibt. Dabei behält es die Struktur des Holzes, die Maserungen und Jahresringe. In alleiniger Verwendung der Holzkohle oder in punktueller Kombination mit Edelsteinen entstehen so Ringe, Anhänger, Broschen und sogar Wandbilder.

Ein Naturmaterial ist auch die Grundlage für die Werke von Irene Rammensee. Sie hat vor Jahren die japanische Kozofaser als Ausgangsmaterial für Ihre Papierschöpfungen entdeckt. Zuerst nimmt das Objekt im Kopf der Künstlerin Form an, dann nähert sich das Fasermaterial in verschiedenen Bearbeitungsschritten der gedachten Gestalt an.

Zurück zum Bild führt in der Ausstellung die Fotografin Gertrud Ritz. Auch bei ihr ist die Natur Ausgangpunkt und Ideengeberin für die Motive. Es ist eine entschleunigte Bildsprache, die als Stilmittel Nahaufnahmen und Ausschnitte einsetzt. Viele der in schwarz-weiß und in reduzierten Farben gehaltenen Bilder der Künstlerin sehen aus als wären sie von Malern oder Grafikern konkret oder abstrakt gestaltet worden – und doch sind es Fotografien.

Die Öffnungszeiten sind vom 22. bis 26. Juli, täglich von 15 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Orangerie befindet sich, von der Haltestelle Tivoli kommend, am Osteingang zum Englischen Garten in Richtung Chinesischer Turm auf der linken Seite. Die Einhaltung der aktuell gültigen Hygienebestimmungen für Veranstaltungen wie ein Mund-Nasen-Schutz ist Grundlage für den Besuch der Ausstellung.

Artikel vom 21.07.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...