Zu viel Lärm, zu viele Staus

Landkreis Ebersberg · Politiker und Behördenvertreter trafen sich in Anzing zum "A94-Gipfel"

Um mögliche Maßnahmen gegen die zunehmende Verkehrs- und Lärmbelastung der Anrainergemeinden der A 94 im Norden des Landkreises Ebersberg ging es bei einem Ortstermin im Anzinger Rathaus (in der Mitte Bürgermeisterin Kathrin Alte). Foto: Kathrin Alte

Um mögliche Maßnahmen gegen die zunehmende Verkehrs- und Lärmbelastung der Anrainergemeinden der A 94 im Norden des Landkreises Ebersberg ging es bei einem Ortstermin im Anzinger Rathaus (in der Mitte Bürgermeisterin Kathrin Alte). Foto: Kathrin Alte

Landkreis Ebersberg · Um mögliche Maßnahmen gegen die zunehmende Verkehrs- und Lärmbelastung der Anrainergemeinden der A 94 im Norden des Landkreises Ebersberger ging es bei einem vom Landtagsabgeordneten Thomas Huber (CSU) einberufenen Ortstermin im Anzinger Rathaus. Huber hatte dazu zusammen mit Anzings Bürgermeisterin Kathrin Alte die Bürgermeister aller betroffenen Gemeinden im Landkreisnorden eingeladen.

Auch Landrat Robert Niedergesäß nahm sich die Zeit, um mit dem Abteilungsleiter „Planung, Bau“ der Autobahndirektion Südbayern, Jochen Eid sowie Stefan Leitner, Bereichsleiter Straßenbau vom Staatlichen Bauamt Rosenheim, und dem Chef der Polizeiinspektion Poing, Helmut Hintereder, über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation zu sprechen.

Die Probleme in den Gemeinden hätten sich seit der Öffnung der A 94 in Richtung Altötting weiter verstärkt, betonte Huber. Täglich werde Stau auf der Autobahn in Fahrtrichtung München gemeldet - dieser werde an jeder Anschlussstelle von Hohenlinden bis Parsdorf deutlich. Auch der Verkehrslärm habe seit der Öffnung eine neue Dimension erreicht. Dieses Gespräch der Kommunen mit den Behördenvertretern soll künftig regelmäßig stattfinden. „Die betroffenen Gemeinden sollen in einem Jour Fixe ihre Anliegen vorbringen und sich auch künftig über die aktuellen Maßnahmen aus erster Hand informieren“, fasste Huber das Ziel des Formats zusammen.

Jochen Eid, Vertreter der Autobahndirektion Südbayern, betonte, dass der Großraum München der Investitions- und Bauschwerpunkt der Autobahndirektion Südbayern sei. Im Bundesverkehrswegeplan sei der sechsspurige Ausbau der Autobahn vom Keuz München-Ost bis zur Anschlussstelle Markt Schwaben vorgesehen. Die „Ertüchtigung“ des Kreuzes München-Ost komme dazu. Weiterhin gab Eid zu bedenken, dass durch das Wachstum im Osten Münchens sich die Verkehrsprobleme durch die Erweiterung der Autobahnen alleine nicht lösen würden: „Der Verkehr wird nicht weniger werden." Stefan Leitner vom Straßenbauamt Rosenheim kündigte für den Herbst eine Verkehrszählung an, um die „gefühlte“ Massivität der Zunahme auf eine verlässliche Grundlage zu stellen.

Die Bürgermeister der Gemeinden Anzing (Kathrin Alte), Forstinning (Rupert Ostermair), Markt Schwaben (Michael Stolze), Poing (Thomas Stark) und Vaterstetten (Leo Spitzauer) nahmen die Gelegenheit zum Anlass und sprachen mehrere Maßnahmen an, die aus ihrer Sicht umgesetzt werden sollten. So plädierten die Bürgermeister für eine Verlängerung der Einfädelstreifen in Fahrtrichtung München an den Anschlussstellen Forstinning, Anzing und Markt Schwaben auf etwa 500 Meter. Dadurch soll der Verkehr flüssiger laufen und Stauungen auf der Autobahn vermindert werden. Durchgezogene Linien im Bereich der Anschlussstellen könnten dies unterstützen. Als weitere Maßnahmen zur Verminderung von Staus forderten sie ein Lkw-Überholverbot sowie die Rücknahme der von der Stadt München kurzfristig geänderten Grünphasen an den Ampelschaltungen stadteinwärts am Ende der A94. Gerade hier bildet sich im Berufsverkehr ein Rückstau bis Parsdorf.

MdL Thomas Huber und Landrat Robert Niedergesäß sicherten zu, mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter dazu ein Gespräch zu führen. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob das modellhaft eingeführte Tempolimit im neuen Teilabschnitt der A 94 (Landkreis Erding) auch auf den Streckenabschnitt im Landkreis Ebersberg verlängert werden kann.

Artikel vom 14.07.2020
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